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Was soll/muss von mir ins Netz?

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Wer heute im Internet wahrgenommen werden will, muss immer auch Informationen über sich selbst preisgeben und den Kunden ein entsprechendes berufliches Profil bzw. Bild bereitstellen.

Bevor also daran gegangen werden kann, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, müssen Sie sich zumindest drei Fragen stellen und darauf Antworten finden:

1 Wie möchte ich im Markt konkret wahrgenommen werden?

2 Was sind die notwendigen Informationen, die von mir preisgegeben werden müssen?

3 Wer bin ich für meine Kunden (Experte, Berater, Begleiter etc.)?

Bitte nicht falsch verstehen! Damit ist nicht gemeint, dass Sie sich eine zusammengebastelte „Schein- oder Pseudoidentität“ aufbauen, die auf geschönten oder vielleicht sogar frei erfundenen Tatsachen beruht! Derartige Versuche werden ganz rasch zu einem bösen Bumerang - im schlimmsten Fall auch rechtlich! Wenn Sie bei Facebook „Herwig Müller“ sind, in einem Trainernetzwerk als „Supertrainer“ daherkommen und auf einer Online-Freizeitbörse mit „SüßerHerwig“ reüssieren, wissen das Ihre potentiellen Kunden relativ bald. Für Sie ist das vielleicht kein Problem, aber die Kunden im Bildungsbereich achten sehr genau darauf, mit wem sie es zu tun haben und zusammenarbeiten möchten. Das einzige, was bei einer derartigen Vorgangsweise leidet, sind Ihre Seriosität und damit auch Ihr Geschäftserfolg.

HINWEIS: Hin und wieder kann es sogar Sinn machen und notwendig werden, dass man sich z.B. bei Google, MSN, Yahoo oder Archive.org darum bemüht, dass persönliche Daten gelöscht werden. Entsprechende Informationen dazu finden Sie direkt auf den Webseiten der Betreiber bzw. im Internet.

Das ist übrigens auch möglich, wenn Sie die Daten nicht selbst ins Netz gestellt haben. In diesem Fall genügt ein Brief mit folgendem Inhalt an den Betreiber der Webseite:

Beispiel:

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf dem von Ihnen betriebenen Internetangebot [Internetadresse] sind personenbezogene Daten von mir zu sehen/lesen, die bei Ihnen gespeichert sind. Für diese Speicherung besteht keine Rechtsgrundlage bzw. die Speicherung ist nicht mehr erforderlich.

Es geht im Detail um: [Tragen Sie hier die Informationen ein, die Sie beanstanden, etwa ein Foto, Aussagen über Sie mit Namensnennung, Ihre Adresse. Kopieren Sie auch die genaue Internetadresse zu jedem Punkt.]

Ich bitte Sie, die genannten Daten bis zum [Frist von 3 Wochen] aus Ihrem Angebot zu löschen, damit sie nicht mehr per Internet für die Öffentlichkeit aufrufbar sind. Zudem bitte ich Sie, darauf hinzuwirken, dass die Inhalte nicht mehr über die Cache-Funktion einschlägiger Suchmaschinen erreichbar sind.

Mit freundlichen Grüßen1

Die Antworten auf die eingangs in diesem Unterkapitel gestellten Fragen korrespondieren ganz stark damit, wie Sie in Zukunft von Ihren Kunden wahrgenommen werden wollen. Daher beachten Sie Folgendes: Bleiben Sie bei der Wahrheit (Es ist, was es ist!) und trennen Sie ganz klar zwischen privat und beruflich. Auf Ihren geschäftlich genutzten Seiten haben private oder persönliche Themen und Inhalte absolut nichts verloren! So könnte z.B. Ihre Profilseite aufgebaut sein:

 Bild (achten Sie auf Qualität und Aktualität): Es macht keinen guten Eindruck, wenn den Teilnehmenden im Seminar jemand ganz anders begegnet, als auf der Webseite abgebildet ist.

 Titel (so vorhanden) und Name. Lassen Sie Spitznamen oder andere Namenskürzungen oder Verballhornungen weg. Das kommt nie gut!

 Über mich: Nennen Sie hier in jedem Fall Ihre wichtigsten Kompetenzen, dann z.B. drei Ihrer größten Stärken und was sich daraus konkret für Ihre Kunden ergibt.

 Das Trainerprofil: Hier stehen Ihr Alter/Jahrgang (das ist für viele Kunden nicht unerheblich; ein tiefgründiges Persönlichkeitsentwicklungsseminar mit einem 93er Baujahr würde ich mir persönlich sehr gut überlegen) und Ihre wichtigsten Ausbildungen.

 Trainingsschwerpunkte: Nennen Sie, was Ihre beruflichen Schwerpunkte sind (vergessen Sie nicht, bei der Wahrheit zu bleiben); z.B. Rhetorik, Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung u.ä. Nennen Sie hier nichts, das Sie nicht auch wirklich beherrschen! Immer wieder stößt man auf Seiten, die einem Gemischtwarenladen gleichen und ein fast unüberschaubares Portfolio auflisten.

 Zum Hineinhören/Anschauen: So Sie über Audiobeiträge oder/und Video zu oder von sich verfügen, können Sie diese hier anbieten. Seien Sie kritisch mit sich und stellen Sie hier nicht alles hinein. Diese Beiträge müssen in jedem Fall eine gute Qualität aufweisen. Im Zweifelsfall lassen Sie es besser weg!

 Referenzen (so vorhanden und von den Kunden auch freigegeben). Auch hier gilt: Bleiben Sie bei der Wahrheit! Ungenauigkeiten und Prahlerei auf dieser Seite machen Ihnen in der Folge Probleme!


Abbildung 2: Beispiel – Webseite - Über mich

Das Hauptziel dieser Seite ist, dass die Besucher ein klares und leicht erfassbares Bild von Ihnen als Experte bekommen und erstes Vertrauen in Sie fassen.

TIPP: Weniger ist mehr! Daher schenken Sie sich kluge Sprüche, Zitate, Weisheiten oder sonstige unnötige Aufhübschungen. Auch ist es für einen professionellen Auftritt eher kontraproduktiv, wenn Sie auf Ihrer Webseite rührselige Lebensgeschichten erzählen, die mühsam erklären, warum Sie sich entschlossen haben, dies oder das zu tun.

»Bringen Sie immer nur solche Informationen von sich ins Web, mit denen Sie auch langfristig gut leben können und die sich später nicht als peinliche Ausrutscher herausstellen könnten!«

1 Philognosie GbR, Datenschutz: Persönliche Daten auf fremden Webseiten löschen: https://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/854/ (abgerufen am 21.12.2015)

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