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4.2 Kreativitätsmodelle für die Arbeitswelt

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Während der Corona-Krise 2020/21 wurden die Restaurants in der Schweiz für längere Zeit geschlossen. Viele reagierten darauf, indem sie auf Take-away umstellten – und dies zum Teil im großen Stil. Sie bauten hierfür eine neue Logistik auf und veränderten Geschäftsprozesse; der Erfolg blieb vielerorts nicht aus. Warum?

Das Bedürfnis, sich von einem Restaurant das Essen zubereiten zu lassen, blieb während der Corona-Krise bestehen. Einzig der Ort, an dem das Essen eingenommen wurde, veränderte sich. Statt in den Räumlichkeiten der Restaurants wurden die Gäste mit einer Mahlzeit zum Mitnehmen versorgt. Manche Restaurants waren damit so erfolgreich, dass sie in Erwägung zogen, dieses Angebot auch nach der Wiedereröffnung beizubehalten. Damit erhoffen sie sich, dass ihnen dieser (neue) Markt erhalten bleibt.

Restaurants in der Corona-Krise


Es ist evident, dass junge Menschen in der Ausbildung das unternehmerische Handeln am Markt von ihren Vorgesetzten direkt miterleben können. So verstehen sie, dass nur die schnelle und professionelle Reaktion auf die neue Marktsituation dazu beigetragen hat, wirtschaftlich zu überleben und Arbeitsplätze zu erhalten (oder gar neue zu schaffen).

Ein weiteres Beispiel, wie sich Unternehmen durch die Corona-Krise plötzlich stark verändern mussten, zeigt der Onlinehandel, der seit März 2020 einen regelrechten Boom in der Schweiz erlebte und der von Expertinnen und Experten stark unterschätzt wurde (Zumstein & Oswald, o.S. Management Summary).

Boomender Onlinehandel in der Schweiz


«Bei der Hälfte der Onlineshops sind die Bestellungen der Sortimente im Vorjahresvergleich über 20 Prozent gewachsen. Und der E-Commerce-Aufschwung geht weiter: 82 Prozent der befragten Onlinehändler erwarten in Zukunft ein nachhaltiges Wachstum (…). In der Corona-Krise profitierten besonders jene Unternehmen, welche im Einkauf und im digitalen Vertrieb breit aufgestellt waren. Mit einem eigenen Onlineshop und mit dem Verkauf über digitale Marktplätze, E-Mail, WhatsApp oder über eine App konnten Omnichannel-Händler den stationären Umsatzrückgang kompensieren.» (Ebd.)

Eine große Herausforderung war die Distribution der Ware. Hier waren viele kreative und schnell umsetzbare Ideen gefragt, um die gestiegene Nachfrage erfolgreich zu bewirtschaften. Diejenigen Firmen, die schon vor der Krise in den E-Commerce-Bereich investiert hatten, waren jetzt im Vorteil, da sie die Abwicklung der entsprechenden Prozesse bereits entwickelt und erprobt hatten.

Was wir an diesen Beispielen sehen, ist die Anwendung von kreativen Ideen und innovativen Lösungen in einem sich schlagartig verändernden Marktumfeld. Um hierfür gewappnet zu sein, helfen Kreativitätsmodelle weiter. Mit den Take-aways hat die Corona-Krise den Restaurantbetreibenden ein weiteres Marktsegment eröffnet, woran vor der Krise kaum jemand gedacht hätte – ganz nach dem Motto: Not macht erfinderisch!

Im Folgenden werden Kreativitätsmodelle aus der Wirtschaftswissenschaft vorgestellt, die von Unternehmen für die Strukturierung von Kreativitäts- und Innovationsprozessen eingesetzt werden. Es gilt, mithilfe von Kreativitätsmodellen Produkte, Prozesse, Services und Businessmodelle kontinuierlich und grundsätzlich zu durchleuchten und gegebenenfalls mithilfe von neuen Ideen zu verändern beziehungsweise anzupassen (Kerguenne, Schaefer & Taherivand 2017, S. 6).

Modelle sind vereinfachte Abbilder der Wirklichkeit. Dadurch können komplexe Vorgänge leichter erfasst und verstanden werden. In der Praxis dienen sie als Handwerkszeug. Sie helfen,

 das Entwickeln von Ideen zu systematisieren und gezielt in den Innovationsprozess zu implementieren,

 Kreativität als festen Bestandteil in die unternehmerischen Prozesse zu integrieren,

 Kreativität leicht verständlich und kommunizierbar zu machen,

 Kreativitätsblockaden zu beheben.

Kreativität und Innovation (E-Book)

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