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1.1 Kreativität und Innovation als Bestandteil von 4K

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Die 4K Kritisches Denken und Problemlösen, Kommunikation, Kooperation sowie Kreativität und Innovation[1] sind ein Kondensat aus einem ganzen Bündel wichtiger Kompetenzen. Sie bilden das zentrale Rüstzeug für unsere (Arbeits-)Welt. Das sich rasch verändernde globale Paradigma, nach dem anstelle der reinen Produktion eine wissensbasierte und innovative Wirtschaft tritt, erfordert in hohem Maße die Fähigkeit, Probleme kreativ zu lösen.

Heute kann ein Großteil der weltweiten Informationen jederzeit und in Sekundenschnelle über ein Smartphone abgerufen werden. Dabei wird die Fähigkeit, dieses Wissen auf kreative Weise zu nutzen, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen und komplexe Probleme zu lösen, immer wichtiger (vgl. P21 2016, S. 1). Kreativität und Innovation gehören also zu den existenziellen Fähigkeiten, die das Bestehen sowie die Weiterentwicklung der Menschheit ermöglichen. Im dritten Jahrtausend verlangen vielfältige komplexe Problemlagen in globalen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Bereichen nach kreativen Lösungen. Solch komplexe Fragestellungen zeichnen sich unter anderem durch Zielvielfalt, Intransparenz und durch eine hohe Dynamik aus. Für kreative Prozesse gilt Ähnliches (vgl. Vollmer 2016, S. 18). Ein kreativer Geist und Innovationskraft führen in der heutigen Welt der globalen Konkurrenz, der Digitalisierung und Aufgabenautomatisierung rasch zu persönlichem und beruflichem Erfolg. Sir Ken Robinson, ein britischer Professor für Kunsterziehung sowie maßgeblicher Denker und Fürsprecher der Kreativität, hält fest: «Creativity is as important in education as literacy and we should treat it with the same status» (Robinson 2011, TED Talks). Der US-amerikanische Professor für Psychologie Robert Sternberg (2007) verdeutlicht zusätzlich:

«Successful individuals are those who have creative skills, to produce a vision for how they intend to make the world a better place for everyone; analytical intellectual skills, to assess their vision and those of others; practical intellectual skills, to carry out their vision and persuade people of its value; and wisdom, to ensure that their vision is not a selfish one.»

Der US-amerikanische Autor Daniel H. Pink (2005, S. 1) hält stimmig fest:

«The last few decades have belonged to a certain kind of person with a certain kind of mind – computer programmers who could crank code, lawyers who could craft contracts, MBAs who could crunch numbers. The future belongs to a very different kind of person with a very different kind of mind-creators and empathizers, pattern recognizers and meaning makers. These people […] will now reap society’s richest rewards and share its greatest joys.»

Wie eindrücklich zu sehen ist, bilden heute Kreativität und Innovation wichtige Faktoren für erfolgreiches Arbeiten in der (Welt-)Wirtschaft.

Howard Gardner weist dem «schöpferischen Geist» Zukunftspotenzial zu. Um einen solchen Geist zu pflegen, braucht es eine Bildung, die gekennzeichnet ist durch «exploration, challenging problems, and the tolerance, if not active encouragement, of productive mistakes» (Gardner 2007, S. 85). Der kreative Umgang mit komplexen Fragestellungen sollte also schon in der Schule geübt werden (vgl. Vollmer 2016, S. 18). An den Schulen herrscht grundsätzlich die Überzeugung vor, dass Kreativität erlernt und eingeübt werden kann. Allerdings können Lehrerinnen und Lehrer oft nicht genau erklären, was Kreativität überhaupt ist. Häufig werden im Schulalltag Impulsivität, Nonkonformismus und sogar störendes Verhalten mit Kreativität in Verbindung gebracht (vgl. Urban, zitiert in Vollmer 2016, S. 18). Nicht selten werden unerwartete Ideen nicht aufgegriffen, da die Sorge besteht, dass dadurch der Unterrichtsplan gefährdet ist und die Ordnung durcheinandergerät (vgl. Vollmer 2016, S. 18).

Kreativität und Innovation (E-Book)

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