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DER RUF DER FASTEN-FESTUNG PERNEGG

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Wie ich, ausgebremst durch Nebel und Sturm, endlich in Pernegg ankomme, beschleicht mich das leise Gefühl, bei der Addams Family gelandet zu sein. Es war schon dunkel, die Bäume bogen sich im Wind, alles feucht, düster, nebelig…

Ich stürmte mit all meinem Gepäck das Foyer wie Reinhold Messner, nur ohne Eisen und Pickel, aber mit neuem Wanderrucksack, Wanderschuhen und vielen Taschen. Ich bin da sehr ehrgeizig. Das darf dann schon auch in Markenwanderklamotten sein. Dort sitzen sieben Damen einschließlich der Fastenleiterin, die schon auf mich warten. Drei Ärztinnen, eine Blindenbetreuerin… alle sehr sozial eingestellt. Und ich komme aus dem Casino, wo man von lauter sehr traurigen Menschen umgeben ist, die viel Geld verlieren oder Existenzen vernichten. Ich berichte, dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe – und erwähne das Casino nur so nebenbei.

Es folgte der Fastenvortrag mit der Erklärung zum Einlauf. Ich dachte: So, Du fährst sofort wieder nach Hause. Nachdem im Casino aber wieder Wetten abgeschlossen wurden, dass ich das eh nicht durchstehe, blieb ich dort. Meine damalige, meine erste Fastenleiterin – eine der besten, die ich je kennengerlernt habe (und ich bin jetzt 20 Jahre dabei) war da sehr dogmatisch, ließ einem eh keine Alternative. Ich bin heute in meinen Kursen ein bisschen gnädiger. Wie so vieles in meinem Leben, habe ich auch meinen ersten Einlauf überstanden.

Nach drei bis vier Tagen fühlte ich mich wie neugeboren. Ich lag im Bett und fühlte, dass nach langer Zeit Körper und Geist wieder Eins waren.

Früher hat der Geist gemacht, was er wollte, und der Körper hat gelitten. Also habe ich zu meinem Körper gesagt: „Wenn Du mir jetzt noch einmal verzeihst, verspreche ich Dir, dass ich mein Leben verändern werde.“

Nach 14 Tagen Fasten hatte ich 9 kg abgenommen. Ich war auch bei allem dabei, was angeboten wurde – aktives Erwachen, Gymnastik, Wandern… Wieder einmal war ich total ehrgeizig. Doch damit habe ich mich wohlgefühlt. Von Vorteil ist, wenn man einmal sehr sportlich war, kommt man wieder leicht dorthin zurück.

In der zweiten Woche kamen die Exerzitien mit Pater Sebastian dazu. Ich machte nicht nur die Bewegungseinheiten, sondern auch die geistigen Übungen alle mit. Die Exerzitien hatten aber nichts mit dem katholischen Glauben zu tun, sondern waren einfach Lebensübungen. Und Pater Sebastian ist einzigartig (lest das Interview in diesem Buch mit ihm), aber eigentlich kann man das mit Worten gar nicht beschreiben! Heute ist er ein sehr guter Freund von mir, der mich durch dick und dünn begleitet. Und dafür steht er ganz oben auf meiner Lebensdankbarkeitsliste.

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