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WIE FASTEN HEILT

„Fasten kann tödlich sein!“ stand 2007 riesengroß auf dem Titel eines Wirtschaftsmagazins, kurz vor einem Fastenkurs in Marienkron, einem Kurhaus im Burgenland. Es steht nicht gerade auf meiner Wunschliste ans Universum, genau dann einen Fasten-Kurs zu halten mit 16 Teilnehmern – und jeder hat genau dieses Heft in der Hand. Gut. Ich hab’s überlebt. Und die 16 Leute haben ihr Leben verlängert. Ganz einfach, weil sie trotz negativer Schlagzeilen mitgefastet haben – und ihre Zellen den Müll selbst verdauen, während sie fasten. Tödlich? Mitnichten.

Dazu ein bisschen Hintergrund: 2016 erhielt der Japaner Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis für seine Forschung um die Autophagie. Die Selbstverdauung unserer Zellen. Der Zellbiologe schenkt uns damit die Antwort auf die simple Forscherfrage: Wie gehen Zellen mit einer akuten Hungersituation um, wenn nicht genügend Eiweißbausteine zur Verfügung stehen, um lebenswichtige Moleküle zu produzieren? Futtern sie uns die Muskeln weg, ernähren sie sich von unserem Immunsystem? Nein, sie verwenden den Zellmüll. Autophagie heißt: Zell-Kannibalismus anregen. Weg mit altem, ausgedientem, renitentem, meuterndem Zellmaterial. Ja, das ist gesund! Ab 40 schwächelt die Immunmüllabfuhr. Alte ausgediente, sogenannte seneszente Zellen sterben nicht ab, sondern machen Probleme. Sie meutern. Die »Rentnerzellen« senden Signale an die umliegenden Zellen: »Kommt, stellt auch Eure Arbeit ein!« Das Immunsystem wird schwächer, Bindegewebe erschlafft, Muskeln schwinden, Knochen werden brüchig.

Und je mehr seneszente Zellen da sind, desto größer das Unheil: chronische Entzündungen, Arteriosklerose, Demenz, Arthritis, Infarkt, Krebs. Die ideale Lösung: Man bringt die Zelle dazu, den internen Müll einfach selbst wegzuschaffen, sich ständig selbst zu heilen, sich zu verjüngen. Genau das nennt man Autophagie. Das kann man wunderbar selbst beeinflussen. Fastend. Das schiebt das Rentner-Dasein der Zellen weit, weit hinaus. Das ist toll. Das ist heilend. Das ist lebensverlängernd. Und die allerbeste Nachricht: Es müssen nicht Wochen sein. Stunden reichen. 16 Stunden. Wer 8 Stunden isst und 16 Stunden fastet, der hat schon gewonnen.


Genießen & Fasten – Leben in Balance

Heute ist, wer nicht fastet, out. Es gehört zum Leben in Balance. Wer gerne isst, wer das Leben genießt, der sollte ab und zu auch fasten. Damit er das ganz, ganz lange tun kann. Heute wissen wir: Fasten verlängert das Leben. Vom TV-Moderator über den Fernseh-Doc zum Blogger berichten alle über ihre persönlichen Erfolge. Vom 10-Kilo-weg-Experiment zu Hause über das Seelenheilen in wenigen Klostertagen bis hin zum Rheumastopp-Erfolg durch drei Wochen in der Fastenklinik. Getoppt wird das Ganze durch die Erfahrung der Fruchtfliege, ab und zu ein bisschen Fasten, und schon hat man ein um 40 Prozent verlängertes Leben. Wir wissen also, dass Fasten die Lebenserwartung der Fruchtfliegen und Fadenwürmer erhöht. Das gilt auch für Ratten, Mäuse, Hunde, Rhesusaffen – und den Menschen.

Begrifflichkeiten: Heilfasten oder Switch

Heilfasten bedeutet die Wartung des ganzen Körpers, der Seele, für jede einzelne Zelle. Der Fasten-Papst Dr. Lützner hat einmal gesagt: Heilfasten ist wie eine Operation ohne Messer. Jede einzelne Zelle, egal ob Muskelzelle, Gehirnzelle, Nervenzelle oder Bindegewebszelle, wird positiv beeinflusst. Heilfasten tut man über Wochen hinweg in einer Klinik unter ärztlicher Aufsicht, zum Beispiel nach FX-Mayr oder Buchinger. Und heilt damit erfolgreich chronische Leiden wie Rheuma, Allergien, Migräne…

Dr. Buchinger war sehr schwer krank, Arzt, die Schulmedizin hat ihn praktisch aufgegeben. Mit Fasten hat er sich dann selbst geheilt. Auch ich biete 7-Tage-Buchingerfasten an, und zwar für Gesunde. Das ist für den Körper wie ein großer Service für das Auto. Das sollte man als Erstfaster nicht alleine zu Hause tun, sondern immer in Begleitung eines Fastenleiters. Als „Frühlings- oder Winterservice“ biete ich auch Basenfasten mit Autophagie an, eine abgeschwächte Form des Heilfastens. Die man, wie mit diesem Buch, auch alleine zu Hause machen kann. Morgens gibt’s unseren genialen Switch-Porridge mit Früchten, Nüssen, Samen, Zimt und Ingwer. Viel Tee, viel Wasser, gerne vitalisiert. Dann, gegen 14 Uhr, gibt es das Mittagessen. Nachmittags darf man gerne auch wandern, laufen, golfen, tanzen… Und abends gibt es dann nur noch eine reine Basenbrühe. Die schickt einen in die Autophagie. Mit null Kalorien und vielen Basenmineralien. Nein, Hunger hat man keinen, weil man spät zu Mittag isst.

Fasten heißt zuckerfrei

Ich bin ein totaler Fastenfan und gleichzeitig ein absoluter Genussmensch. Genuss und Verzicht im Einklang bedeuten: ein schönes Leben. Der Genießer liebt seinen Apfelstrudel, seinen Marillenknödel. Und damit der ihm nicht das Leben verkürzt, sollte er auch Zuckerfrei-Phasen ins Leben einbauen. Weil die nachweislich das Leben verlängern. Füttert nämlich der Altersforscher den Fadenwurm zusätzlich mit einer kleinen Menge Glukose, verkürzt sich die Lebenszeit der Tiere um 20 Prozent. Der Fadenwurm sieht zwar nicht so aus wie der Mensch, ist aber für die Altersforscher das wichtigste Modell. Der lebensverkürzende Effekt hängt auch mit unserem (dem Wurm ähnlichen) Insulinstoffwechsel zusammen. Insulin befördert den Zucker aus dem Blut in die Zellen, wo er in Energie umgesetzt wird. Dabei entstehen schädliche Stoffe, die den Organismus altern lassen. Weniger Zucker bedeutet weniger alt machende Karamellbonbons in den Adern (AGEs). Also, was bekommt Ihr hier mit diesem Buch? Die Anleitung zur Autophagie, genauer: zu den beiden Kurzzeit-Fasten-Elementen 2:5 und 16:8, und zwar eingepackt in eine Basenfasten-Woche. Die man ganz einfach ins Leben einbauen kann. Und für dieses Leben kriegt man noch ein paar gesunde Tipps mit. Zum Beispiel, wie man mit Sirtfoods die Autophagie auch in der Zeit anheizen kann, in der man nicht fastet. Damit man auch recht lange was von der Autophagie hat. Wir machen uns also ein bisschen Autophagie, werden (auch wenn wir zu Hause bleiben) jünger, schlanker, gesünder… Und weil Fasten, auch Kurzzeitfasten, die Basis dafür ist, den Kopf frei zu machen, liefere ich auch eine Fastenanleitung fürs Gehirn. Und das macht fröhlicher. Das Ganze nenne ich dann: Switch.

Switch durch Fasten

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