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B) Hartungs Vorschlag

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Dieser Forscher kombiniert die Angaben von Apollodor und Hygin: „Argumentum, id quod Welckerus cognovit, continetur iis, quae Hyginus c. 2. refert, quibuscum congruit narratio Apollodori“1.

Die Reihenfolge der Fragmente nach Hartungs Vorschlag und immer gemäß der Ausgabe von Kannicht ist folgende: 819, 820, 830 = 822a, 831, 832, 824, 827 = 820a, 825, 829, 828, 833, frg. inc. 854, 835, 822, 834 Kannicht. Darüber hinaus ist Hartung der Ansicht, dass Inos Verschwörung mit den örtlichen Frauen genauso inszeniert war wie derjenige der Frauen von Limnos gegen ihre Männer.

Hartung zufolge „prologum ab Inone actum esse fragmenta ostendunt, quibus de patre et cognatis eius exponitur“2. Er führt das Frg. 819 Kannicht als Beispiel an; in diesem Prolog sollte man auf Europas Ritt auf dem Stier hinweisen, wie es im Frg. 820 Kannicht zu lesen ist. Diesem Forscher zufolge entspringt Inos Intrige ihrer Lust auf Rache aufgrund der Demütigung durch Athamas, der die von Nephele geborenen Kinder ihren eigenen vorzieht. Der Diener des Frg. 830 = 822a Kannicht, der vom Aioliden nach Delphi geschickt wurde, wird von Hartung als „antiquus domus Cadmeae famulus“3 betrachtet, weswegen Ino keine Schwierigkeit hat, ihn für ihre Intrige zu überreden. Der Diener nimmt Inos Bestechung an (Frg. 831 Kannicht). Darauf folgt das Lied und der Tanz des Chors, „qui non potest ex viris, sed ex feminis reginae familiaribus constitisse“4. Athamas weigert sich, wie Hygin andeutet, indem er argumentiert, dass die Götter, vor allem JupiterJupiter5, ein solches Opfer nicht verlangen könnten (Frg. 832 KannichtEuripidesPhrixos A-B:Frg. 832 Kannicht). Ino gibt vor, des Knaben Erbarmen zu finden (Frg. 824 Kannicht), was der Chor bestätigt (Frg. 827 = 820a Kannicht). Gewagt ist die Behauptung Hartungs: „Sine dubio celare oraculum rex et, si necesse ait, potius suam, quam filii, vitam populo condonare constituit“6; bei keinem griechischen oder lateinischen Autor ist zu lesen, dass Athamas statt seines Sohnes zu sterben wünschte. Der Chor bedauert die weibliche Grausamkeit. Der Sprecher des Volkes erscheint und fordert das Opfer von Phrixos (Frg. 825; 829; 828 Kannicht). „Perseveranter rege recusante, cum periculum domui regiae immineret, Phrixus ultro se immolandum obtulit“7. Die Großherzigkeit des Knaben lässt ein stark philosophisch geprägtes Gebet entstehen (Frg. 833 Kannicht und vielleicht auch Frg. Inc. 854 Kannicht). Phrixos wird zum Opferaltar geführt; das Geständnis der Dienerin oder des Dieners findet nach Hartung nicht auf der Bühne statt, sondern wird von einem Boten berichtet. Das Frg. 836 Kannicht könnte eine Spur dieser Rede sein, deren Ende im Frg. 835 Kannicht erhalten ist. Das Frg. 822 (Frg. 2+4, Verse 10–13) Kannicht könnte einen Teil der Worte des Aioliden überliefern. Der Chor singt in diesem Moment (Frg. 834 Kannicht). Dionysos steigt aus dem Himmel herab und rettet Ino und ihr Kind, als sie zum Opferaltar geführt werden; weiterhin würde er Phrixos und Helle den Wahnsinn schicken, die von ihrer Mutter durch den berühmten goldenen Widder gerettet werden würden. Es ist nicht ganz klar, aber es scheint, dass Hartung Dionysos all dieses sagen lässt. Dieser Gott würde Helles SturzSturz und Phrixos’ Ankunft in Kolchis ankündigen8.

Der Mythos des Athamas in der griechischen und lateinischen Literatur

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