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9 RIVA DEL GARDA
ОглавлениеTradition und Eleganz prägen das 17.400-Einwohner-Städtchen am Nordende des Sees, wo sich im türkis schimmernden Wasser die steilen Ausläufer der Alpen spiegeln. Die Gegend, die schon Johann Wolfgang von Goethe als ein »Wunderwerk der Natur« beschrieb, lockte seit je Dichter und Denker, unter ihnen Stendhal, Friedrich Nietzsche, Franz Kafka und Thomas Mann, in die Stadt.
Aber auch an Riva sind die Jahrhunderte nicht spurlos vorbeigegangen. Der mittelalterliche Kern wurde durch Umbauten und Erweiterungen verändert, glücklicherweise haben sich jedoch sehenswerte Zeugen der Vergangenheit erhalten. Ausgangspunkt ist die Piazza III Novembre, die sich zum Hafen mit seinen bunten Segelbooten hin öffnet. Auf der anderen Seite wird der Platz von Bauten im venezianisch-lombardischen Stil (14. Jh.) und dem Uhrturm Torre Apponale begrenzt. Zu diesem Ensemble gehört auch der Palazzo Municipale (Rathaus, 15. Jh.), der durch die Porta Bruciata mit dem Palazzo Pretorio (14. Jh.) verbunden ist. Die Piazza mit ihren hübschen Cafés und Geschäften hat sich zum Freiluftsalon der Stadt entwickelt; hier beginnt die Flaniermeile entlang des Sees und durch die schmalen Gässchen.
Durch die Via Andrea Maffei gelangt man zur Piazza delle Erbe mit der hübschen Marktloggia und zur Piazza Garibaldi, wo man die Stadtburg Rocca erblickt. Das an drei Seiten von einem Kanal und an der vierten vom See umschlossene Kastell stammt von 1124 und hat zahlreiche Umbauten durch die Scaliger, Venezianer und Tridentiner Bischöfe hinter sich. Heute beherbergt der restaurierte Bau das MAG (Museo del Alto Garda) Online-Karte, in dem man u.a. die prähistorischen Funde aus den Pfahlbausiedlungen am Ledro-See besichtigen kann sowie Werke der italienischen Malerei des 16. bis 20. Jhs. (Piazza C. Battisti 3/A, Mitte März–Anfang Nov. Di–So 10–18, Juni–Sept. tgl. 10–18 Uhr, www.museoaltogarda.it).
Der Barockbau der Pfarrkirche Santa Maria Assunta Online-Karte (Piazza Cavour) stammt aus dem 18. Jh. Beeindruckend ist die achteckige Cappella del Suffragio mit ihrem überbordenden Stuck (3. Kapelle rechts). Die Chiesa dell’Inviolata, zu der man durch das zinnengekrönte Stadttor San Michele am Ende der Viale Roma gelangt, wurde 1603 von einem portugiesischen Architekten errichtet. Der von außen fast schmucklos wirkende Bau überrascht im Inneren mit einem überwältigenden barocken Formenreichtum.