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Helftorgasse

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Jetzt sind sie gleich weg!

Die Schlüssel von der Wohnung in der Helftorgasse.

Nein, ich bin nicht unterstandslos!

Ich bin nur etwas los – die Wohnung in der Helftorgasse.

Helftorgasse! Ein seltsamer Name.

Ja, das Wohnen hier war eine große Hilfe, wenngleich es nicht danach ausgeschaut hat.

Ich wohne jetzt nicht mehr in der Helftorgasse, weil mir größere Hilfe zuteil geworden ist. Von wem, ja von wem?

Jetzt wohne ich im Grünen, weg vom Straßenlärm, im Vogelgezwitscher.

Ist das wichtig? Ja, es ist wichtig.

„Manchmal gibt es Abkürzungen“, höre ich jemanden sprechen. In diesem Moment biegt ein Mann um die Ecke des Stiegenhauses, er dreht sich um und spricht weiter zu einem jüngeren Mann, der ihm die Stiegen herauf folgt.

„Ja manchmal gibt es diese Abkürzungen, mit dem Lift brauche ich immer dreimal so lang in den dritten Stock.“

Und schon sind sie hinter der nächsten Ecke verschwunden.

„Manchmal gibt es Abkürzungen“, wiederhole ich gedankenverloren.

Ja, wie richtig! Nur gehen muss man sie selbst! ergänze ich.

Das Wohnen in der Helftorgasse – ein Abkürzer? Was wäre denn der längere Weg gewesen? Ein gelebtes Leben mehr – sinniere ich. Na ja, wer glaubt schon an mehrere Leben!

„Ich, ich“, sage ich zu mir selbst!

„Oh entschuldigen Sie, jetzt bin ich in das Nasse hinein gestiegen, Sie waschen gerade das Stiegenhaus auf“, sage ich zur Hausmeisterin.

„Das macht nichts, es ist ja kein Fettnäpfchen“, antwortet sie und wir lachen beide.

Ich sperre die Wohnungstüre auf und stehe in einer leeren Wohnung. Jetzt ist nichts mehr von mir hier, oder doch? Was bleibt ist die Leere, oder?

Großzügige Zimmer, lichtdurchflutete Parkettböden. Wie seltsam, leere Räume, meine Stimme hallt wider „Was hast du hier zurückgelassen?“

„Hier habe ich...“ - plötzlich läutet es an der Türe.

Umberto steht draußen.

„Ich habe Licht gesehen und wollte mich auch noch von der Wohnung verabschieden“, sagt er.

„Komm herein.“

„Ich würde so gerne noch einmal gemeinsam ein Lied in dieser Wohnung singen.“

Ich lache - dann sage ich „das ist eine sehr hübsche Idee, und was willst du singen?“

„Ist es schwer, das zu erraten?“

„Nein, ich kann es mir schon vorstellen.“

„Gewonnen.“

„Schon wieder dieser alte Schinken? Na gut.“

Ich stimme an und Umberto improvisiert gleich die zweite Stimme dazu.


When I was just a little boy

I asked my father what shall I be.

Will I be famous, will I be rich.

This was he said to me:

Que serat, serat,

Whatever will be, will be

The future's n't ours to see

Que serat, serat

What will be, will be.


„What will be, will be“, wiederhole ich mit einem Lächeln.

„Vor sieben Jahren bin ich hierher zurückgekehrt, ja warum? Wie es ausschaut, um dem Engel des Singens zu begegnen! Nein, ich meine damit nicht dich, sondern einen wirklichen Engel, meinen Schutzengel.“

Umberto lacht hell auf. „Ob ich an Engel glaube muss ich mir erst überlegen. Na ja.“ Er lächelt verschmitzt. „Manche Frauen sind schon Engel“, und wir lachen beide.

„Allen Ernstes, das mit dem Zurückkehren in die Wohnung und dem Schutzengel hast du mir noch nie erzählt, das interessiert mich sehr.“ In dem Moment läutet es schon wieder an der Wohnungstüre!

„Ich bin ja mit Frau Six von der Hausverwaltung verabredet, ich übergebe ihr ja die Schlüssel, fällt mir ein. Das hätte ich jetzt beinahe vergessen. Diese Männer!“

„Umberto, ich erzähle dir alles einmal, für heute ciao!“

„Ja ciao, Liebe.“

Sternengeflüster

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