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Hoffnung für die Ehe

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Viele Menschen wachsen mit einer gewissen Ernüchterung in Bezug auf langjährige Beziehungen auf. Entweder haben sich die eigenen Eltern scheiden lassen oder sie haben andere Scheidungen im näheren Umfeld erlebt. Wenn auch die Scheidungsrate im deutschsprachigen Europa in den letzten Jahren am Sinken ist, ist sie immer noch hoch.4 Viele trauen es sich gar nicht zu, eine lebenslange Beziehung zu führen, und verzichten deshalb von vornherein aufs Heiraten. Einen Schuss kenianische Naivität würde hier wohl manchen Paaren guttun.

Denn obwohl manche Beziehung scheitert, steht es um viele Partnerschaften auch sehr gut. Der Psychologe Eli Finkel hat mit seinen Untersuchungen gezeigt, dass die durchschnittliche Ehe von heute zwar schwächer ist als die durchschnittliche Ehe von einst, sowohl in Bezug auf die Zufriedenheit als auch in Bezug auf die Scheidungsrate. Aber die besten Ehen von heute sind deutlich stärker als die besten Ehen von einst, sowohl in Bezug auf die Zufriedenheit als auch auf das persönliche Wohlbefinden.5 Setzen wir also alles daran, dass wir zur zweiten Gruppe gehören. Die statistischen Chancen, dass wir eine lebenslange, starke Beziehung haben werden, stehen gar nicht so schlecht. Sie sind allemal höher als die Wahrscheinlichkeit, dass Carlos jemals in einem Flugzeug fliegen wird.

Doch trotz vielen wunderbar gesunden Ehen redet uns unsere Gesellschaft ein, dass die lebenslange Verbindung zweier Menschen ein veraltetes und zum Scheitern verurteiltes Konzept sei. Klar, wenn wir dem Glauben schenken, kann das durchaus zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Wenn wir dann nämlich an einen Punkt kommen, an dem unsere Partnerschaft anstrengend und mühsam wird (und an diesen Punkt werden alle Paare früher oder später kommen), werden wir der Stimme folgen, die sagt: »Siehst du, ich habe es ja schon immer gewusst. Eine lebenslange Beziehung kann gar nicht funktionieren.«

Heißt das jetzt, dass wir die gesellschaftliche Abwertung von lebenslangen monogamen Beziehungen bekämpfen sollen? Müssen wir Partei für die Ehe ergreifen, damit diese göttliche Lebensform nicht ganz verschwindet? Ich denke, nicht unbedingt und um jeden Preis. Der Mensch ist nämlich so geschaffen, dass er sich nach einer solchen Verbindung sehnt. Die Sehnsucht nach einem Gegenüber ist tief in uns angelegt und wird niemals ausgelöscht werden. Und deshalb bin ich überzeugt, dass die Institution Ehe diesen Sturm überleben wird und auch in Zukunft immer eine deutliche Mehrheit der Menschheit eine lebenslange Verbindung mit einem Partner suchen wird.

Wir können also für die Ehe im Allgemeinen und für unsere Partnerschaft im Speziellen hoffnungsvoll sein. Wir dürfen unseren Blick wie Carlos weg von den schwierigen Umständen und Voraussetzungen hin auf das richten, was gut läuft und uns Hoffnung auf einen Erfolg macht.

Beziehungsstark

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