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Eine frühzeitige Außensicht hilft

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Was sowohl für den Erfolg von Carlos als auch für das Gelingen einer Beziehung hilfreich ist, ist eine Person mit einer Außensicht. Damit Carlos eines Tages ein schneller Läufer wird, braucht er einen Coach. Dieser Coach bringt Erfahrung, Werkzeuge und eine neue Perspektive ein, wovon Carlos zweifellos profitieren wird.

Trainieren muss er zwar immer noch selbst, das kann ihm auch der beste Trainer der Welt nicht abnehmen. Doch ein Coach kann ihm beim Training helfen, weil er schon viele Erfahrungen gesammelt hat. Er hat gesehen, was funktioniert und wo mögliche Stolpersteine liegen. Das wird Carlos helfen, die Fehler anderer nicht zu wiederholen. Zudem hat der Coach auch einige bewährte Trainingseinheiten in seiner Werkzeugkiste, von denen Carlos profitieren wird. Selbst erfahrene Sportler wie Roger Federer brauchen eine Trainerin oder einen Trainer. Nicht weil sie noch auf die Erfahrung oder die Werkzeuge anderer angewiesen wären, sondern weil sie jemanden brauchen, der ihre Leistung und Entwicklung von außen betrachtet und ihnen diese Außensicht vermittelt. Wer in einem Prozess steckt und selbst unmittelbar involviert ist, ist befangen und trifft häufig nicht die besten Entscheidungen.

Auch in einer Partnerschaft ist es nützlich, einen Coach zu haben. Das kann eine Beraterin sein, die durch ihre Erfahrung hilft, die Werkzeuge kennt, mit denen man an der Beziehung arbeiten kann, und die durch ihre Außensicht eine andere Perspektive vermittelt. Oder es kann ein befreundetes Paar sein, dem man vertraut und explizit die Erlaubnis gibt, einem ins Leben und in die Beziehung zu sprechen. Man kann das Coaching regelmäßig oder nur bei Bedarf punktuell in Anspruch nehmen.

Für viele Menschen ist auch Gott ein persönlicher Coach, den sie häufig um Rat fragen und dem sie die Erlaubnis geben, sie zu ermutigen und zu korrigieren. Eine persönliche Gottesbeziehung kann für die Partnerschaft sehr hilfreich sein. Sie darf aber nie zu einer Ausrede werden, um auf menschliche Hilfe zu verzichten. Gott hat uns aus guten Gründen in eine Gemeinschaft gestellt.

Wichtig ist nur, dass wir nicht zu stolz sind, auf Hilfe – menschlich und göttlich – zurückzugreifen. Die Enttabuisierung wird in diesem Bereich weitergehen und hoffentlich ist es schon bald gesellschaftlich nicht nur akzeptiert, sondern sogar geachtet, wenn man sich im Ehebereich coachen lässt.

Heute ist es leider noch so, dass gerade mal 10 Prozent aller Paare, die sich scheiden lassen, zuvor eine Beratung oder Therapie in Anspruch genommen haben. Und die Paare, die diesen Schritt machen, machen ihn in der Tendenz zu spät. Gemäß Untersuchungen des Beziehungsexperten Dr. John Gottman halten Paare ihre unglückliche Beziehung im Durchschnitt sechs Jahre lang aus, bevor sie Hilfe in Anspruch nehmen.

Es ist einleuchtend, dass es deutlich einfacher ist, sich coachen zu lassen, solange die Probleme noch nicht vorhanden oder noch klein sind. Ist die Beziehung erst mal an die Wand gefahren, ist es viel anstrengender, sie mithilfe eines Coachings wieder auf die richtige Spur zu bringen.

Stell dir eure Beziehung vor wie ein Haus, das ihr besitzt. Da fallen regelmäßige Reparaturen an und es macht Sinn, von Zeit zu Zeit auch einen Experten zurate zu ziehen, um zu schauen, welche Erneuerungen sinnvoll wären. Man kann natürlich auch abwarten, aber irgendwann wird das Haus zur Bruchbude und stürzt ganz zusammen. Wenn man sich erst dann Hilfe holt, wird es richtig teuer und aufwendig, das Gebäude wiederaufzubauen. Deshalb bin ich ein großer Befürworter von präventivem Beziehungscoaching.

Beziehungsstark

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