Читать книгу Wahrheit und erfülltes Sein - Signum Veritas Vol. I - Marc P. Wyss - Страница 3

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Dieser erste Band der Reihe »Signum Veritas« befasst sich mit wesentlichen Belangen einer wahrhaften Sicht auf das Leben, von anhaltender Erfüllung, eigener Entfaltung und Verwirklichung. Die diesbezüglichen Einsichten beziehen sich nicht allein auf die gängigen ethisch-moralischen, philosophischen oder religiösen Aspekte. Im Vordergrund steht die bewusste Betrachtung der Natur des Menschen, seiner geistige Persönlichkeit, des seelischen Innenlebens und der existenziellen Grundlagen. Mit bewusstem Blick gewinnt sich wertvolle Wahrheit, die ein erfülltes, liebe- und freudvolles Dasein fördert. Für das eigene und das Wohlergehen und Vorankommen einer Gesellschaft ist dieser Prozess von elementarem Wert. Zu diesem Zweck und in dieser Absicht wurde das vorliegende Skript verfasst.

Sämtliche Aussagen in diesem Band beruhen auf bewusster Erkenntnis und Erfahrung. Dem geneigten Leser offenbaren sich spannende und wegweisende Einsichten über Sinn und Bedeutung des Lebens. Tiefgreifende Einblicke eröffnen sich, über das eigene Ego, Liebe, Freiheit, Tod, blinde Gewohnheiten, negative Einflüsse, alltägliche Schönheit oder die ewigen Mysterien. Das Augenmerk bleibt nicht begrenzt auf den gedanklichen Horizont, sondern wird erweitert um die bewusste Betrachtung, die mit aller Logik des Verstandes nicht erlangt werden kann. Findet man zu einer solch klarsichtigen Wahrnehmung, und sei es anfänglich nur für einige Momente, bereichert dies das Leben in jeder Hinsicht.

Für das weitere Verständnis ist es wichtig zu begreifen, dass sämtliche Gedanken immer unvollständig und verzerrt abbilden, was real existiert. Sie sind konstruiert durch den Verstand, limitiert und manipuliert durch dessen Sicht- und Denkweise. Wahrheit hingegen ist natürlich gegeben, universell vorhanden, zeitlich und räumlich unbegrenzt.

Die Erinnerungen und Vorstellungen in den Gedanken sind beeinflusst durch eigene oder gängige Ansichten, Meinungen, Überzeugungen oder Vermutungen. So bildet das Denken nie Wahrheit ab. Im besten Fall sind geistige Überlegungen nahe an der Realität angelehnt, nie aber mit ihr deckungsgleich. Sie bleiben tendenziös, unvollständig und auf einen Blickwinkel beschränkt.

In den Gedanken entsteht eine vereinfachte, systematische Abbildung der realen Gegebenheiten. Diese Schein-Realität im Denken ist vergleichbar mit einer selbst skizzierten Landkarte. Auf ihr wird das bekannte Terrain abstrahiert dargestellt. Alles ist reduziert, schablonenhaft, ungenau und lückenhaft. Wo man sich auskennt, hilft die Karte bei der groben Orientierung. Was sie nicht abbildet oder wo sie endet, dort fühlt man sich bald verloren. Dennoch steuern Gedanken anhand dieser Hilfe maßgeblich das Verhalten und Entscheiden. Sie beeinflussen das Erleben und das Empfinden. Damit navigieren sie uns durch das Leben, stärker als die wahre Natur unseres Selbst, solange keine bewusste Sicht erlangt worden ist. Mit ihr gewinnt man wahren Weitblick, über gedankliche Horizonte hinaus.

Ein Konstrukt des Verstandes ist auch das Ego. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet »Ich«. Wo im folgenden Text das Ego oder »Ich« erwähnt wird, ist damit die psychische Instanz gemeint, welche die Persönlichkeit im Denken ausformt, mit der man sich gedanklich identifiziert. Wie man durch das Ego die Welt betrachtet, beeinflusst die Wahrnehmung, die Erfahrungen, den Werdegang. Wenn Menschen mehrere Persönlichkeiten ausbilden, was gelegentlich vorkommt, lässt sich an innen erkennen, wie die unterschiedlichen Egos die Sicht auf die Welt, das Danken, Fühlen und Verhalten verändern.

Das gedanklich »Ich« oder Ego ist nicht zu verwechseln mit dem Selbst, auch Seele genannt. Dieser Begriffe steht nachfolgend für das energetische Zentrum, welches von Beginn an im Körper weilt und ihn mit dem Tod verlässt. Im Gegensatz dazu bildet sich das Ego im Laufe des Lebens im Verstand aus und stirbt mit diesem. Seine Gedankenwelt ist vergänglich, schon zu Lebzeiten schwinden, unstet und manipulierbar. Die Energie des Selbst bzw. der Seele bleibt indes unvergänglich, wie sämtliche Energie im Universum und darüber hinaus.

Auch in der Psychologie wird der Begriff des Selbst verwendet, allerdings uneinheitlich und mit anderer Bedeutung. Dort steht er für zentrale Funktionen der geistigen Persönlichkeit, des Egos bzw. des »Ich« also. Die Verwendung im psychologischen Sinne unterscheidet sich somit fundamental von derjenigen im nachfolgenden Text.

Vielfältiger noch ist der Gebrauch des Wortes Seele in den verschiedenen Religionen und Kulturen verhaftet. Oftmals sind damit aber unter- und unbewusste Abläufe in der Psyche, also im Verstand, gemeint. In früheren Zeiten hielt man die unterbewusste Ebene der Gedanken oft für eine eigene, vom wissentlichen Denken losgelöste Ebene und schrieb diese der Seele zu.

Eine verbreitete Floskel, wenn man von jemandem gekränkt oder beleidigt wurde, lautet ›sich in der Seele verletzt fühlen‹. Tatsächlich ist damit das Ego gemeint. Die Seele wird von Lügen, Demütigung, Falschheit, Enttäuschung und anderen geistigen Verfehlungen oder Spielereien nicht direkt beeinflusst. Erst die dadurch erzeugten geistigen oder körperlichen Leiden und Schmerzen wirken sich auf das seelische Wohlergehen aus. Auch die ›seelische Grausamkeit‹ entsteht durch Herzlosigkeit in den Gedanken und ›das seelische Gleichgewicht verlieren‹ bezieht sich auf einen aufgewühlten psychischen Zustand im Ego. Die Seele oder das Selbst liegt nicht auf der gedanklichen Ebene. Sie kann jedoch auf diese positiv einwirken, kann das Ego und die Gefühle in Balance halten, wenn man sich ihr besinnt. Durch geistige Unruhe oder Verwirrtheit verkümmert diese Wirkung zusehends.

Verschiedentlich wird nachfolgend darauf hingewiesen, dass die wesentlichen Einflüsse im Leben erfahren werden müssen. Das Lesen und Verstehen der Texte alleine reicht hier nicht aus, um das enthaltene Potenzial auszuschöpfen. Normalerweise aber ist genau dies das Vorgehen. Man versucht mit dem Verstand die Aussagen zu ersinnen und logische Rückschlüsse zu gewinnen. Für die seelischen Bereiche wie Liebe, Erfüllung oder Bewusstsein existiert jedoch kein solcher Ansatz, der dies ermöglichen würde. Der Verstand ist eine fantastische Schöpfung, dessen Grenzen durch seine Funktionsweise klar vorgegeben sind. Diese lassen sich nicht überschreiten oder verschieben, unabhängig vom Wissensstand, dem Intellekt oder der logischen Intelligenz. Daher kommt dem unvoreingenommenen Erfahren, nach dem gedanklichen Verständnis der Worte, eine bedeutende Rolle zu.

Wer die folgenden Kapitel nur überfliegt und sich dabei schnelle Antworten auf grundlegende Fragen erhofft, wird vermutlich enttäuscht. Ein Vordringen zum Kern der Aussagen, zu Wahrheit, Erfüllung, reiner Spiritualität oder purer Liebe bleibt so unmöglich. In wenigen Tagen ist dies auch den größten Meistern nicht gelungen. Monate oder Jahre sind erforderlich, um die nötigen inneren Prozesse anzustoßen. Das entsprechende Interesse und die Geduld werden dann reich belohnt.

Nur wer sich eingängig mit der Bedeutung befasst, sie in bewusster Weise in sich aufnimmt, schafft die Grundlage, um die innewohnende Essenz zu erfahren. Die notwendigen Bestrebungen sind in den folgenden Kapiteln ausgeführt. Sie beginnen einfach, im Kleinen, können aber zu wahrer Größe führen und Großes bewegen. Allen Menschen ist dies uneingeschränkt zu empfehlen, unabhängig von Religion, Abstammung, Status, den Lebensumständen oder Zielen.

Bedeutsamkeit kennt keine Unterteilung oder Kategorien, wie der Verstand sie benutzt. Sie lässt sich nicht erlernen wie Wissen, nicht aus logischen Erklärungen ableiten, nicht rasch aus ein paar Sätzen ablesen. Auch das Verschlingen tausender Seiten hilft in dieser Beziehung kaum weiter. Bedeutung wird dadurch eher übersehen als erkannt. Begnügt man sich stattdessen mit tausend Worten, einigen Abschnitten, hingebungsvoll und in Ruhe, gelingt manch unerwarteter Durchbruch.

Wahrheit, Erfüllung und Sinnhaftigkeit ergründen sich nicht durch tiefes Nachdenken, fiebrige Bemühungen oder ungeduldige Erwartungen. Auf dieser Ebene lassen sich so keinerlei Fortschritte erzielen oder erzwingen. Es erfordert Passion ohne Zeitdruck, stille Hingabe, Willen und Geduld. Dann wird mehr als nur neues Wissen gewonnen, mehr als nur eine weitere Denkweise übernommen. Was man darüber hinaus erlangen kann, ist tiefer mit dem Leben verbunden und weitaus bedeutsamer. Liest man in dieser Gesinnung die nachfolgenden Kapitel, ergehen daraus Inspiration, Hilfe und Orientierung auf vielen Wegen.

Glückt die innere Öffnung und geistige Befreiung auch nur ansatzweise, in kleinen Stücken, wird das eigene Dasein ganzheitlich bereichert. Man wird in sich eine neue, wahrhaft erfüllende und beglückende Seite entdecken. Lass diese Möglichkeit auf der Reise durch dieses irdische Leben nicht ungenützt!


Wahrheit und erfülltes Sein - Signum Veritas Vol. I

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