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Roland Kochs Hessen-CDU

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Roland Koch (CDU) nutzte immer ein einfaches Rezept für kritische Wahl-Situationen.

Wenn es eng wurde, bemühte Koch regelmäßig seine Kampfrhetorik, die er selbst um die Wortschöpfung "brutalstmöglich" bereichert hatte. Er setzte auf harte Schlagzeilen und derbe Kampagnen gegen kriminelle Ausländer oder politische Gegner. Bouffier bewunderte ihn dafür, stellte sich aber im Wahlkampf 2010 gerne als Anti-Koch heraus.

Koch trat am 31. August 2010 von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. Die Wahljahre vorher waren sehr turbulent. 1999 die Macht übernommen und 2008 nur durch die Koalition mit der FDP nicht verloren.

Mit der Spendenaffäre der Bundes-CDU wurde auch eine Affäre der hessischen CDU bekannt.

Bei der Landtagswahl im Februar 2003 gewann die CDU mit Roland Koch erneut, diesmal mit einer absoluten Mehrheit. Ende 2003 entwarfen Koch und der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) einen Plan zum Abbau von Subventionen, das sogenannte Koch-Steinbrück-Papier. Dies brachte ihm viele Sympathien ein.

In der Landtagswahl 2008 polarisierte er mit einer Plakataktion, auf der er mit dem Slogan „Ypsilanti, Al-Wazir und die Kommunisten stoppen!“ warb. Während der Koalitionsverhandlungen wurde von Seiten der SPD und der Grünen zur Bedingung gemacht, dass Roland Koch nicht Ministerpräsident werde. Das war verständlich nach derartiger Plakataktion und auch der Weigerung an einem Fernsehduell teilzunehmen. Der Rücktritt Kochs wurde von der CDU abgelehnt, jedoch verlor er zunehmend an Rückhalt in seiner Partei.

Roland Koch galt seinerzeit als Rivale von Angela Merkel. Und ihm wurde immer wirtschaftliche Kompetenz zugeschreiben, ähnlich wie Lothar Späth. Er war deshalb wohl auch in die Wirtschaft gewechselt, von 2011 bis 2014 als Vorstandsvorsitzender von Bilfinger. 2014 trennte man sich im „gegenseitigem Einvernehmen“. Das heißt innoffiziell Rauswurf wegen Inkompetenz. Johh, Wissen zur Politischen Elite, Teil VIII.

Anmerkung: selbst die Politiker, denen man wirtschaftliche Kompetenz zuschreibt, versagen, wenn es darauf ankommt. Sie sind offensichtlich in der Mehrheit Verwaltungsbeamte und keine echten Manager.

Im Sommer 2015 wird bekannt, dass es beim Mannheimer Bau- und Servicekonzern Bilfinger offenbar deutlich mehr Korruptionsfälle gegeben hatte als bislang bekannt. Der vertrauliche Compliance-Bericht des Unternehmens listet nach Informationen des Manager Magazins für das erste Quartal 2015 insgesamt 29 neu aufgedeckte Verdachtsfälle seit April 2014 auf.

Wo man hinschaut, überall Korruption.

So scheint es leider zu sein.

Die Wahl ist gelaufen!

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