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114 Metaevolution

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Jesus: Wir setzen auf die Evolution.

Gott: Man muss nicht auf jeden Trend aufspringen.

Jesus: Wegen der Zeitspanne?

Gott: Wer weiß, ob die Evolution irgendwann durch etwas anderes abgelöst wird?

Jesus: Oder sie entwickelt sich.

Gott: Vielleicht rolle ich das wirklich wieder ein wie eine Buchrolle. Weil ich noch andere Bücher lesen will. Vielleicht gibt es unendlich viele Bücher.

Jesus: Da sind wir wieder bei Parallel-Universen.

Gott: Klingt doch ziemlich großspurig. Ein Buch ist poetischer.

Jesus: Man fragt sich schon, ob du und die Evolution zusammenpassen.

Gott: Das bestimme aber ich.

Jesus: Betrachten wir, was wir schon wissen.

Gott: Du weißt, ich vermeide das. Ich schaue in die Zukunft.

Jesus: Darum geht es mir auch. Es gab immer wieder Entwicklungssprünge in der Evolution. Es entstand etwas, das vorher nicht da war und nicht gekannt. Als die doppelte Menge DNA im Nachwuchs kleiner Fischlein große Wirkung zeigt. Als das wieder passiert. Erst ist es eine Seltenheit. Da würde jemand es Anomalie nennen können. Doch bald ist es die Zukunft. Ein weiteres Beispiel ist das Kamera-Auge. So wie das menschliche. Alle Wirbeltiere haben es entwickelt. Doch bevor es zum ersten Mal aufkam, war damit durch nichts zu rechnen.

Gott: Du willst mir nicht die gesamte Evolution vorbeten.

Jesus: Du weißt das alles. Das sind noch materielle Vorgänge.

Gott: Was weißt du von dem Erleben der ersten Wirbeltiere?

Jesus: Es war jedenfalls kein erkenntnisorientiertes Bewusstsein, eher ein existenzieller Lebenserhalt.

Gott: Den kennen die Menschen auch.

Jesus: Gut so. Bevor sie abheben, weil sie jemand ihrem infantilen Wunsch nach, von aller Bürde befreit. Es gibt diese biologischen Überlebensfunktionen, die sich in der Evolution herausbilden. Gar nicht immer nur dem Zweck geschuldet und mit oder ohne solchen oft fantastisch schön.

Gott: Schmeichler. Komm zum Punkt.

Jesus: Ein weiterer Entwicklungssprung ist die Entstehung der elterlichen Fürsorge. Die hat der Mensch nicht erfunden. Es ist keine rein biologische Funktion.

Gott: Man fängt einfach an und mit der Übung kommen die Ideen.

Jesus: Es ist ein Zusammengehörigkeitsbewusstsein, das dem Überleben dient, aber Erkentnis im Geist erfordert. Nicht nur die biologische Änderung am Körper. Das ist noch anders als individuelle Partnerwahl, die von Pheromonen gesteuert wird, ohne das die Probanden das verstehen.

Gott: Die Familie erkennt sich auch am Geruch.

Jesus: Das war aber vor der Entwicklung der elterlichen Fürsorge auch so, sonst wäre da ja nichts gewesen, wie bei Reptilien und Fischen.

Gott: Vögel machen etwas dazwischen.

Jesus: Du hast ziemlich viel ausprobiert.

Gott: Also?

Jesus: Seit dem Urknall ...

Gott: Sehr schön, wenn ich entströmen lasse, dann wird es gleich ein Urknall.

Jesus: Insofern es reichlich schnell entströmt, ist es wirklich göttlich.

Gott: Wie gesagt, kann ich mich nicht aufhalten und auf kleinliche Zeitspannen Rücksicht nehmen.

Jesus: Die gesamte Entwicklung hat immer wieder gezeigt, dass Dinge möglich sind, die man früher nicht mal erträumt, geschweige denn für möglich gehalten hätte. Dafür gibt es die Menschheit lange genug, um das zu erkennen.

Gott: Freut mich.

Jesus: Was hält uns davon ab, zu glauben, dass da noch so viel mehr ist, von dem wir noch nicht zu träumen wagen?

Gott: Das, mein lieber Sohn, frage ich dich.

Jesus: Unsere Angst vor unserer eigenen Begrenztheit. Diese ganzen Weltuntergangsszenarien, Kollaps des Universums und alles futsch kommen doch immer von alten Männern. Sie sind müde, wenn sie unzufrieden und neidisch sind, wollen sie vielleicht alles zerstören.

Gott: Was soll's?

Jesus: Aber es ist nur das Ende des einzelnen Lebens. Es muss immer neue Menschen geben, die alt werden, und neue, die jung sind.

Gott: Das heißt: Weitermachen.

Gottes wundersame Faktorei - Sexter Teil: R J C

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