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Der Kegelclub – It’s Mädels-time

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… so nennt man das doch heute, wenn »Frau« ein paar Tage Auszeit braucht, und mal wieder dem »Gatten« nebst Haushalt entfliehen möchte, oder? Eigentlich ist daran nichts Außergewöhnliches, nur dass man mindestens die doppelte Zeit für die Vorbereitungen benötigt. Da steht sie also, die Chaostruppe, kichernd wie die fliegenden Ameisen mit ihren »Köfferchen«. Acht Weibsen gleich acht schillernd bunte Nail-Varianten. Ja, die Muttis haben sich toll in Schale geschmissen. Kaum im Zug wird dann das Piccolöchen gezückt. Immer wieder ein Schauspiel für den einfach gestrickten »Masculinum« anzuschauen. Männer verdienen das Geld, Frauen geben es aus. Klar muss man zeigen, was man sich alles leisten kann. Genau hier setze ich als Frau an, besser gesagt, wenn ich ein Mann wäre. 3 Fragen stehen im Raum: Besteht bereits ein Kaufzwang? Kümmert sie sich auch um flotte Garderobe für ihn oder trägt er ausgeleierte Socken? Kann sie kochen oder hungert sie für ihre Figur? Ich beobachte und schmunzle wie immer. Es folgen die Käsehäppchen an Traube. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Die Themen sind sehr unterhaltend. Erst wird die Schwiegermutter durch den »Kakao« gezogen, es folgen Ausführungen über Theaterbesuche, Kochrezepte – oh, man bemerke, eine kann kochen. Ich sitze mitten im Geschehen – incognito sozusagen. Volltreffer für die reife Frau nebst Problemchen, die niemand zugeben will. Eine strickt die ganze Zeit an fingerlosen Handschuhen. Ist nicht praktisch, aber kalt und schick! »Wo geht‘s denn hin?«, hätte ich am liebsten gefragt. Die Ladys haben sich jedoch schnell selbst verraten. »All inclusive« – vier Tage Costa Brava. Meist kauft man sich dann zuerst ein breites preiswertes Armband, um die »Plastik-Erkennungs-Version Futter« zu verdecken. Ja, der Trend geht wieder zum noblen Menü. Jedoch für diese Art Ausflug völlig okay, wenn man nicht ständig die Geldbörse zücken muss. Schließlich trinkt man diverse Cocktails und so. Ich sage nur »Plastikbecher« – »Becher« auf Latein: »Calix«. Und falls Sie gerade keinen Mann zur Hand haben, haben Sie doch einfach ein bisschen Spaß mit Hugo oder Calix. Schmunzel! So ist der Spaß garantiert. Ich glaube, ich bin im falschen Verein. Die Zumba-Damen sind nicht zum Essen zu bewegen, der Pfündchen wegen – außer mir natürlich. Schade, die steigen schon aus. Zwei Gentlemänner hoben die Koffer herunter. Ich fühlte mich trefflich unterhalten. Freue mich auf den nächsten Terrassengeburtstag meiner Bekannten, Josefine. Sie macht übrigens den weltbesten Kartoffelsalat. Diesmal werde ich Farbe bekennen und im Leo-Look für etwas Gespött sorgen. Das bereits beschriebene Teil sollte doch mal getragen werden. Marie, mach dir keine Rübe. Es muss ja nur guttun, nicht mehr perfekt aussehen. Der Altersdurchschnitt der Bauchtanzkurse spricht für sich. Leider sind auch die graziösen Zeiten vorbei, denn ganz schlank und beweglich sieht eben flüssiger aus. Egal, Hauptsache Spaß. Frauen sind Weltmeister im Kaschieren. Man schwenke Tücher und Röcke zur Musik. Spiritualität ist irgendwie in. Eine Wolke Rosenduft liegt im Raum. Zu Hause schaffe man sich Zonen zum Wohlfühlen, das ist genau der Punkt, den Männer nicht verstehen. Sie brauchen greifbare Dinge wie Bier. Frauen hingegen schöpfen Kraft aus dem Ambiente und umgeben sich gern mit Düften, Blumen und viiieeelen Freundinnen. Dabei versteht jeder unter Feng Shui etwas anders. Dazu gehört bei mir auch mein »Kreativstapel« an Glanzmagazinen, der beträchtlich anwächst. Ich sondiere später. Männer begreifen nicht, dass man eine gewisse Energie im Raum spüren kann. Ohne auf die einzelnen Partner- und Energiezonen im Raum näher einzugehen, weiß Frau eben genau, was Behaglichkeit ausmacht und wie diese farblich in Szene gesetzt wird. Gut, dass es verschiedene Geschmäcker gibt. Reginald versteht Feng Shui natürlich ganz anders. Er stellt die Kaffeetasse direkt neben die Blumenvase oder die Uhr. Männliche Optik eben, wirkt nicht, und das nervt! Hallo, schon mal was von Feng Shui gehört? … Und schon haben wir wieder ein lustiges Thema. Seine Pupillen allerdings gen Zimmerdecke! Kennen Sie den Ausdruck »Luft in Tüten«? Kann man kaufen, falls der Partner zustimmt. Reginald habe ich noch immer von meinen Ideen überzeugt. Wie? Bleibt mein Geheimnis. Doch so schlecht sind sie nicht, die Kerle. Was ich an dir mag? Du zeigst allen den Clown in dir, der mitten im Alltag Papierflieger faltet und still mit sich selbst diskutierend nach den Sternen greift. Und wenn unsere Enkelin schmutzig vor uns steht, sagst du: »Geh dich mal waschen, sonst wachsen dir die Radieschen aus den Ohren.« Die Minimaus überlegt kurz und weiß auch mit 3 Jahren, dass der Opa sie mal wieder veralbert hat.

Sternenflüstern al dente

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