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Der Tag, an dem Dolo kam

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Endlich kam Dolores nebst sympathischem Gatten angereist. Wir hatten wie immer viel zu erzählen. Die Chemie zwischen unseren Männern stimmte auch. Was will man mehr. Für den ersten Abend hatte ich etwas gekocht, wir saßen bis Mitternacht im Freien bei Wein und Ziegenkäse mit Feigenmarmelade. Reginald entpuppte sich als »Stadtführer«. Wieder entdeckte ich eine seiner Qualitäten. Danach genossen wir nur noch das »Lotterleben«. Wir zogen von Italiener zu Italiener. Der Beste ist immer der, der das perfekte Bruschetta kreiert. Nach einer halben Stunde Spaziergang ertappten wir vier uns schon wieder beim Käffchen. Das Gitarrenkonzert »Alhambra« der Villa Musica auf einem nahen Schloss mit spanischen und deutschen Klängen war unser Highlight. Die in goldenen Satin gehüllte, charismatische Künstlerin beherrschte absolut ihr Handwerk. Mit geschlossenen Augen und nur mit dem Herzen ohne Noten spielte sie für uns ein kleines Wunder in Tönen. Sie erklärte die Stücke und spielte »… ein rauschendes Bächlein …«, welches man durchaus als solches virtuos erkennen konnte. Die Legende besagt, dass ein Buhle im Mittelalter seiner Liebsten ein Stück schrieb und vor dem Fenster darbot – mit Liebesbotschaft »Ich bin hier«. Rührend schön. Danach ging‘s dann zu unserem gekürten »Lieblingsitaliener« mit Lieblingsterrasse zum Salat, und flambierter Pasta al dente im Parmesanlaib an Steinpilz. So ließen wir unser Treffen ausklingen. Es war schön. Doch vor das Schlemmen hat Gott die Arbeit gesetzt. Es war ein langer, schöner Tag. Wir saßen vorm Fernseher und begrüßten den »Wetterfrosch«, mit dem wir im Wohnzimmer kommunizieren. In Gedanken war ich jedoch momentan ganz woanders. Ich sinnierte auf meiner Sonnenliege, der Rosenduft streifte meine Nase und ich dachte zurück an die erste Begegnung mit Henning und wollte sagen: »Wir beide beginnen ganz neu. Viele Umwege sind wir gegangen, haben gemeinsam die Stille gespürt, gehört. Du, mein Sonnenschein. Ich umarme dich mitten in der Stadt, komme auf dich zu gerannt vor Glück, dich wieder gesund zu sehen. Siebenmeilenstiefel möchte ich haben. Endlich wieder die vertrauten fantastischen Gefühle leben. Meine Antennen sind ganz auf Empfang. Wo waren wir stehengeblieben? Es war der Tag, als die Margeriten blühten. Unsere Augen haben sich immer gefunden, wenngleich ich immer an deinen Lippen hängen blieb, weil du so groß bist. Auch ich habe dir irgendwie gutgetan, denn du hast es geschafft. Der Abschied nachts auf unserem Berg war wohl zu früh. Eines Tages, zur richtigen Zeit, werde ich dein sein. Inspire me.«

Zeit

Du fragst mich, ob ich Zeit habe. Doch frag nicht zu laut, zu oft. Eisig ist die Zeit. Aller Elemente Ewigkeit. Berührt mein Herz. Getaucht in ferner Welten Glanz. Eine Kapuze voll Erinnerung. Wohlerkannt im jetzigen Gefühl. Halte ein, bis ich soweit. Licitum est – es ist erlaubt, erlaubt, was wir fühlen.

Das war doch mal eine tolle Nachricht. Du fragtest, ob ich Zeit hätte. Ja, ich nehme sie mir. Dein Gang ist noch immer sehr männlich. Ich denk den ganzen Tag nur an dich. »Später, Marie!«

Na, so ganz taufrisch ist er auch nicht mehr, aber Sie wissen ja, frisch gewaschen ist immer fast wie neu. Oder? In meinem kleinen privaten Büro war ich heute wohl etwas fusselig. Peng, der Toner verstreute sich auf dem Fußboden. Ich dachte an den Schornsteinfeger. »Bringt doch Glück«, redete ich mir ein. Ja, die Seife habe ich heute gebraucht. Ich glaub, heute fasse ich nichts mehr an, außer dem Telefonhörer, versteht sich. Reginald ist abends dran mit Kochen. Es gibt ein indisches Reisgericht mit Käse, Banane, Filet, Kokosmilch, Curry und scharfen Sachen.

Sternenflüstern al dente

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