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Spielplatz für Interpretationen

Jeder von uns hat seine eigene Realität.

Klingt sicherlich im ersten Moment ungewöhnlich, denn Sie werden sagen: „Die Welt die Welt, so wie sie ist. Die Dinge sind so, wie sie eben sind.“

Und genau das sind sie nicht. Die Welt ist das, was wir daraus machen, wie wir sie interpretieren, wie wir sie wahrnehmen. Die Sichtweise auf die Welt hängt von verschiedenen Faktoren ab: Erziehung, Kultur, Gesellschaft, persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, genetische Faktoren sowie unser persönliches Verständnis für das, was wir wahrnehmen und wie wir es bewerten. Jeder von uns hat sein ganz individuelles Verständnis für das, was wir als Realität bezeichnen.

Beginnen wir aber von vorne.

Wir werden geboren in einer Gesellschaft, in einer Familie und Kultur, in der bestimmte Werte, Normen und Verhaltensregeln gelten, die wir übernehmen und die als Fundament für unsere weitere Entwicklung dienen. Unsere Gene bilden zunächst eine Art Grundgerüst unserer Persönlichkeit und im Laufe unserer Entwicklung werden wir geprägt durch unsere Eltern und weitere Familienmitglieder, später von Lehrern, Freunden, Vorgesetzten, Kollegen, Vorbildern und anderen Bezugspersonen. Hierzu kommen unsere eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, die letztlich dazu führen, dass wir so sind, wie wir heute sind. Ein Leben lang werden wir geprägt, geformt, lernen dazu und verändern uns.

Stellen Sie sich selbst als eine getöpferte Figur vor, die nie fertiggestellt werden wird. Ihr Leben lang wird an dieser Figur herumgetöpfert. Es werden neue Elemente hinzugefügt oder entfernt, hier noch etwas dekoriert und dort noch mal korrigiert. Jede Person und jedes Ereignis in ihrem Leben verformt diese Figur und modelliert sie auf ihre eigene Weise.

Wir verändern unsere Einstellungen, Überzeugungen und Denkweise, bauen unser Wissen aus, Lernen durch Fehler und erzielen Erfolge. Wir sehen die Sichtweisen anderer Menschen, anderer Kulturen und lassen uns inspirieren, integrieren diese vielleicht in unser Leben. All diese Einflüsse beeinflussen unseren Blick auf die Welt und formen unsere eigene, ganz persönliche Realität.

Es ist, wie es ist. Aber es wird, was du daraus machst.

Je nachdem, was wir gelernt, was wir erlebt, was wir vermittelt bekommen haben, nehmen wir unsere Welt unterschiedlich wahr. Wir lernen bestimmte Situationen, bestimmte Ereignisse, aber auch Aussagen oder Verhaltensweisen mit bestimmten Gefühlen zu verbinden. Wir wissen, was uns guttut, was uns schadet und was wir mögen oder ablehnen. Alles, was wir in unserem Leben erfahren, verknüpfen wir mit Gefühlen.

Ein klassisches Beispiel ist hier Heimweh. Heimweh ist nämlich nicht das Haus, der Ort oder das Gebiet, in welchem wir uns heimisch fühlen. Vielmehr sind es die Emotionen, die wir damit verbinden. In der Regel ist das nämlich der Ort, an dem wir aufgewachsen sind und der unser Grundbedürfnis nach Nahrung, Liebe, Zugehörigkeit und Sicherheit befriedigt hat. Wenn wir uns nun an einem anderen Ort befinden, der diese Bedürfnisse nicht oder nicht vollständig befriedigt, sehnen wir uns nach dem Ort zurück, an dem dies möglich war, nämlich unser Zuhause.

Da wir aber nicht nur harmonische und glückliche Momente in unserem Leben haben, müssen wir auch lernen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Belastende Ereignisse und falsche Interpretationen können einen gravierenden Einfluss auf unsere Entwicklung und Überzeugungen nehmen.

Problematisch wird es, wenn wir uns von Überzeugungen leiten lassen, die für uns nicht zielführend sind. Wir neigen dazu, Negatives in unserem Leben hervorzuheben und uns besonders von schlechten Erfahrungen beeinflussen zu lassen. Wir übernehmen dann Einstellungen, die uns schaden und langfristig belasten.

Wir lassen zu, dass unser Wohlbefinden von Annahmen, Einstellungen und Überzeugungen beeinflusst wird, die sich negativ auf uns und damit auf unsere Interpretation der eigenen Person und unsere Umwelt auswirken.

Unsere Wahrnehmung basiert dann auf einem Kreislauf aus negativen Gedanken, negativen Gefühlen, körperlicher Reaktion und entsprechenden Verhaltensweisen. Hierbei begünstigt eines das andere, sodass ein Ausbrechen sehr schwierig sein kann.

Gedanken wie: „Ich bin nichts wert.“, „Ich schaffe das nicht.“, „Ich habe keine Kraft.“, oder: „Es ist sinnlos.“, lösen in uns entsprechende Gefühle von Traurigkeit, Hilflosigkeit, einen Mangel an Motivation aus. Hieraus resultieren körperliche Reaktionen wie Kraftlosigkeit, Erschöpfung und in manchen Fällen sogar tatsächlich körperliche Schmerzen. Entsprechend verhalten wir uns und ziehen uns zurück, meiden soziale Kontakte, zweifeln an uns selbst.

Jeder von uns ist von Zeit zu Zeit mit Problemen konfrontiert und dreht sich scheinbar im Kreis. Dies könnte beispielsweise auch eine bevorstehende Prüfung oder ein wichtiges Gespräch sein, was den Gedanken: „Ich schaffe das nicht.“, in uns hervorruft, der wiederum Gefühle von Unruhe und Angst auslöst.

Entsprechend reagiert unser Körper und beschleunigt die Atmung, wir beginnen zu schwitzen und sind angespannt. Wir sind dann nervös, können uns nicht konzentrieren, was weiterführende Gedanken aufruft: „Wie soll ich denn lernen, wenn ich mich nicht konzentrieren kann?“, „Wie soll ich mich auf das Gespräch richtig vorbereiten?“, oder „Welchen Eindruck mache ich in dem Gespräch, wenn ich so nervös bin?“.

So hat jeder von uns seine individuellen Probleme, die vielleicht schon seit langer Zeit belasten und woran Sie gerne etwas ändern möchten. Vielleicht leiden Sie unter Selbstzweifeln, unter großer Anspannung oder wären gerne kontaktfreudiger und aufgeschlossener.

Wie auch immer Ihr Problem aussehen mag, was auch immer Sie gerne verändern möchten, wir werden genau das nun tun.

Reise zu dir selbst - Eine Anleitung zum Umdenke

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