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Drei Prologe

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Im ersten Prolog, der Zueignung, führt der Dichter ein Selbstgespräch. Er stellt fest, dass sich ihm der Faust-Stoff, an dem er bereits in vergangenen Zeiten gearbeitet hat, erneut aufdrängt und dass er nun endlich bereit ist, sein Werk zu vollenden.

Im Vorspiel auf dem Theater streiten sich ein Schauspieldirektor, ein Theaterdichter und eine lustige Person. Der Direktor macht klar, dass es ihm hauptsächlich um den Erfolg des Theaterstücks und volle Kassen geht und weniger um die Kunst und die Raffinesse, die dahinterstecken. Der Dichter dagegen verteidigt mit Leidenschaft seine Kunst, er könne sogar mit seiner schöpferischen Kraft die Götter im Olymp vereinen. Für die lustige Person, einen Schauspieler, ist es hingegen wichtig, im Theater den Augenblick zu genießen und das Publikum zu begeistern.

Der Prolog im Himmel leitet nun die Faust-Tragödie tatsächlich ein. Die drei Erzengel loben die Werke Gottes feierlich. Mephisto dagegen, der nach dem Lobgesang der Engel plötzlich auch in den himmlischen Sphären auftaucht, lästert über das Lieblingswerk Gottes, die Menschen. Gott kontert und lobt den Faust, auch wenn er ihm noch »verworren dient« (V. 308). Mephisto ist aber überzeugt, dass er Faust vom rechten Weg abbringen könne.

Er bietet dem Herrn eine Keine Wette zwischen Gott und dem TeufelWette an: »Was wettet Ihr?« (V. 312) Gott geht überhaupt nicht darauf ein, er erlaubt ihm lediglich, den Gelehrten auf Abwege zu bringen. Der Herr aber weiß, dass Faust, auch wenn er sich zuweilen irrt, nicht abtrünnig wird: »Ein guter Mensch in seinem dunkeln Drange / Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.« (V. 328 f.)

Faust I von Johann Wolfgang Goethe: Reclam Lektüreschlüssel XL

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