Читать книгу Das verlorene Paradies - Mark Greengrass - Страница 49

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1. Lucas Cranach der Ältere war ein Freund und auch Verleger Martin Luthers in Wittenberg. Seine erotische Version weiblicher Schönheit fand ihren Weg in die wittenbergische Reformation. Das Ende des silbernen Zeitalters (um 1530) beschwört unter Rückgriff auf Hesiods Einteilung der Geschichte in fünf Weltalter den Anbruch einer neuen, gewalttätigen Zeit.


2. Die 1537 zuerst veröffentlichte kartographische Darstellung von Europa als Königin stammt von dem Humanisten Johannes Bucius Aenicola. Das Bild fand weite Verbreitung als Holzschnitt in späteren Ausgaben von Sebastian Münsters Cosmographia.


3. Thomas Cocksons Kupferstich The Revells of Christendome (Die Vergnügungen des Christentums) war eine Satire auf die internationale Politik im Gefolge des Zwölfjährigen Waffenstillstands (1609) zwischen Spanien und der niederländischen Republik.


4. Annibale Carracci machte die Darstellung von Alltagsszenen populär. In Der Bohnenesser (ca. 1580–1585) verzehrt ein Italiener seine Bohnen mit einem hölzernen Löffel. Zu seinem Mahl gehören auch Brot, eine Art Gemüsefrittata, Lauchzwiebeln und Wein.


5. Isaac van Swanenburgh stellte in einem Gemäldezyklus des ausgehenden 16. Jahrhunderts verschiedene Stufen der Tuchproduktion dar. Die Bilder schmückten später die Zunfthalle der Tuchmacher in Leiden, wo die Tuche geprüft wurden.


6. Im letzten Band der Civitates orbis terrarum (1617) ist neben vielen anderen Stadtansichten auch St. Pölten in Niederösterreich abgebildet. Georg Hoefnagel hielt die Szene nach der brutalen Niederschlagung eines Bauernaufstands 1597 fest. Einige der 60 hingerichteten Anführer sind noch an den Galgen außerhalb der Stadtmauern zu sehen.


7. Der Audienzsaal des Lübecker Rathauses um 1625. Eine Frau schildert ihren Fall vor den städtischen Richtern.


8. Das Silber aus der Mine von Potosí in Peru wurde mithilfe von Lamas zur Küste gebracht – die erste Station auf seiner Reise nach Europa und Fernost. Der Kupferstich erschien in Theodor de Brys Sammlung von Reiseberichten in die Neue Welt (Americae, 1602).


9. Die von Theodor de Bry herausgegebenen Reiseberichte über die Amerikas befassen sich auch mit dem indigenen Volk der Tupinambá, die als gesellig beschrieben werden. Doch verstörte ihr Kannibalismus die Europäer, weil er sie an die Massaker in Europa im Gefolge der Reformation erinnerte.


10. Die Ankunft europäischer Händler, gesehen mit außereuropäischen Augen. Dieses Detail eines japanischen Wandschirms (byôbu) aus der Zeit um 1600 zeigt „südliche Barbaren“ (namban) – gemeint sind portugiesische Händler, die in Japan mit ihren Waren an Land gehen.


11. Der franziskanische Ethnograph Bernardino de Sahagún beschäftigte aztekische Künstler, die in europäischen Darstellungstechniken ausgebildet wurden, um seine Historia general de las cosas de Nueva España (Allgemeine Geschichte der Dinge von Neu-Spanien) zu illustrieren. Hier sind heidnische Rituale abgebildet, zu denen auch die Teufelsbeschwörung gehört.


12. Bonaventura Peeters der Ältere schildert in seinem 1644 entstandenen Gemälde ein reges Hafenleben. Vermutlich handelt es sich um den Hafen von Archangelsk in Nordrussland. Jäger kommen mit ihrer Beute an, während im Hafen ein großes Schiff beladen wird, das die dänische Flagge führt.


13. Zwei der bemerkenswerten Illustrationen aus dem Trachtenbuch des Augsburger Bürgers Matthäus Schwarz aus den Jahren von 1520 bis 1560. Das Manuskript ist eine Biographie seines Lebens anhand der Trachten, die er zu verschiedenen Anlässen in seinem Leben trug.


14. Zu den vielen innovativen Verwendungsmöglichkeiten der Druckerpresse gehörten großformatige Drucke für Medizinstudenten, hier ein Straßburger Druck von 1544. Die Abbildungen waren mit Papierklappen versehen, die man anheben konnte, um einen anatomischen Einblick ins Körperinnere zu erhalten.


15. Das Frontispiz der Nova reperta (Neue Entdeckungen), einer erfolgreichen Kupferstichserie des flämischen Malers Jan van der Straet (Stradanus). Die Entdeckung der Neuen Welt steht im Vordergrund, begleitet von weiteren Wundern der modernen Welt. Oben rechts verlässt Aristoteles diskret den Schauplatz.


16. Teleskope ermöglichten die genaue Lokalisierung von Sonnenflecken. Der Danziger Astronom Johannes Hevelius veröffentlichte Darstellungen der von ihm beobachteten Flecken in seinem Werk Selenographica (1644, hier eine Abbildung aus der Auflage von 1647). Seine Beobachtungen bestätigen, dass die Sonnenaktivität um die Mitte des 17. Jahrhunderts nachließ.


17. Die Wunder und Anomalien der Natur erregten die Neugier der europäischen Höfe, Philosophen und Naturforscher. Antonietta Gonzales, hier in einem Gemälde von Lavinia Fontana (1583), hatte eine seltene genetische Anomalie von ihrem Vater geerbt. Das Mädchen wurde berühmt und erhielt auch einen Platz in Ulisse Aldrovandis Monstrorum historia (Geschichte der Ungeheuer).


18. Adriaen van Stalbemts Darstellung des Kuriositätenkabinetts eines Aristokraten aus dem frühen 17. Jahrhundert zeigt fantasievoll, wie Natur, Wissenschaft und Kunst die menschlichen Sinne zu verführen und zu täuschen vermögen.

Das verlorene Paradies

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