Читать книгу DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN - Markus Dubach - Страница 19

28. September, abends

Оглавление

Am Abend beginne ich über das Erlebte zu sinnieren. »Passiert beim Sterben eigentlich das Gleiche wie bei einer Narkose?«, frage ich die beiden Patienten in meinem Zimmer. Beide schauen mich besorgt an. »Ist Sterben wirklich so einfach?«, fahre ich fort. »Da war nichts, nicht mal Dunkelheit, rein gar nichts.« Ich erhalte nur fragende Blicke und Achselzucken zurück. »Nun ja, vielleicht wird die histologische Untersuchung der Lymphknoten Entwarnung bringen, wenn nicht, wird es schwierig werden.«

Einer der Patienten beginnt von seinem Hirntumor zu erzählen, der Gott sei Dank gutartig war. Er sei damals über die Diagnose sehr schockiert gewesen und könne meine Angst deshalb gut verstehen. Ich soll mich aber nicht zu sehr über etwas beunruhigen, das vielleicht gar nicht eintreten wird.

»Bei mir geht es ja nicht mehr um die Frage, ob gutartig oder bösartig, sondern nur noch darum, wie weit der Tumor fortgeschritten ist.«

Darauf weiß er keine Antwort mehr und wir wechseln das Thema.

Später besucht mich noch die Chirurgin und informiert mich über den Verlauf der Operation. Auf der rechten Seite sei alles einfach gewesen, links habe sie Mühe gehabt, an die Lymphknoten heranzukommen. Insgesamt seien deren vier entfernt worden. Sie würden nun histologisch untersucht, was etwas dauere. Je nach Ergebnis werde die Therapie geplant und fortgesetzt. Die Nacht verläuft ruhig und dank Medikamenten schmerzfrei.

DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN

Подняться наверх