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DIE PROSTATA-ARTERIEN-EMBOLISATION
ОглавлениеHeute können wir eine gutartig vergrößerte Prostata allerdings auch ganz anders kleinkriegen. Operieren ohne OP sozusagen. Dazu stehen uns neuerdings verschiedene Optionen zur Verfügung. Prostata-Arterien-Embolisation heißt die minimalinvasive Methode, bei der die Vergrößerung über den Blutweg behandelt wird. Der Patient braucht keine Narkose, wir fast keine Vorbereitung.
Wie bei einer Herz-Katheter-Untersuchung liegt der Patient, es ist Herr Herbert, auf einem Röntgen-Tisch. In der Leiste punktieren wir die Arterie und dringen mit einem ganz feinen, hauchdünnen Katheter durch größere Gefäße in die feinsten Gefäße der Prostata vor. Dann spritzen wir selektiv, nur in diesem Gefäß, Mikropartikel ein. Winzige Kügelchen, die ihren Weg zu den allerkleinsten Gefäßen finden und sie verschließen. Dieser Vorgang nennt sich Embolisation. Über den Verschluss der Gefäße bildet sich die Vergrößerung der Prostata zurück. Man kann sich das vorstellen wie bei einer Pflanze, die man nicht mehr gießt.
Die Vorteile sind erheblich. Man muss nicht operieren, nicht mehr schneiden. Über das Blutgefäß nimmt man einen natürlichen Weg ans Ziel und die Patienten sind am nächsten Tag schon wieder mobil. Minimalinvasiver geht es kaum. Und: Die Methode hat kaum einen negativen Effekt auf die sexuellen Funktionen. Erektionsstörungen sind sehr selten, die retrograde Ejakulation noch seltener. Auch für eine noch so schonende Behandlung wie die PAE gilt es, die spezifischen Limitationen zu beachten und die Therapie auf den jeweiligen Patienten abzustimmen.
Für uns Ärzte ist die Technik eine Herausforderung und mit sehr viel Knowhow verbunden. Die Gefäße im Becken sind eine Art dichtes Labyrinth, in dem man sich lange nicht ausgekannt hat. Es ist schwierig, die einzelnen Gefäße zu identifizieren, die richtigen Wege in den verschiedenen Darstellungen zu finden.
In Österreich waren mein Kollege, der interventionelle Radiologe Professor Florian Wolf, und ich Vorreiter. Obwohl die Technik seit mehr als zehn Jahren international routinemäßig im klinischen Einsatz ist, ist sie bei uns erst langsam im Kommen. Der Grund dafür ist die nötige Kombination von interventioneller Radiologie und Urologie. Solche fachübergreifenden Teams finden sich nicht leicht.
Ich hatte großes Glück mit Dr. Wolf. Gemeinsam haben wir in den vergangenen fünf Jahren ungeheure Erfahrung gesammelt. Als wir damit begannen, flogen wir auf der ganzen Welt herum, um uns die Methode anzuschauen. Wir luden die Päpste auf dem Gebiet zu uns nach Wien ein. Die ersten Patienten haben wir zusammen mit den Pionieren operiert, bald konnten wir die Technik weiterentwickeln.
Heute können wir damit auch Erektionsprobleme über den Blutweg mitbeheben. Full Service for the Aging Male. Das Rundum-Service für den Mann von fünfzig plus. In einer einzigen Sitzung sind Patienten ihre Beschwerden mit der Prostata und ihre Erektionsstörungen los.