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3.1 Quantitative und qualitative Methoden

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Quantitative Studien orientieren sich an »objektiv« messbaren Fakten. Zunächst wird bereits vorher erarbeitetes Wissen zu Hypothesen ausformuliert. Diese werden mittels vollstandardisierter Befragungen oder anderer quantitativer Methoden überprüft, verifiziert oder falsifiziert. Fragebögen werden vor dem Hintergrund des bestehenden Wissens über ein Thema entwickelt und entweder schriftlich mit Anschreiben, Darstellung des Anlasses, der Untersuchungsabsicht und des Verwertungszusammenhangs der Studie, einer Zusicherung der Anonymität und der Mitteilung eines Rücksendedatums verschickt oder auch vis-à-vis abgefragt.

In der Sozialen Arbeit spielen quantitative Studien eine geringere Rolle als qualitative. In Bezug auf quantitative Daten kann meist auf den breiten Fundus der bundes- oder landesweiten sowie kommunalen statistischen Ämter zurückgegriffen werden. Statistiken zu relevanten, aktuellen Daten zu Themen wie Einwohner*innendichte, Wohnbebauung, soziale und kulturelle Einrichtungen, Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug, Bildungsstand etc. sind dort in der Regel verfügbar und müssen nicht gesondert erhoben werden. Hingegen müssen qualitative Daten der Klient*innen in der Regel selbst durch geeignete Methoden eruiert werden.

Qualitative Forschung trägt dazu bei, soziale Wirklichkeit durch intersubjektiv deutenden und sinnverstehenden Zugang zu erkunden. Soziale Wirklichkeit bzw. soziales Handeln entsteht nach Weber (1980, S. 1ff.) erst durch einen ihr bzw. ihm subjektiv verliehenen Sinn, der vom Gegenüber wiederum subjektiv gedeutet werden muss. Verstehen bedeutet somit stets Deutung des Sinns einer Handlung einer anderen Person aus eigener subjektiver Sicht.

Für die Soziale Arbeit sind qualitative Daten wichtig, um die Gründe des Handelns der Klient*innen zu erkunden. Denn nur wenn die Gründe und Ursachen der Handlungen deutlich geworden sind, können auch Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation entwickelt werden. Mit anderen Worten: Die Soziale Arbeit ist bei der Entfaltung ihrer Angebote und Maßnahmen auf eine aktive Mitwirkung der Klient*innen angewiesen.

Soziale Arbeit mit marginalisierten Jugendlichen

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