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Fünf bis zehn Jahre: Die Suche nach Verbindungen

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Während ihrer Grundschuljahre suchen Kinder nach Bedeutung im Leben. Was ist wichtig? Wem sollte ich vertrauen? Wer sind die Vorbilder, die ich nachahmen möchte? Es ist auch ein Stadium, in welchem der Einfluss der Gleichaltrigen zunimmt und Kinder verschiedensten Werten ausgesetzt sind und Arten, wie man auf andere Menschen reagieren kann. Seine Zeit mit allen möglichen anderen Kindern zu verbringen ist ein zweischneidiges Geschenk. Auf der einen Seite hat es großen erzieherischen Wert und bereitet das Kind auf das Leben vor. Auf der anderen Seite kann es verwirrend sein und das Kind vom Weg abbringen, wenn es keine starken Wurzeln in der Beziehung zu seiner Familie hat.

Das verbundene Kind betritt diese Stufe mit den richtigen Werkzeugen:

 der Fähigkeit zu vertrauen

 der Fähigkeit sich zu kümmern

 dem Gespür dafür, was richtig und was falsch ist

Diese Tugenden sind nicht etwas, was das verbundene Kind hat, sie sind, was das verbundene Kind ist – sensibel und vertrauensvoll.

Frühe Empathie

Ein verbundenes Kind betritt diese Entwicklungsstufe mit einem wertvollen Werkzeug: der Fähigkeit, mit den Augen einer anderen Person sehen zu können und sich vorzustellen, wie sein Verhalten diese andere Person beeinträchtigt. Die Fähigkeit, sich zu kümmern, ist die Basis des wachsenden Moralverständnisses des verbundenen Kindes. Weil es verstehen kann, wie ein anderes Kind sich fühlt, weil es selbst von seinen Eltern verstanden wurde, kann es sich vorstellen, wie sein Verhalten eine andere Person beeinflusst. Verbundenen Kindern ist es unangenehm, wenn Kinder anderen Kindern gegenüber gemein sind. Quälerei und Hänselei stören sie, auch wenn sie selbst nicht die Betroffenen des Angriffs sind. Sie wissen vielleicht nicht, was sie tun sollen, wenn ihre Kameraden jemanden ärgern, aber Sie können ihnen helfen herauszufinden, was in schwierigen Situationen zu tun ist. Das ist eine Zeit, in der die verbundenen Eltern mehr Zeit damit verbringen zuzuhören, was das Kind zu sagen hat, als damit, ihm einen Rat zu geben. Verbundene Eltern und Kinder erarbeiten sich gemeinsam einen Aktionsplan. Die Eltern geben keine Marschroute vor.

Gesundes Schuldgefühl

Verbundene Kinder kommen in die mittlere Phase ihrer Kindheit mit einem inneren Verhaltenskodex, der ein gesundes Schuldgefühl hervorruft, wenn er angegriffen wird. Sie fühlen sich gut, wenn sie sich gut verhalten, und sie fühlen sich schlecht, wenn sie sich falsch verhalten. Ein Kind, das eine Lüge erzählt, fühlt sich damit nicht gut, ehe es die Sache nicht richtiggestellt hat. Verbundene Kinder können auch gegen die Regeln der Familie rebellieren und andere Werte ausprobieren, aber sie kommen mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder auf den richtigen Weg, ehe bleibende Schäden angerichtet werden. Eltern, die den Gefühlen der Kinder gegenüber sensibel waren, haben ihnen gezeigt, wie sie auf ihre innere Stimme hören können, die ihnen sagt, was richtig ist und was falsch.

Nicht so das nicht verbundene Kind, das weniger vertrauensvoll aufwächst, weniger einfühlsam und weniger fürsorglich. Es hat kein inneres Führungssystem, keine interne Norm, wie es reagieren sollte oder wie die Personen um es herum wahrscheinlich reagieren werden. Seine Werte verändern sich je nach seinen eigenen Impulsen, Launen und den Freunden, mit denen es »abhängt«. Es wird ein moralisches Marshmallow. Ein Kind, das einen ernsthaften Mangel an menschlicher Bindung hat, kann unfähig sein, Reue zu empfinden oder zu verstehen, dass seine Aktionen andere beeinträchtigen. Nicht verbundene Kinder finden weniger wahrscheinlich wieder auf den »rechten Weg« zurück, wenn sie sich von den Werten ihrer Familie abwenden, weil sie von Anfang an nicht auf diesem Weg waren.

Der Spruch »verwurzelt im Kind« hat eine neurobiologische Grundlage. Die Bindungsmuster, die in der Kindheit angelegt werden, hinterlassen ihre Eindrücke im Gehirn. Genauso passiert das auch mit der emotionalen Atmosphäre im Zuhause während der Kindheit. Verbundene Eltern versuchen, ihre Kinder zu leiten, indem sie ihnen helfen zu verstehen, was hinter den Regeln und moralischen Werten der Familie steckt. Dieses Verstehen hilft Kindern, mehr Kontrolle über ihr Leben und ihre Bestimmung zu fühlen. Verbundene Eltern trauen ihren Kindern zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und treten nur auf den Plan, um dem Kind dabei zu helfen, eine Lösung für eine schwierige Aufgabe herauszufinden. Distanziertere Eltern, die Regeln vor allem über die Bestrafung von Kindern für Regelüberschreitungen durchsetzen, lehren ihre Kinder, dass sie machtlos sind und dass ihre eigenen Gedanken und Meinungen keinen Wert haben. Diese Kinder haben Probleme damit, moralische Entscheidungen zu treffen, sowohl in der Kindheit als auch später als Erwachsene.

Faire Regeln

»Das ist nicht fair« ist die universelle Beschwerde der Kindheit. Während das verbundene Kind einen starken Sinn für Fairness hat und die Notwendigkeit von Regeln versteht, hat das nicht verbundene Kind daran weniger Interesse. »Nicht fair« bedeutet für das nicht verbundene Kind »nicht fair für mich«. Das ist symptomatisch für das Leben in einer Welt, in der jeder danach strebt, die Nummer eins zu sein, und der Zweite automatisch verloren hat.

Moralisch gebildet

Das verbundene Kind folgt dem Beispiel seiner Eltern und wählt moralische Werte, die für es selbst und andere zum Besten sind. Nicht so das nicht verbundene Kind. Weil es keine sicheren Wurzeln hat, nimmt es Regeln an, die ihm gerade passen oder die es unter Gleichaltrigen beliebt machen. Es ist die Beute der Einflüsse, denen es ausgesetzt ist.

Das erfolgreiche Kind

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