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Kasparow phasenweise streng

Garri Kasparow blieb auf seinem Stuhl sitzen, lehnte sich zurück und starrte sekundenlang an die Decke. Unfassbar, dass diese schöne Partie bloß remis endete! Wie in alten Zeiten ließ der 53-jährige Exweltmeister (von 1985 bis 2000) seinen Gefühlen freien Lauf, als er sich neulich in St. Louis/USA mit drei amerikanischen Weltklassespielern in einem Blitzturnier maß. Ehrgeiz, Leidenschaft, Können – bei Kasparow scheint auch elf Jahre nach seinem Karriereende noch alles im Übermaß vorhanden zu sein. Am Ende war er zwar „nur“ Dritter, durfte sich aber als heimlicher Sieger fühlen. Seine Bilanzen gegen Hikarua Nakamura, den Turniersieger, und Fabiano Caruana fielen positiv aus (jeweils 3,5:2,5), gegen Wesley So negativ (2,5:3,5). Erstaunlich oft gelang es ihm, seine jungen Gegner zu überspielen. Nur bei der Vorteilsverwertung offenbarte sich manchmal die mangelnde Spielpraxis; etwa in der eingangs erwähnten Partie gegen Caruana, den Kasparow mit Schwarz zunächst äußerst streng behandelt hatte. Wie?

Lösung: 1…e3! 2.Db3 (Sucht Entlastung durch Damentausch. Schwächer wären 2.fxe3? f2+ oder 2.gxf3? exf2+ 3.Kxf2 Dxf3+ nebst Matt.) 2…exf2+ 3.Kxf2 Ld4+ 4.Kg3 Dxb3 5.axb3 f2 6.Th1 Te3+?! (Stark sah 6…h5! aus, z. B. 7.h3 h4+ 8.Kh2 Lxb2 9.Tb1 Le5+ und gewinnt. Doch es folgte …) 7.Kxf2 Tae8? 8.Sc6! … und die Partie endete später remis.