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ОглавлениеViktor Kortschnoi
Mit sechs lernte Viktor Kortschnoi die Liebe seines Lebens kennen: Schach. Erster Spielpartner war sein Vater. Dann kam der Krieg, und der Vater wurde eingezogen. Viktor sah ihn nie wieder. Während der Belagerung von Leningrad erlebte Viktor das Grauen, auch Verwandte verhungerten. – Nach dem Krieg widmete er sich voller Hingabe dem Schach; in den 1960er Jahren war er schon einer der Weltbesten. Um der Beste zu werden, setzte er sich 1976 in den Westen ab und schaffte es zwei Jahre später tatsächlich, Weltmeister Anatoli Karpow herauszufordern. Das Duell auf den Philippinen bekam politische Brisanz: Karpow, der Breschnew-Günstling, gegen Kortschnoi, den Sowjetflüchtling. Nach 32 Partien unterlag der 47-jährige Kortschnoi knapp mit 5:6. Einen seiner fünf Siege vollendete er oben mit Weiß.
Der Beste wurde er nie, aber er kämpfte weiter, als sei Schach sein Lebenselixier. Noch mit 75 zählte er zu den Top 100. Am 6. Juni ist Viktor Kortschnoi 85-jährig in seiner Schweizer Wahlheimat gestorben.
Lösung: 1.Ke4! (Der König muss sich vor den Schachgeboten schützen und zugleich den e-Bauern bewachen. Also nicht 1.Kxg4? Lxe5 2.b8D Lxb8 und Remis.) 1…Te1+ 2.Kd5 Td1+ (Oder 2…Lxe5 3.Sd3!) 3.Sd3! (Das war Kortschnois Clou.) 3…Txd3+ 4.Kc4 (Karpow kapitulierte angesichts 4…Lxe5 5.Kxd3 bzw. 4…Td1 5.exd6 und ggf. 6.b8D.) 1:0.