Читать книгу Damen an die Macht - Martin Breutigam - Страница 35
ОглавлениеHans im Glück
Schmidt, von Weizsäcker, Schäuble, Steinbrück, Ströbele – sie alle hatten bzw. haben Schach als Hobby. Einer der spielstärksten deutschen Politiker war aber Hans Koschnick, Bremens langjähriger Bürgermeister, der am 21. April 87-jährig verstorben ist. Wer ihm beispielsweise in den 1980er Jahren beim Blitzschach mit Senatskollegen über die Schulter sah, stutzte und staunte: Der Mann weiß ja genau, wie man die holländische Verteidigung spielt! Und Koschnick hatte offensichtlich Spaß am Brett, seine Augen funkelten hinter der dicken Hornbrille; mit der linken Hand griff er hin und wieder zum Bierglas, mit der rechten zu den Spielfiguren.
Schon als Jugendlicher war er in seinem Arbeiterviertel dem Schachklub beigetreten. Überliefert ist eine Partie Koschnicks von den Bremer Juniorenmeisterschaften 1949 gegen seinen späteren Freund und Weggefährten Egon Ditt, der eines fernen Tages Bundesligaspieler und Präsident des Deutschen Schachbunds werden sollte. Wie kam Koschnick mit Schwarz ans Ziel?
Lösung: 1…Se4! (Der Zweifachangriff gegen e6 und f2 entscheidet. Koschnick hatte erkannt, dass er die folgende Läufergabel nicht fürchten muss.) 2.Ld7 (Oder 2.Txe4 Dxe4 3.Lb3 Db1+ 4.Tf1 Te1 und gewinnt.) 2…Sxf2 3.Kxf2 Db6+ (Schneller gewann 3…Df6!) 4.Le3 Df6+ 5.Kg1? Dxc3 6.Dg3 Te7 7.La4 b5 8.Lb3 Tae8 9.Kf2 Txe3! 10.Txe3 Dd2+ (Und Ditt gab auf.) 0:1.