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Als sie die Brücke der Berlioz betraten, gab der Kapitän direkt eine klare Anweisung.

„Waffen scharf machen!“

Alle sahen ihn erschrocken an.

„Aber... die Tong werden wissen, dass wir es gewesen sind.“

„Es wäre schlimmer, wenn sie wüssten, was dort unten passiert ist!“ zischte der Captain. „In dem Labor dort wurde eine wissenschaftliche Entdeckung gemacht, die uns alle vernichten könnte – und die den Tong niemals in die Hände fallen darf. Wenn ihr Schiff hier eintrifft, dürfen sie nur einen Krater vorfinden, aber nichts von dem, was wir hier gesehen haben.“

„Ich bin nichtmal sicher, was wir hier gesehen haben.“

„Glauben Sie mir, die Tong wären es. Denn sie verfolgen das gleiche Ziel wie wir.“ Er sah Altman an. „Wir haben alle Computer, Speicher und Aufzeichnungsgeräte aus der Station entfernt?“

„Ja.“

„Gut. Mit etwas Glück finden sie nie heraus, warum wir hier waren. Lassen wir es so aussehen, als wollten wir einen unserer Wissenschaftler befreien und als wäre das verdammt schief gegangen, so dass wir in unserer Verzweiflung die gesamte Station zerstört haben.“

„Okay.“

Der Major setzte sich an die Steuerung der Waffen. Er machte ein paar Warnschüsse in das Gestein, gab ein paar Schüsse auf unwichtige Teile der Station ab und nickte. „Ich denke...“

„Und jetzt zerstören Sie soviel von dem Mond wie möglich. Setzen Sie alles ein, was wir haben. Die Atome der Station müssen so weit verstreut sein, dass niemand merken wird...“

„...dass was fehlt?“

„Genau. Denn wenn sie das sehen könnten, was wir gesehen haben, würden sie sicher zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen wie wir.“

„Und die wären?“

„Katastrophal!“ Nielsen sah auf den Hauptbildschirm. „Feuer!“

Die Berlioz feuerte mit allem, was sie hatte und die Zerstörung auf dem kleinen Mond wurde so groß, dass niemand mehr hätte feststellen können, was sich auf ihm befunden hatte.

„Die Tong nähern sich“, meldete Monroe.

„Dann wird es Zeit hier zu verschwinden! Bringen Sie uns aus dem System und dann mit voller Geschwindigkeit weg von hier!“

Nachdem sie das Trümmersystem hinter sich gelassen hatten, berief der Kapitän eine Besprechung mit seiner Führungsspitze ein. Die Neugier stand in die Gesichter seiner Offiziere geschrieben.

„Ich weiß, dass Sie Fragen haben.“

„Das ist noch untertrieben“, murmelte Elba.

„Die Frage ist: Haben Sie Antworten“, meinte Monroe.

„Nein“, widersprach Altman. „Die Frage ist, ob er sie uns gibt. Denn ich bin ziemlich sicher, dass er welche hat.“

Sie sahen den Kapitän aufmerksam an.

„Major Altman hat völlig recht“, bestätigte er.

„Ich weiß nicht, ob mich das beruhigt“, seufzte Elba.

„Das sollte es nicht. Nichts hiervon sollte Sie beruhigen“, erklärte der Captain. „Die Ausmaße von dem, was heute hier passiert ist, sind im Moment noch gar nicht abzusehen. Und wir wissen noch nichtmal, ob uns die Aufzeichnungen, die wir mitgenommen haben, überhaupt weiterhelfen werden.“

Wobei?“ wollte die Wissenschaftlerin wissen.

Nielsen seufzte.

„Sie wissen, was der größte Durchbruch in der Geschichte der Raumfahrt war?“

„Die Antigravitation?“

„Ja.“ Er nickte. „Sie hat es uns ermöglicht, nahezu unendliche Geschwindigkeiten zu erreichen. Aber auch das hatte natürliche Grenzen. Seit den ersten Tests hat man einen Weg gesucht, diese Grenzen zu... umgehen. Und man hat sich einer alten Theorie bedient. Oder einer Phantasie, wenn Sie einige Wissenschaftler fragen, einer Wunschvorstellung. Aber wenn diese Theorie eine Grundlage in der Realität hätte, so glaubte man, würde man damit viele Probleme auf einen Streich lösen.“

„Und neue schaffen?“

„Tut das nicht jede revolutionäre Theorie, die sich als richtig erweist?“

„Was hat das mit dem verschwundenen Wissenschaftler zu tun?“

„Er hat an einer solchen Theorie gearbeitet. An einer sehr... bestimmten Theorie. Und dann sind ein paar merkwürdige Dinge passiert.“ Nielsen ließ sich auf einem der Stühle nieder. „Es schien so, als stünde er kurz vor dem Durchbruch. Doch dann schien er auf einen Widerstand gestoßen zu sein, den er nicht überwinden konnte... jedenfalls nicht mit den technischen Dingen, die uns zur Verfügung stehen.“

„Aber den Tong schon?“

„Vielleicht war das seine Hoffnung. Vielleicht tun wir ihm aber auch Unrecht und er ist nicht übergelaufen und die Tong haben ihn tatsächlich entführt. Wir wissen mit Sicherheit, dass er daran gearbeitet hat. Und wir wissen, dass die Tong daran arbeiten. Vielleicht haben sie ihn deshalb beobachtet? Vielleicht haben sie bemerkt, wie nah er der Lösung war und haben ihn entführt? Möglicherweise aber hat er auch nur gemerkt, dass er die Lösung mit dem Wissen, das die Menschheit erlangt hat oder mit unseren technischen Möglichkeiten, nicht erreichen wird und ist deshalb zum Feind übergelaufen.“ Der Kapitän seufzte. „Leider scheint alles für diesen Weg zu sprechen. Szyszka war sehr... besessen von seiner Arbeit. Der Krieg hat ihn nicht interessiert. Alles, was er wollte, war, sein Ziel zu erreichen, koste es, was es wolle. Er wird alles daran gesetzt haben, seine Theorie zu beweisen und den Durchbruch zu schaffen, der niemandem vor ihm gelungen ist... und dafür brauchte er die Technik des Feindes.“

„Auch auf die Gefahr hin, dass der Feind diesen Durchbruch gegen uns verwendet?“

Nielsen nickte.

„Es sieht leider ganz so aus. Wir haben Hinweise gefunden, dass er mit den Tong Verbindung aufgenommen hat. Natürlich könnten die gefälscht sein.“

„Hätten die Tong das nicht als Propaganda genutzt? Dass einer unserer Wissenschaftler zu ihnen übergelaufen ist?“

„Einer, der an einem höchst geheimen Projekt arbeitet, von dem die Tong nicht wollen, dass jemand davon erfährt?“ Der Captain schüttelte den Kopf. „Wohl eher nicht.“ Ihm kam eine Idee. „Sollten die Tong mit dem, was sie dort vorfinden, nicht zufrieden sein und weitere Untersuchungen anstellen, werden wir eine Nachricht durchsickern lassen.“ Er wandte sich an seinen Geheimdienstoffizier. „Wir werden in einem Code, von dem wir sicher sind, dass ihn die Tong wenig später knacken werden, eine Meldung ans Hauptquartier schicken, dass der Plan mit dem Doktor aufgegangen ist und dass der Doktor unserer Meinung nach alle Fehlinformationen, die wir ihm gegeben haben, an den Feind weitergegeben hat, so dass dessen Arbeit um Jahre zurückgeworfen wird. Um zu verhindern, dass der Feind dahinter kommt, haben wir, wie geplant, die Forschungsstation zerstört und alle Spuren, die darauf hindeuten könnten, dass der Doktor mit Falschinformationen versorgt worden war, ausgelöscht.“

Major Altman nickte.

„Könnte funktionieren.“

„Und was passiert jetzt?“ wollte die Wissenschaftlerin wissen.

Der Kapitän sah in die Runde.

„Ich hoffe wirklich, wir können aus den Aufzeichnungen in Erfahrung bringen, wie der Doktor das letzte Problem gelöst hat – und vielleicht können unsere Wissenschaftler das dann ebenfalls schaffen.“

„Aber... hat er das denn?“

Nielsen lächelte.

„Oh ja, das hat er.“

„Woher wollen Sie das wissen?“

„Durch die Art, wie das Labor zerstört wurde.“

„Und die wäre?“

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