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Mein Name tut nichts zur Sache

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„Mein Name tut nichts zur Sache“, sagte der Mann.

„Ach nein?“

„Nein.“

„Sie sind hier beim Einwohnermeldeamt und haben gerade einen neuen Pass beantragt.“

„Oh!“

„Ja, mein Lieber, mit ‚Oh!‘ liegen Sie da goldrichtig. Also sagen Sie mir jetzt Ihren Namen?“

Der Mann dachte einen Moment darüber nach. Dann beugte er sich über den Tresen und meinte vertraulich: „Ich bin Geheimagent!“

„Aha“, seufzte der Schalterbeamte, dem nichts Menschliches fremd, aber auch nichts fremdes menschlich war. „Und?“

„Ich möchte...“

„Sie möchten mir deshalb Ihren Namen nicht sagen?“

„Genau.“ Der Mann dachte nach. „Und ich möchte, dass es in meinem Pass steht.“

„Dass Sie Geheimagent sind?“

„Genau.“

„Das soll in Ihrem Pass stehen?“

Der Mann nickte. „Ganz richtig.“

„Aber Ihr Name nicht?“

„Sie haben es erfasst!“

Der Schalterbeamte kniff die Augen zusammen.

„Meinen Sie nicht, dass es umgekehrt... unauffälliger wäre?“ fragte er dann.

„Wie meinen Sie das?“

„Naja, wir schreiben einen Namen rein – die Leute müssen ja nicht wissen, dass es IHR Name ist – und lassen das mit dem Geheimagenten weg. Um... die Überraschung zu erhalten. Stellen Sie sich vor, Sie wollten, sagen wir mal, in einem Unternehmen im Ausland als Spion eingesetzt werden...“

„Als Geheimagent!“

„...ja, was auch immer, und dann zeigen Sie da Ihren Pass und die wissen zwar nicht, wie Sie heißen, aber die wissen, dass Sie für die Gegenseite arbeiten. Da ist die Überraschung doch gleich weg.“

„Für welche Gegenseite?“

„Meinen Sie, Sie werden als Spion...“

„Agent!“

„...auf Ihrer eigenen Seite eingesetzt?“

„Ja natürlich. Wo denn sonst?“

„Na beim Feind!“

„Aber... ist das nicht zu gefährlich?“

Der Schalterbeamte seufzte. „Da haben Sie natürlich recht.“ Er dachte einen Moment nach. „Kann es sein, dass Sie den Pass nur haben wollen, damit Sie Frauen vormachen können, Sie wären Spio... Geheimagent und dass Ihr Name nicht drinsteht, damit Sie die Frauen nicht finden, wenn es um sowas wie Vaterschaftstests geht?“

Der Mann vorm Schalter seufzte. Dann nickte er kleinlaut. Der Schalterbeamte lächelte mitfühlend. „Guter Plan!“ Der Mann freute sich. „Abgesehen davon, dass Ihre Adresse im Pass steht!“

„Könnte man da nicht die Adresse von der Gegenseite eintragen?“ wollte der Mann mit einem Hoffnungsschimmer wissen.

„Nein“, sagte der Schalterbeamte kalt.

„Warum nicht?“

„Ich will nicht, dass jemand denkt, Sie arbeiten für uns!“

NICHT MASSENTAUGLICH

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