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DAS FAHREN

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Wenn Sie Calais auf der D940 verlassen, kommen Sie durch Blériot-Plage und dann nach Sangatte, bekannt durch das Camp. Die Straße verläuft hier nah am Meer, und der Strand ist hübsch, mit riesigen Buhnen und einem Teppich aus Hornklee, Mohnblumen, Wilder Karotte, Wicken und grau-purpurnen Stranddisteln. Die Straße steigt hoch nach Cap Blanc-Nez und dann nach Cap Gris-Nez sowie zum Leuchtturm. Dieser tolle Straßenabschnitt ist ein guter Beginn für die Reise, und in Richtung Cap Gris-Nez, vor Wissant, ist die Aussicht fantastisch. Südlich der Caps kommen Sie durch einige Ferienorte, bevor Sie einen Halt in Pointe aux Oies einlegen, wo man sehr gut am Strand spazieren gehen und die Kitesurfer beobachten kann. Ein großer Parkplatz ermöglicht einen Stopp zum Mittagessen.

Die Weiterfahrt auf der D940 führt Sie nach Wimereux, vorbei an einem riesigen Bunkerkomplex, der Teil von Hitlers Atlantikwall war, in Terlinctrum und dann nach Boulognesur-Mer. Während Sie immer noch der D940 folgen, erreichen Sie südlich von Boulogne ein Gebiet mit Dünen und Küstenwald, durchsetzt von landwirtschaftlichen Flächen. Ein Zwischenstopp in Hardelot-Plage führt Sie durch den Wald zu einem vornehmen und schicken Ferienort mit riesigen Häusern, die zwischen Kiefern stehen.

In Étaples überqueren Sie dann den Fluss und fahren weiter auf der D940 nach Le Touquet oder daran vorbei.

Die aire in Le Touquet ist schön, sie liegt außerhalb der Stadt am Fluss, und die Bucht ist hübsch. Wandern Sie durchs Watt und sehen Sie sich den Meerfenchel an, die Salzastern, Strandsoden und vielleicht sogar ein paar Robben im Wasser – eine gute Gelegenheit, um Vorbeikommenden »phoques!« (»Robben«) zuzurufen.

Obwohl es bei einer gehobenen Schicht von Engländern immer noch beliebt ist, wirkt Le Touquet heute ein wenig heruntergekommen. Es gibt zwar immer noch die Versacetragenden, Porsche-Cayenne-fahrenden Männer mittleren Alters mit Pferdeschwanz, aber irgendwie ist der Lack ab. Vielleicht liegt es an der durch Apartmentanlagen verschandelten Promenade. Dazwischen kann man immer noch ein paar alte Villen finden. Wenn Sie sehen wollen, wie es auch hätte laufen können, machen Sie einen Umweg nach Mers-les-Bains, einen kleinen Badeort kurz vor Le Tréport. Dort können Sie einige beeindruckende Beispiele französischer Bäderarchitektur bewundern, die vor dem Abriss bewahrt wurden.

Hinter Le Touquet führt die Straße an einem Vergnügungspark vorbei und durch ein paar weniger interessante Orte, bevor eine andere Art von Küstenlandschaft beginnt. Hier im marais-Hinterland hinter der Grande Dune und dem Vogelschutzgebiet Parc du Marquenterre gibt es Kiesgruben und Seen, hohe Weidenhecken und wogende Gerstenfelder. In Le Crotoy trifft die Straße auf die Somme und folgt dem Nordufer um die Baie de Somme herum, überquert den Fluss und spuckt Sie in Saint-Valery-sur-Somme aus. Wir haben außerhalb am Somme-Kanal geparkt, aber es gibt auch kostenlose Stellplätze in der aire de camping car. Die Stadt ist belebt und nicht für Wohnmobile geeignet. Wenn man stattdessen mit dem Rad am Kanal entlang hineinfährt, kann man die tolle Aussicht über die Bucht genießen.


Hinter Saint-Valery führt die D940 weiter in Richtung Le Tréport und Dieppe. Man fährt durch Flachs- und Gerstenfelder, die mit Mohnblumen gesäumt sind. Auch wenn der Weg durch Tréport eine Herausforderung ist – folgen Sie der D940 in die Stadt hinein und wieder hinaus nach Süden, bis Sie auf die D925 stoßen, das nächste wunderschöne Straßenband, das Sie im Nu weiter nach Süden in die Stadt Dieppe bringt. Die D75 führt an der Küste entlang. Sie können ihr bereits ab Dieppe folgen, aber am einfachsten ist es, wenn Sie die Stadt auf der D925 erst wieder verlassen, nach rechts auf die D153 in Richtung Pourville-sur-Mer abbiegen und dann nach links auf die D75. Diese Küstenstraße ist traumhaft und führt oben über die Kreideklippen, durch wunderschöne bewaldete Täler und verschiedene am Meer gelegene Dörfer. Das letzte davon ist Veules-les-Roses, ein hübscher Ort mit Häusern, die von Glyzinien bewachsen sind. Dort kann man herrlich am Fluss spazieren gehen, und die Strandpromenade ist großartig. Das Dorf beherbergt Frankreichs kürzesten Fluss sowie Beete mit Brunnenkresse, stillgelegte Mühlen und reetgedeckte, von Blumen umgebene Häuschen. Victor Hugo hat sich hier oft aufgehalten.


Hinter dem Dorf führt die D75 wieder zurück zur D925 und nach Saint-Valeryen-Caux (»Saint-Valery in der Kreide«), eine traumhafte Stadt mit einem geschäftigen Yachthafen, Restaurants, einem Strand und einer fantastischen, wenn auch überlaufenen, aire. Als wir im Winter dort waren, war sie geschlossen, weil die Brandung über die Strandmauer schlug und die Flut ungewöhnlich hoch war. Wenn Sie Saint-Valery-en-Caux verlassen, bringt die D925 Sie an der Küste entlang nach Cany-Barville, wo Sie nach rechts auf die D10 abbiegen können, die Sie schließlich zur Küstenstraße D79 führt. Auf ihr geht es in einem fantastischen Auf und Ab hinunter ins landwirtschaftlich genutzte Flachland und durch mit Buchen bestandene Täler, an deren Ende Sie meist Küstendörfer mit herrschaftlichen Strandvillen finden, die aus Feuerstein oder Backsteinen bestehen und mit Schmiedearbeiten und türmchenförmigen Erkern verziert sind. Der Strand in Saint-Pierre-en-Port lohnt einen Zwischenstopp. Dort gibt es einen großen Parkplatz mit Blick auf den Strand (auf dem man leider nicht übernachten darf). Stellen Sie sich die Südküste von Kent oder Sussex vor, bevor die großen Seebäder wie Eastbourne, Hastings und Brighton gebaut wurden, dann haben Sie eine Vorstellung davon. Es ist grün, interessant, hübsch und toll zum Fahren. Mit vielen Haltemöglichkeiten zum Schwimmen, Wandern und Essen.


Take the Slow Road

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