Читать книгу Take the Slow Road - Martin Dorey - Страница 38
DAS FAHREN
ОглавлениеDie Strände des D-Day – Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword – wurden ausgesucht, weil sie in flachen, weiten Landschaften lagen, wo möglichst viele Fahrzeuge sehr schnell anlanden konnten. Deshalb bietet dieser Teil der Normandie auch keine dramatischen Fahrerlebnisse. Die geschichtlichen Ereignisse gleichen dies jedoch wieder aus. Die Dramatik liegt in der Art der ganzen Unternehmung von damals, in der Kühnheit, der Tapferkeit, dem Grauen und der Tragik einer Welt in Aufruhr. Diese Tour ist durch Relikte und Gedenkstätten gekennzeichnet, durch Museen und das, was von damals übriggeblieben ist. Hitlers Atlantikwall ist eine ewige Konstante: Immer wieder stößt man auf Bunker und riesige Wachtürme. Einige sind Mahnmäler, andere bloß voller Graffitis.
Wir haben unsere Reise in Orglandes begonnen, einem Ort, der früh durch die Alliierten befreit wurde, und wo es einen Deutschen Friedhof gibt.
Von Utah Beach aus nehmen Sie die D421 am Strand entlang bis zum Musée du Débarquement, wo die Straße landeinwärts verläuft und zur D913 wird. Sie führt durch flaches Ackerland neben dem Marais (Marschland) du Cotentin und ein paar Gehöfte und kleine Dörfer, von denen viele so aussehen, als wären sie bereits vor 1945 entstanden. Wenn Sie den Schildern nach Caen und Bayeux folgen, erreichen Sie die E46, die Sie bis hinter Carentan bringt. Bleiben Sie 16,5 Kilometer auf dieser Straße (dabei passieren Sie fünf Kreuzungen), bis Sie in Osmanville den Abzweig nach Grandcamp-Maisy erreichen, von wo aus Sie der D514 zurück an die Küste folgen. Diese Straße wird Sie während des größten Teils der Tour leiten: durch Dörfer und Küstenorte, manchmal über niedrige Klippen oder hinter den Dünen entlang. Sie wird Sie in verschlafene Küstenorte bringen, zu Fischereihäfen und allen bedeutenden Stätten der Normandie. Sie werden kleine Umwege fahren müssen, besonders, um Museen und Strände zu besuchen, aber die sind gut ausgeschildert, und es ist schlecht möglich, sie zu verpassen. Auch Campingplätze gibt es hier, von denen viele nur während der Saison (April–September) geöffnet haben, aires sind ebenfalls vorhanden. Für Stellplätze ist also gesorgt. Das Fahren ist angenehm und stellt, wie bereits erwähnt, keine Herausforderung dar, aber darum geht es ja auch nicht.
Hinter Grandcamp-Maisy kommen Sie an der Pointe du Hoc vorbei, wo US-Ranger während der Invasion einen Angriff führten, um eine deutsche Geschützstellung zu erobern, der viele Leben kostete. Von hier aus setzen Sie Ihren Weg fort nach Vierville-sur-Mer (über einen Umweg auf der D517) und nach Omaha Beach, einen acht Kilometer langen Küstenabschnitt mit einer Anhöhe, dahinter Dünentäler und ein niedriges Steilufer, das sich für viele amerikanische Soldaten als tödlich erwies. Am Strand gibt es eine bewegliche Skulptur. Über dem Strand, gleich hinter Vierville, befinden sich der Amerikanische Friedhof und das Overlord Museum. Wenn man weiter an der Küste entlangfährt, ist der nächste Anlaufhafen Port-en-Bessin. Wir sind auf der D6 in Richtung Süden nach Bayeux gefahren, um uns den Teppich anzusehen – die fast 1.000 Jahre alte Version einer anderen Invasion, die in ihrer Brutalität allerdings vergleichbar war.