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Endlich vorbei!
ОглавлениеGott schläft in den Steinen, atmet in den Pflanzen, träumt in den Tieren und wartet in den Menschen auf Sein Erwachen. (Verfasser unbekannt)
Unterdessen zogen meine Eltern nach Bad Salzuflen, ganz in die Nähe von Herford. Ich hatte also neben der Zeit, die ich mit Bärbel verbrachte, jetzt wieder etwas ‚Normales‘, worum ich mich kümmern konnte. Und diesen Umzug zu organisieren, half mir wiederum, aus diesem Bann herauszukommen. Eines Tages zitierte Bärbel dann meine Mutter in das bekannte Café. Bärbel, der Barbar, sagte ihr, dass sie so schnell wie möglich mit mir, ihrem Sohn, brechen solle, da ich schließlich Luzifer sei. Sie dürfe mit mir keinen Kontakt mehr haben. Meine Mutter kam total verstört nach Hause, behielt zum Glück einen klaren Kopf. Sie erzählte mir alles und die Beleidigungen, die der Barbar ihr an den Kopf geworfen hatte.
Dies war der erste Knall, der mein falsches Sein erschütterte. Ich begann aufzuwachen. Eine unschuldige Frau, und dazu noch meine Mutter, so übel anzumachen? Nein. Ein paar Tage später kam Post. Es waren die Protokolle der Treffen des Forschungskreises. Obwohl ich schon lange nicht mehr die Rechnungen bezahlt hatte, bekam ich sie immer noch zugeschickt. Die Protokolle hatten mich damals schon lange nicht mehr interessiert, da ich vieles in meiner Geistesabwesenheit anzweifelte. Bis zu diesem Tag, als ich das Protokoll eines Treffens in den Händen hielt, das an meinem Geburtstag vor vier Monaten stattgefunden hatte. „Schau doch mal rein“, hörte ich eine Art Stimme. „Lies doch mal. Es wäre interessant zu wissen, was an Deinem Geburtstag alles so gesagt wurde.“ In diesem Protokoll tauchten die Fragen einer mittlerweile guten Freundin auf, die fragte, ob Mutter Maria inkarniert sei. Die Antwort lautete logischerweise: Nein. Und Judas? Auch auf diese Frage antwortete das Geistwesen mit nein. Bumm! Ich fühlte mich, als ob ich einen doppelten K. O.-Schlag von den Klitschko.-Brüdern erhalten hätte. „Dann ist Bärbel nicht .... Und ich bin nicht ...“
Ich brauchte Abstand. Einen Tag. Dann schrieb ich dem Barbaren Bärbel einen Brief, dass etwas nicht mehr stimme. Sie solle auf sich aufpassen. Und ich würde sie vorerst nicht mehr besuchen. Sie könnte sich aber jederzeit melden. Seit diesem Tag im August habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt.
Ich war wieder an meine Seele angekoppelt. Ich traute wieder meinen inneren Gefühlen und Empfindungen.
Wie schön sind diese ganzen Führungen der Geistigen Welt! Was tut Gott über seine Helfer nicht alles, um eine einzige Seele zu retten. Und in diesem ganzen geschilderten Fall ging es um meine. Ich war verloren, aber jetzt bin ich wieder gefunden worden. Genau so, wie es im weltbekannten Lied „Amazing Grace“ besungen wurde. Ich war verloren und wurde wiedergefunden und gerettet. Ich war blind, doch kann ich wieder sehen. Und dann hatte ich genau dieses Lied in meiner Wohnung aufgelegt, hatte lauthals am Abend, als ich Bärbel den Abschiedsbrief geschrieben hatte, dieses Lied gesungen. Und genau in dem Moment, als das Lied vorbei war, als ich aufgehört hatte, zu singen, - ja, ich sang wieder - flog eine Sternschnuppe am nächtlichen Himmel vorbei. Und was für eine große Sternschnuppe. Und dass sie aufwärts flog, fiel mir an diesem Abend gar nicht auf. Was für ein heiliger Moment. Ich war gerettet. Diese ‚Sternschnuppe‘ war der Segen Gottes, der meine Erfahrungen der letzten Jahre heilte und liebevoll über meine Wunden strich.