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Tag 51: Neues Lager, neue Aufträge

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Die Reise verlief ziemlich ereignislos. Es gab einen schmalen Weg, der keine einzige Abzweigung hatte. So ging ich also gemächlich durch die Natur, genoss die Ruhe und nutzte meine improvisierte Waffe als Wanderstock. Am zweiten Tag kam ich an einer leerstehenden Jagdhütte vorbei, die definitiv schon bessere Tage gesehen hatte. Ich traf keine anderen Menschen und auch die Tiere schienen sich vom Pfad fernzuhalten. Am Wegesrand entdeckte ich noch einige Kräuter, die ich vorsorglich einsteckte. Keines davon war besonders wertvoll, doch wurden sie unter anderem auch zum Kochen verwendet. Es sollte also nicht schwer werden einen Käufer dafür zu finden.

Das Holzfällerlager selbst bestand aus insgesamt vier Gebäuden. Es gab eine kleine Gaststätte, die die Arbeiter und vorbeiziehende Reisende versorgte. Daneben stand ein kleines Haus für die Holzfäller und ein Lager mit verschiedenen Werkzeugen. Das letzte Gebäude hatte eine offene Konstruktion, so dass die Baumstämme aus dem Wald direkt hineingezogen werden konnten. Eine große Säge wurde durch ein Wasserrad angetrieben, welches sich langsam mit dem vorbeifließenden Fluss drehte. Wahrscheinlich war es derselbe Fluss, der am Kloster vorbeifloss und aus dem sie mich hinausgezogen hatten.

Ich fand den Wachmann am Tresen des Gasthauses, einen Humpen wässriges Bier in der Hand. Da er immer noch die alte Offiziersuniform trug, war er nicht zu übersehen. Sein Haar war mittlerweile ergraut, doch konnte man selbst jetzt noch erkennen, dass er einmal ein fähiger Krieger war und noch immer wusste, wie man ein Schwert führte.

Ich stellte mich kurz vor und gab ihm den Brief. Nachdem er ihn stirnrunzelnd gelesen hatte, blickte er mich finster an. Ich erzählte ihm von den Banditen und dem Gespräch mit ihnen. Auch den Namen Meister Daravol erwähnte ich und seine Miene wurde noch finsterer. Offensichtlich kannte er ihn.

Er gab mir einen Auftrag. Seine Vergangenheit in der Armee hörte man sofort heraus, denn seine Worte waren kurz, präzise und duldeten keine Widerrede.

Anscheinend hatte es etwas weiter südlich einen ähnlichen Vorfall gegeben. Bei einem Lager der Jäger hätten sich einige Banditen eingenistet. Ähnlich wie beim Weingut würden sie sich relativ ruhig verhalten, solange sie nicht gestört werden. Sie vertreiben jedoch jeden, der sich dem Lager nähert und scheuen auch nicht vor Waffengewalt zurück. Da ich bereits Erfahrungen mit einer solchen Situation gesammelt hatte, schätzte er es als ideale Aufgabe für mich ein. Er würde mich auch im Namen der Krone dafür bezahlen. Zudem versprach er, mit mir einige Informationen zu diesem Meister Daravol zu teilen.

Ich bin eigentlich kein Söldner. Meiner Meinung nach sollten sie sich selbst um diese Angelegenheiten kümmern. Immerhin war ich weder ihm noch dem Lager etwas schuldig. Das war jedenfalls einer der größten Pluspunkte gewesen, als ich noch in den Bergen lebte. Alles, was im Tal passierte, all die Unruhen und Aufstände unter der Bevölkerung, konnten mir egal sein. Allerdings wollte ich mehr über diesen mysteriösen Meister herausfinden. Vielleicht sind diese Banditen etwas gesprächiger und sie können mir weitere Informationen liefern. Zudem würde etwas Startkapital für die Besorgungen in der Stadt nicht schaden.

Ich habe nicht vor, die Banditen zu töten. Mein Stock sollte wieder mehr als ausreichend sein, um die Situation zu regeln. Ich schaue mich aber trotzdem noch bei den Arbeitern um. Viele von ihnen sind ehemalige Soldaten, die aus der Armee entlassen wurden und hier ein ruhigeres Leben führen wollten. Vielleicht gibt es hier doch noch das eine oder andere an Ausrüstung. Die Armee war immerhin mit besseren Waffen ausgerüstet als dem Kurzschwert der Karawane. Zudem wollte ich noch meine Kräuter gegen etwas Proviant eintauschen. Ich werde also erst morgen zu diesem Jägerlager gehen und mir die Sache genauer ansehen.

Der flammende Kreuzzug

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