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Die Geografie der Evangelisten

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Ausreichend Hindernisse lagen demnach zwischen Galiläa und Jerusalem, um den beschwerlichen Weg nur dann auf sich zu nehmen, wenn er wirklich notwendig war – wie etwa zum jährlichen Besuch des Passahfestes. Auch Jesus hat nach allem, was wir wissen, seine Heimat nur einige Male verlassen, um nach Jerusalem zu ziehen. Allerdings ist uns dazu wenig Genaues bekannt. Denn auch die Geographie der Evangelien spiegelt die Botschaft wider, die ihre Verfasser weitergeben wollten. Für Markus zum Beispiel ist Galiläa ein Ort der Verhüllung. Dass Jesus der Messias ist, soll dort noch verborgen bleiben. Erst in Jerusalem wird in der Passion und am Kreuz seine wahre Bedeutung offenbart. Bei Matthäus indessen ist Galiläa, und hier vor allem die Gegend um das Städtchen Kapernaum, das verheißene Land. Hier erfüllt sich die Ankündigung der Propheten (Matthäus 4,13–15), während Jesus in Jerusalem sein Schicksal am Kreuz vollendet. Wieder anders die Darstellung des Lukas: Nach ihm hat Jesus von Anfang an in allen jüdischen Landesteilen gewirkt, besonders auch in Judäa. Jerusalem allerdings ist der Mittelpunkt, dort stirbt er, dort erscheint er als der Auferstandene und dort ist demzufolge auch der Geburtsort der Kirche.

Ziemlich unwahrscheinlich ist allerdings, dass Jesus bei seinen Aufenthalten in Jerusalem noch weiter nach Süden vorgestoßen sein sollte, zum Beispiel nach Bethlehem, der Heimatstadt Davids.

Jesus war nie in Bethlehem

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