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Die liebe Familie und andere Feinde

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Kehren wir zu Jesu Angehörigen zurück. Inzwischen haben sie Jesus gefunden. Er sitzt in seinem Haus im Seestädtchen Kapernaum und redet mit den Leuten. Das Haus ist voll. Die Menschen hören ihm zu. Sie sitzen dicht gedrängt, sie stehen bis vor die Tür. Da ist kein Durchkommen.

Die Familie hält draußen, auf der Straße. Sie sind ratlos. Sie trauen sich nicht recht herein. Sie wollen keinen Aufruhr verursachen. Man weiß ja auch nicht, wie er reagieren wird. Andererseits wollen sie dem Ganzen endlich ein Ende bereiten. Es reicht! Nach längerem Hin und Her schicken sie schließlich einen von denen, die den Eingang blockieren, hinein und lassen Jesus herausrufen.

Lukas schildert die Situation wesentlich dramatischer. Jesus besucht am Wochenende den Gottesdienst in der Nazarether Synagoge. Wie es üblich ist, liest auch er aus der Heiligen Schrift vor. Er interpretiert, was er gelesen hat. Seine Erklärungen und sein Anspruch allerdings bringen die anderen Gottesdienstbesucher dermaßen in Wut, dass sie ihn aus der Stadt hinausführen, um ihn von einem Felsen herabzustoßen (Lukas 4,16ff.).

Sicher kommt in diesem dramatischen Bericht zunächst einmal die Vorstellung zum Ausdruck, die Lukas von Jesu Wirken auf Erden hat: In Galiläa und speziell in seiner Heimatstadt Nazareth erfährt Jesus Ablehnung und Anfeindung. Erst in Jerusalem wird durch seine Passion, seinen Tod und die Auferstehungsereignisse offenbar, wer er wirklich ist. Aber auch Markus und Matthäus erwähnen Skepsis und Zurückweisung, die Jesus bei den Seinen und in seiner Heimat begegnete.

Jesus war nie in Bethlehem

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