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PACKEIS IN DEN AUGEN

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Glaubt man den Fotos, die man im Internet findet, dann hatte niemand einen schöneren Mittelscheitel als Ernest Shackleton.

Es gibt keine Berichte über die Verfassung von Shackletons Mittelscheitel, als sein Schiff, die Endurance, 1915 fast ein ganzes Jahr von Packeis eingeschlossen war. 281 Tage umgeben von Eis, und am 21. November schließlich wurde das Schiff von den Eismassen zerdrückt.

Es gibt ein Foto, das die sinkende Endurance zeigt. Im Vordergrund sechs Schlittenhunde, ihre Blicke auf das Schiff gerichtet. Die Endurance, ganz schwarz, geht unter im Weiß des Eismeeres.

Wenn wir an Shackleton denken, dann an diese Expedition. Auf drei Rettungsboote verteilt konnte er seine gesamte Mannschaft retten. Manche sprechen in diesem Zusammenhang von einem Wunder. Wenn wir an Shackleton denken, dann an sein Scheitern und die anschließende Rettungsaktion. Sogar einen Krater auf dem Mars haben sie nach der Endurance benannt. Niemand denkt an Shackletons Mittelscheitel.

Einmal hast du zu mir gesagt: Im richtigen Licht schaust du fast aus wie Shackleton. Das war das schönste Kompliment, das du mir je gemacht hast. Aber damals warst du noch verliebt, und ich hatte noch mehr Haare und einen Deckenfluter, der funktionierte.

Es gibt auch Fotos von Shackleton mit Vollbart und Seitenscheitel. Diese Aufnahmen sind lange nach der Endurance-Expedition entstanden. Wenn man genau hinschaut, sieht man die Eisbrocken, die in seinem Bart hängen. Wenn man genau hinschaut, sieht man das Packeis in seinen Augen.

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