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Lagebericht

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»Lagebericht!«, lautete das donnernde Kommando von Captain Kirk jedes Mal, wenn sein Raumschiff schwer beschädigt durchs All trudelte. Ohne sich von der Stelle zu bewegen, bekam er auch noch aus den letzten Ecken des Schiffkörpers alle relevanten Informationen übermittelt. Ich saß zwar nicht in einem Kommandosessel, sondern lag stattdessen in einem Bett, aber dafür war ich zu völliger Reglosigkeit verdammt. Da sollte so ein Lagebericht doch kein Problem sein.

Mein persönlicher Gott mit grauem ZZ-Top-Rauschebart und Blaumann hatte sich bereits auf die Brücke gebeamt und fragte: »Das Persönlichkeitsortungssystem ist ausgefallen? Ich brauche dafür zwei Tage – aber für Dich mache ich es in einem!«

Mit solchen Ablenkungsspielchen versuchte ich, meine immer wieder aufkeimende Panik im Zaum zu halten. Denn unbewusst stieg mit der Angst bereits die Gewissheit einer unumkehrbaren Wahrheit in mir auf.

Ich begann also damit, alle greifbaren Informationen um mich herum zu sammeln. Ich konnte mich nicht bewegen und nicht sprechen – ich hatte es wieder und wieder versucht und lediglich undeutliches Gegrunze zustande gebracht. Ich konnte mich also nur auf das verlassen, was meine Augen sahen, meine Ohren hörten, meine Nase roch und mein Körper fühlte. Im Augenblick fühlte er sich recht nass zwischen den Beinen an und meine Nase glaubte, diese unangenehme Botschaft bestätigen zu können. Diese überaus realistischen Empfindungen versuchte ich angestrengt auszublenden.

Inzwischen hatte ich herausbekommen, dass zu meiner Linken nicht nur vier weitere 3-D-Flachbildschirme an der Decke hingen, sondern sich auch vier weitere Betten mit Menschen darin befanden. Zählte man von der Fensterseite her, war ich die Nr.5.

Rechts neben mir gab es zwei weitere belegte Betten. Ich versuchte Kontakt mit den anderen aufzunehmen, aber wie sollte das gehen, wenn der eigene Kopf unbeweglich und starr zur Decke gerichtet war und man die Augen nur bis in die Augenwinkel drehen konnte. Immerhin sah ich, dass bei Nr.1 bis 4 der 3-D-Flachbildschirm lief. Nur Nr. 6 und Nr. 7 waren tot – zumindest was den Flatscreen betraf. Der Bildschirm über mir hatte sich, kurz nachdem »Kaffee« und »Brötchen« streitend aus dem Raum gegangen waren, abgeschaltet. Anscheinend liefen die Geräte nur, solange Blickkontakt bestand. Vielleicht konnte ich ja so etwas herausfinden, nicht umsonst wurde der Fernseher das Fenster zur Welt genannt.

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