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Bohne auf dem Weg ins Glück

Vor langer Zeit lebte einmal ein junger Kater namens Bohne in einer Höhle an einem winzigen Bach. Er hatte pechschwarzes langes Fell und giftgrüne Augen. Das Jagen in der Wildnis, der Duft des nahegelegenen Waldes und das Wasser des Flusses liebte er über alles und konnte sich nicht vorstellen, ohne dies auszukommen. Er war ein zufriedener Kater, doch so richtig glücklich war er trotzdem nicht. Er war nämlich sehr einsam.

An einem schönen Tag, als er gerade in der Sonne lag und ein kleines Schläfchen hielt, sah er hoch oben auf einem Baum eine kleine Vogelfamilie, die sich glücklich zusammenkuschelte.

„Ach, hätte ich doch auch nur so eine Familie!“, seufzte er und fing, ohne dass er es wollte, an zu weinen.

Am Abend ging Bohne schon früh ins Bett. Der Kater schlief sofort ein.

Bohne fand sich an einem fremden Ort wieder. Vor ihm stand ein riesiger Felsen, auf dem eine Eule saß. Es war mitten in der Nacht. Er schaute sich um, konnte aber nirgends seine vertraute Höhle sehen. Da fing die Eule an zu sprechen: „Um zu finden, was du suchst, musst du schneller sein als der Wind und stärker als ein Tiger. Erst dann wirst du da, wo die Sterne im Wasser leuchten und Glühwürmchen den Wald erhellen, die Liebe deines Lebens finden.“

Ängstlich antwortet Bohne: „Wer bist du? Was willst du von mir?“ Der Vogel meinte etwas leiser als zuvor: „Ich bin die, deren Namen du nicht kennen darfst und ich will dir das Glück bringen, dass du selbst nicht finden kannst.“

Bevor Bohne noch irgendetwas erwidern konnte, war die Eule verschwunden.

Bohne wachte verstört auf. „Was war das für ein Traum?“ Und obwohl es noch sehr früh am Morgen war, wusste er, dass die Eule recht hatte. Er musste sich auf den Weg machen, um endlich glücklich zu werden. Als er aus seiner Höhle trat und in Richtung Wald lief, kribbelten seine Pfoten wie noch nie zuvor. Noch einmal drehte er sich zu seinem früheren Zuhause um. Ihn überkam Traurigkeit. Leise flüsterte er: „Tschüss!“ Dann machte er sich auf den Weg. Nach einer langen Reise kam er zu einem Wald und beschloss, dort zu übernachten.

Noch bevor er richtig einschlafen konnte, hörte er ein trampelndes Geräusch. Schnell war er hellwach und schaute sich in der Gegend um. Eine Horde von Tieren floh in seine Richtung. Dann sah er es.

„Der Wald brennt! Schnell weg!“

Er war schon gute 20 Meter gerannt, als er hinter sich ein verzweifeltes Quieken hörte. Das Geräusch kam direkt aus den Flammen. „Da ist jemand in Gefahr! Ich muss ihn retten!“ Blitzschnell rannte er zwischen den vielen verzweifelten Tieren hindurch. Außer Atem kam er an eine kleine Lichtung. Er lauschte. Das Quieken war verstummt. Vorsichtig prüfte er die Luft.

„Da! Ein schwacher Geruch ganz in der Nähe!“ Er folgte der Spur. Die Luft wurde immer stickiger und er konnte kaum noch atmen. Doch gerade als er die Hoffnung aufgegeben hatte, sah er einen Igel verängstigt unter einem Busch sitzen. Die Energie kehrte in ihn zurück. Schnell packte er das kleine Tier am Nacken und lief so schnell wie möglich den Weg zurück, obwohl die Stacheln des Igels ihn in den Mund stachen.

Ein paar Minuten später waren beide sicher außerhalb des Waldes angekommen, wo die Flammen sie nicht erwischen konnten. Bohne setzte den Igel ab. Er hatte es geschafft! Als er wieder zu Atem gekommen war, fragte er den Igel: „Wie heißt du?“

Dieser öffnete ganz langsam die Augen und sah Bohne misstrauisch an: „Ich bin Mister Picks. Danke, dass du mich gerettet hast!“

Bohne setzte sich auf und fing an, laut zu schnurren: „Das habe ich doch gerne getan. Was hast du jetzt vor? Möchtest du mit mir mitkommen? Ich bin auf dem Weg, meine wahre Liebe zu finden!“

Mister Picks sprang begeistert auf: „Ja, gerne! Das ist ja so aufregend!“

Am nächsten Morgen liefen beide zusammen weiter. Nach ein paar Tagen waren sie schon richtig gute Freunde geworden. Als sie dann eine Woche später an einen Ort kamen, wo die Sterne im Wasser leuchteten und Glühwürmchen den Wald erhellten, sah Bohne eine wunderschöne Katze. Sie hatte schneeweißes Fell und blaue Augen, die traurig in den großen See starrten.

Als Bohne gerade zu ihr hinüberlaufen wollte, um sie zu begrüßen, drehte sie sich um und schaute Bohne direkt in die Augen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Augen der Katze hellten sich auf, als sie Bohne sah. Schnell lief sie zu ihm hinüber und schmiegte sich an ihn an. „Ich habe schon so lange auf dich gewartet“, flüsterte sie.

Bohne wusste nicht, was er hätte sagen können, deshalb hielt er einfach den Mund.

Ein Jahr später tollten Maja, Lilli und Hermes, die Kinder von Bohne und der weißen Katze Schneewittchen, auf der großen Wiese am See herum. Mister Picks saß unter einem Baum und unterhielt sich mit einer Igeldame. Bohne lag neben Schneewittchen, die wieder trächtig war, am Wasser.

Er leckte ihr sanft übers Ohr und miaute leise: „Ich hab dich lieb!“ Zufrieden murmelte Schneewittchen verschlafen zurück: „Ich dich auch.“ Dann schliefen beide nebeneinander glücklich ein.

Sonja Kiefer (13) aus Langenargen / Deutschland

Maunz & Minka

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