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Vorwort

In Deutschland steht derzeit einem vielseitigen Angebot an Publikationen über Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit eine vergleichsweise überschaubare Anzahl an fachbezogenen Lehrbüchern über Forschungs- und Evaluationsmethoden gegenüber. Viele dieser Veröffentlichungen beziehen sich zudem schwerpunktmäßig entweder auf Forschungsmethoden oder auf Statistik. Diese Lücke versucht der vorliegende Band zu schließen, indem er sich ausführlich beiden Themenbereichen zuwendet. Das Lehrbuch wendet sich dabei sowohl an Studierende der Sozialen Arbeit und angrenzender Disziplinen, die sich z. B. im Rahmen ihrer Abschlussarbeit mit empirischer Forschung befassen, als auch an Lehrkräfte und PraktikerInnen der Sozialen Arbeit, welche sich für die Anleitung und Rezeption erfahrungswissenschaftlich orientierter Untersuchungen interessieren.

Der Band ist gleichermaßen für Bachelor- wie Masterstudiengänge der Sozialen Arbeit konzipiert. Im ersten Abschnitt erfolgt eine Darstellung quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden. Die Themen reichen von der elektronischen Literatursuche über die Entwicklung von Fragestellungen und Hypothesen bis zur Untersuchungsplanung und Datenerhebung (Beobachtung, Befragung, dokumentengestütztes Vorgehen). Zudem widmen sich spezifische Kapitel der Berichterstellung (z. B. für Bachelor- und Masterarbeiten) und der computergestützten Datenanalyse mittels SPSS.

Im zweiten Abschnitt stehen deskriptive und inferenzstatistische Auswertungsverfahren im Mittelpunkt. Für Bachelorstudierende dürften dabei besonders die Abschnitte über uni- und bivariate Verfahren von Interesse sein, die sich z. B. auf die Berechnung deskriptiver Statistiken (Lage- und Streuungsmaße), deren graphische Darstellung (z. B. durch Balken-, Kreis- und Streudiagramme) sowie die Durchführung von Häufigkeits- und Korrelationsanalysen (z. B. Chi2-Test und Pearson-Korrelation) und Gruppevergleiche (t-Test) beziehen. Auf Masterstudierende zielen darüber hinaus Kapitel ab, die sich mit Inferenzstatistik (Zufallsverteilungen, Signifikanztest) und multivariaten Verfahren befassen, von denen die Konfigurationsfrequenzanalyse, die multiple Regression, die multivariate Varianzanalyse und die Faktorenanalyse dargestellt werden (einschließlich ihrer Durchführung in SPSS). Zudem werden die Themen Fragebogenkonstruktion (z. B. Itemanalysen), Evaluationsmethoden (einschließlich Metaanalysen) sowie die Publikation von Untersuchungsbefunden z. B. im Rahmen einer Promotion in der Sozialen Arbeit behandelt.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Franz J. Schermer von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, der mir bei der Erstellung des Lehrbuches eine wertvolle Hilfe war. Ich habe mich im Text stets bemüht, geschlechtergerechte Formulierungen zu verwenden, bitte die Leserinnen und Leser jedoch um Nachsicht, sollte ich einige Stellen übersehen haben.

Würzburg, im Frühjahr 2015Mathias Blanz

Vorwort zur 2. Auflage

Seit der Einführung des Lehrbuchs im Jahre 2015 im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt begegne ich immer wieder folgenden Fragen:

»Ist das Lehrbuch nicht zu anspruchsvoll für Studierende der Sozialen Arbeit, insbesondere seine mathematischen Aspekte?« Meine Erfahrung über die vergangenen fünf Jahre zeigt, dass die Studierenden, wenn sie einmal ihre Scheu vor Forschung und Statistik abgelegt haben, mit den Inhalten des Lehrbuchs sehr gut zurechtkommen, auch mit den mathematischen. Man sollte die Fähigkeit dieser Studierenden, sich auch in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten, nicht unterschätzen.

»Ist es überhaupt zielführend, Studierende der Sozialen Arbeit in Forschung und Statistik einzuführen, da sie ja später vorwiegend praktisch arbeiten?« Sowohl von Studierenden als auch von Praktizierenden der Sozialen Arbeit wird erwartet, dass sie sich an den jeweils neusten Forschungsergebnissen in ihrem Bereich orientieren. Wie sollen sie Forschungspublikationen verstehen und umsetzen, wenn sie nicht über gute Kenntnisse in Forschung und Statistik verfügen und diese exemplarisch anwenden können?

»Kann die Wissenschaft Soziale Arbeit, die sich vorrangig für anwendungsorientierte Forschung interessiert, nicht weitgehend ohne vertiefte Statistikkenntnisse auskommen, wie sie nur bei der Grundlagenforschung notwendig erscheinen?« In einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit vom Januar 2020 wird festgestellt, dass die Soziale Arbeit auch Grundlagenforschung benötigt, die insbesondere der Prüfung grundlegender Annahmen und Thesen und somit der Entwicklung empirisch fundierter Theorien dient.

Bei Erscheinen der 1. Auflage gab es die Geschlechtskategorie »divers« offiziell noch nicht, weshalb im Buch nur die Kategorien »weiblich« und »männlich« verwendet werden. Diese Stellen sind so zahlreich, dass eine Anpassung in der 2. Auflage leider nicht möglich war. Ich bitte deshalb alle Rezipierenden, die Kategorie »divers« an den entsprechenden Stellen mitzudenken.

Würzburg, im Frühjahr 2021Mathias Blanz
Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit

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