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Fallbeispiel: Emotionale Grundbedürfnisse

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Eine 24-jährige Patientin mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) wurde während der Behandlung von ihrem Freund verlassen. Ihre Ursprungsfamilie lebte weit weg in einem anderen Bundesland, und als ihr Freund sie bat, aus dessen Wohnung bald auszuziehen, versuchte die Patientin zunächst ihren Vater zu kontaktieren. Ihr Vater hatte die Familie verlassen, als sie noch ein Kind war, und war in den ganzen Jahren kaum präsent gewesen, sodass auch dieses Mal keine wirklich positive Reaktion seinerseits zu erwarten war. Und in der Tat reagierte er ablehnend und desinteressiert, was die Patientin sehr verletzte und auch wütend machte. Während der Arbeit mit mehreren Stühlen wurde klar, dass sie sich nach Bindung und Nähe sehnte, gleichzeitig aber den sehr konkreten Wunsch hatte, diese endlich von ihrem Vater zu bekommen. Dieser Wunsch war sehr unflexibel und sie zeigte große Schwierigkeiten, von diesem loszulassen. Erst im Verlauf der Übung konnte sie Kontakt mit ihrer Traurigkeit und Einsamkeit aufnehmen und feststellen, dass sie einfach Nähe und Wärme brauchte. Und dass sie diese von Freunden vor Ort und auch von ihrer Mutter sowie deren Partner bekommen konnte.

Ein weiterer »strategischer« Grund für die Unterscheidung zwischen Wünschen und Grundbedürfnissen ist auch die Erfahrung, dass sich beim Fokus auf Grundbedürfnisse viel schneller Basisemotionen erkennen und aktivieren lassen, die sich wiederum entsprechend den Kindmodi »hinter den Kulissen« zuordnen lassen. Aber das sind Konzepte, die ich Ihnen noch nicht erklärt habe. Lassen Sie uns gleich zum nächsten Kapitel gehen und weitermachen!

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