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3.2 Frühe maladaptive Schemata

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Frühe maladaptive Schemata können primär als Erlebnismuster verstanden werden, die vor dem Hintergrund genetischer Prädispositionen als Ergebnis toxischer Beziehungserfahrungen in der Kindheit entstehen und im Erwachsenenalter die Art und Weise beeinflussen, wie wir uns, andere und unsere Umwelt im Kontext einer aktuellen Situation emotional wahrnehmen und interpretieren.

Young postulierte vier Kategorien von Lebenserfahrungen, die zu Frustration von Grundbedürfnissen und zur Entstehung dysfunktionaler Schemata führen: Fehlen positiver Erlebnisse (z. B. zu wenig Stabilität oder Zuwendung), Übermaß an bestimmten Erlebnissen (z. B. zu viel Nähe, Verstrickung, zu strenge Grenzen), Misshandlung/Traumatisierung und die Identifikation mit wichtigen Personen und selektive Internalisierung von deren Emotionen/Ansichten/Haltungen.

Der Begriff »Schema« ist im psychotherapeutischen Kontext nicht neu: A. Beck verwendete den Begriff bereits in den 1960ern, verstand Schemata jedoch primär als kognitive Komplexe von Grundannahmen. In der ST sind Schemaaktivierungen jedoch essenziell emotionaler/physiologischer Natur und können im lerntheoretischen Sinne in aller Regel auf eine sehr frühe, oft vorsprachliche Zeit im Leben eines Menschen zurückgeführt werden. Formulierungen wie etwa »Ich werde immer…« oder »Wenn… dann«-Sätze sind für die Definition von Schemata und die Kommunikation sowohl zwischen Kollegen als auch zwischen Therapeuten und Patienten unumgänglich. Das Schema Verlassenheit wird z. B. häufig mit Sätzen wie »Ich werde immer verlassen« oder »Ich kann mich auf niemanden verlassen« erklärt. Der Fokus des Schemakonzeptes besteht jedoch im emotionalen Erleben. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Verwendung des Begriffs »Schema« im Rahmen der kognitiven Therapie.

Schematherapie

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