Читать книгу Lizenz zum Kontern - Meike Müller - Страница 9

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Da die Killerphrasen-Angriffe auf die emotionale Ebene zielen, ist es wenig Erfolg versprechend, logisch-argumentativ dagegen vorzugehen. Phrasendrescher sind oft nicht aufnahmebereit für konstruktive Argumente. Erschwerend kommt hinzu: Killerphrasen können ohnehin kaum argumentativ widerlegt werden, wie folgendes Beispiel verdeutlicht:

Vorwurf: „Sie wissen doch gar nicht, wovon Sie reden.“

Ernsthafter Antwortversuch: „Selbstverständlich kenne ich mich aus. Schließlich habe ich mich seit drei Jahren intensiv mit ... beschäftigt. Zuvor war ich fünf Jahre lang als Experte für ... bei der Firma XY beschäftigt. Ich hatte dort die Leitung von ... Zudem habe ich schon im Studium ...“

Hier wird deutlich, warum es wenig Sinn macht, ernsthaft zu argumentieren: Sie beginnen zu reden, darzulegen, womöglich noch sich zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen und geraten unversehens in eine unterlegene Position. Lassen Sie sich nicht dorthin drängen. Es gibt keinen Grund sich zu verteidigen. Wenn Sie sehr ausführlich reagieren, wirken Sie getroffen. Mit anderen Worten: Der Angriff hat sein Ziel, Sie emotional zu verunsichern, erreicht. Gibt es noch weitere Zuhörerinnen und Zuhörer, wird bei diesen womöglich der Eindruck erweckt, dass an dem Vorwurf doch was dran sein könnte. Warum sollten Sie sich sonst so lange erklären...? Möglich auch, dass die anderen in der Runde sich gestört fühlen, weil man durch Ihre ausführlichen Erläuterungen immer mehr vom eigentlichen Thema abkommt. Dann sind anstelle des Phrasendreschers urplötzlich Sie in der Rolle desjenigen, der eine konstruktive Diskussion verhindert.

Weitaus Erfolg versprechender ist ein schlagfertiger Konter, der vor allem Signalwirkung hat und klar macht, dass Sie nicht in die Phrasenfalle tappen. Weisen Sie den Provokateur mit einer entsprechenden Reaktion in seine Schranken, um dann schließlich auf die Sachebene zurückkehren zu können und inhaltlich wieder an das eigentliche Thema anzuknüpfen.

Es bleibt Ihrem Geschmack, der Art des Angriffs und auch der Situation überlassen, ob Sie ganz ruhig und gelassen, mit Witz oder Ironie, einer Rückfrage, einer deutlichen Benennung oder sogar mit Schärfe reagieren. Wer die Lizenz zum Kontern besitzt, hat die Wahl, welches Instrument zur Abwehr am geeignetsten erscheint. In jedem Fall sollten Sie dem Gegenüber zeigen, dass Sie diese Form der Kommunikation nicht akzeptieren.

Es gilt unbedingt zu verhindern, dass Querulanten in Diskussionen, Gesprächen, Meetings die Oberhand gewinnen, andere frustrieren und damit Innovationen bereits im Keim ersticken. Lassen Sie nicht zu, dass Sprücheklopfer munter drauf los beleidigen und Profilneurotiker die Würde anderer verletzen. Legen Sie all diesen Zeitgenossen das Handwerk.

Wie geht man dabei am besten vor? Das zeigt das nächste Kapitel.

Lizenz zum Kontern

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