Читать книгу Eine Reise zu mir selbst - Mevanya D. Y. Dogbé - Страница 18

Das mit der Heilung ist also nicht das Richtige für meinen Wunsch. Soweit bin ich schon mal. Zu viele Unbekannte, die mir durch den Kopf und die Luft schwirren. Am Ende ist womöglich auf diesem Kontinent mehr heile als kaputt und dort, wo ich herkomme, liegen die wahren Probleme und Erkrankungen des Menschlichen Seins. Am Ende ist es eben auch möglich, dass die Menschen auf diesem Kontinent, der Wahrheit und ihrer, unserer Natur weitaus näher sind, als bei uns. Und was, wenn sie hier tiefer in Verbundenheit als Teil des großen Ganzen, eines faszinierenden Systems von Leben, Liebe und allen Seins, leben? Und ist dann die raue Gewalt nur animalischer, menschlicher Teil dieses Systems, des Seins (Anm. einige würden hier von Schöpfung sprechen)? Ein Teil, den beispielsweise die Europäer verlernt, negiert und unterdrückt haben und nun auf anderen Ebenen, versteckt und im Schatten leben? Wer oder was ist aus den Angeln gehoben, unnatürlich und krank?

Bevor ich hier also mit meinem gut gemeinten, europäisch, deutsch und vielerlei mehr geprägtem Wunsch nach Wohlstand, Gesundheit, Harmonie und Ordnung, Fortschritt und Schaden anrichte, ohne es zu wissen, oder, anders gesagt, ein Gleichgewicht, ein System aus den Angeln zu heben versuche, welches mein menschliches Gehirn nicht zu erfassen vermag, sofern das überhaupt möglich ist, wünsche ich mir lieber etwas anderes, womit ich mich voll und ganz wohl fühle.

Inzwischen war ich längst wieder in einen tiefen Schlaf gefallen, aus dem ich nun aufgrund der Klospülung im Bad, neben meinem Schlafzimmer, erwache. Ein wenig erschrocken schaue ich auf die Uhr. 4.57Uhr, meine innere Uhr hat mich also nicht im Stich gelassen. Der Wecker wird um 5.03Uhr klingeln. Ich drehe mich noch einmal um und genieße die letzten Minuten, bevor wir aufbrechen, zum Wald von Be.