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Posttraumatisches Wachstum und »Aufblühen«

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Neben der Bekämpfung von Krankheit und der Förderung von Gesund-sein trotz der Krankheit beschreibt die positive Psychologie noch ein Phänomen jenseits von Krankheit und Gesundheit, das sie als Aufblühen (»flourishing«) bezeichnet. Es erscheint paradox, dass sich durch das Auftreten einer lebensbedrohlichen Krankheit neben allen Einschränkungen auch Freiheitsspielräume und Möglichkeiten eröffnen, die vor der Erkrankung undenkbar gewesen wären. Die Erinnerung an die Endlichkeit des Lebens setzt oft Kräfte frei, Dinge zu beenden oder neu zu beginnen. Seitens der Betroffenen kann sich entfalten und aufblühen, was bis dahin zurückstehen oder im Verborgenen bleiben musste.

Den Blick von den Verlusten hin zu den durch die Krankheit möglichen positiven Aspekten, ja Gewinnen, zu lenken, ist die vierte Form des Perspektivenwechsels, den wir anregen. Das Konzept eines posttraumatischen Wachstums weist in diese Richtung (Abschn. 9.3.4). Betätigungen, die zum Aufblühen führen, sind häufig dadurch charakterisiert, dass sie in einem gewissen Maße zur Erfüllung aller vier Grundbedürfnisse (Abschn. 5.3.1) beitragen und als sinnvoll erlebt werden.

Ein Aufblühen kann durch eine Erweiterung der Aufmerksamkeit und den damit verbundenen Aufbau von Ressourcen erklärt werden. Durch positive Emotionen angetrieben, kommen Prozesse in Gang, die sich als eine spiralförmige Aufwärtsbewegung beschreiben lassen. In Zuständen positiver Gefühlslagen erweitern sich die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung. Diese Öffnung ermöglicht es, wohltuende Aspekte der Realität, Ressourcen und neue Handlungsspielräume wahrzunehmen oder zu entwickeln, die ansonsten nicht zugänglich sind. Die Integration dieser Ressourcen führt wiederum zu positiven Emotionen und einer zunehmenden Weitung der Aufmerksamkeit. Selbstverstärkende Rückkopplungsmechanismen werden erneut zum Motor der Aufwärtsbewegung (Fredrickson 2004).

Hypnose und Achtsamkeit in der Psychoonkologie

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