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Kapitel: 10 Vier Leichen?

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Walter Broder geht zu seinem Kollegen und nimmt das Kuvert entgegen. „Aha, gibt es etwas neues in der Sache „Vier Leichen“ Schauen wir es uns mal an.“

Es ist der Gerichtsmedizinische Befund und Walter Broder staunt, als er ihn überfliegt. „Ja, das ist ja endlich mal etwas Neues.“

Sophie fragt, was es gibt, aber Walter Broder schweigt, nimmt das Kuvert und verzieht sich in sein provisorisches Arbeitszimmer. Berta beginnt damit den Ofen einzuschüren und geht hinaus um neues Holz zu holen.

Sie beobachtet, wie Jörg aus seinem Haus kommt und Sophie zu sich ruft. Er fuchtelt mit den Händen, als würde er zu ihr sagen, „was gibt es Neues, ich muss es wissen“.

Aber leider kann Berta das Gespräch nicht verstehen, nur eines ist klar, Jörg ist verärgert. Er geht aufgeregt auf und ab und beschimpft Sophie. Von ihrer Beobachtung berichtet sie Walter und er geht an das Fenster um die Szene zu beobachten. Walter hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, Jörg benutzt Sophie um auf dem Laufenden, bezüglich der Ermittlungen zu sein.

Frühzeitig etwas zu erfahren, was er dann weitergeben kann. Er scheint der Laufbursche von zwielichtigen Gestalten zu sein. Vielleicht gehört der Typ, der Berta von der Fahrbahn abdrängen wollte dazu? Dann fallen Walter wieder die Worte von Berta ein, „ein blauer Lieferwagen mit gleicher Aufschrift“. Vielleicht hat sie ja etwas gesehen, was Walter Broder noch bei seinen Ermittlungen weiterhelfen wird?

Als Berta mit dem Abendessen fertig ist, sieht sie aus dem Fenster und muss lachen. Treibt doch Sophie mit Jörg ein Spiel. Sie hat ihm die Augen verbunden und nun sucht Jörg Sophie. Berta ruft Walter und meint nur, „da siehst du, was das noch für Kinder sind. Sie spielen als seien sie im Kindergarten. Walter lacht und meint, „dann werden wir wohl alleine Abendessen, Sophie ist ja wohl noch im Kindergarten.“ Nach einigen Minuten hören sie ein großes Gelächter im Garten. Die Rollen wurden getauscht und nun sucht Sophie nach Jörg. Berta meint, „wenigsten haben sie sich wieder vertragen.“

Walter öffnet gerade einen Veltliner, da hört er lautes Rufen, es ist Sophies Stimme. Sie ruft nach Jörg. Walter geht an das Fenster und bittet Berta sich das anzusehen. Berta staunt, als sie Sophie mit ihren eigenen Handschellen an der Teppichstange gefesselt sieht. „Da ist der Jörg wohl etwas zu weit gegangen“, meint sie aufgeregt. Walter bittet sie etwas zu warten. Er möchte gerne erfahren, wie sich Jörg nun verhält. Es vergehen zehn Minuten und es tut sich nichts. Sophie hat die Augen verbunden und lehnt an der Teppichstange und ist mit ihr fest verbunden.

Berta geht hinaus und will nun feststellen, wo Jörg abgeblieben ist. Sie beobachtet, wie Jörg im Schuppen einige Materialien herumträgt. Was hat er vor, denkt Berta.

Berta berichtet Walter von dem Vorgehen und Walter stürmt hinaus. Er kommt gerade noch rechtzeitig. Jörg hatte vor die wichtigen Fundstücke, die noch auf einem großen Tisch liegen beiseite zu räumen. Sophie bekommt davon nichts mit, sie wartet immer noch auf ihre Befreiung.

Walter ist verärgert darüber, dass Sophie so leichtgläubig ist und sich mit so einem einfachen Trick untauglich machen lässt. Walter beschließt sie noch etwas hängen zu lassen. Vielleicht als Strafe für ihre eigene Dummheit. Sophie beginnt nach Berta zu rufen und Berta kann dem Spiel nicht länger zusehen. Sie geht zu Sophie und beginnt mit ihr zu reden. Aber wo sind die Schlüssel für die Handschellen? Berta macht sich auf den Weg zu Jörg.

An der Türe öffnet Mechthild und sie bittet Berta natürlich sofort zu sich in das Haus. Berta berichtet kurz, von dem Spiel der beiden und dass man jetzt die Schlüssel für die Handschellen braucht, um Sophie zu erlösen. „Das muss ich sehen“, meint Mechthild und geht hinaus und dann zur Teppichstange hinüber. „Aber Sophie, was haben sie denn mit dir gemacht? Augen verbunden und an der Stange gefesselt, was hast du denn angestellt?“

Sophie wird ungeduldig, „macht mich hier endlich los, der Jörg hat den Schlüssel mitgenommen.“

Mechthild lacht, „aber der Jörg ist gerade in das Dorf gefahren, der braucht mindestens noch eine Stunde, bis er zurück kommt.“

Die Zeit will nicht vergehen. Berta bringt Sophie einen Schluck Veltliner und fragt, ob sie ihr nicht die Augenbinde abnehmen soll, aber Sophie meint, „wenn schon denn schon, erst die Handschellen.“ Berta lächelt, ohne dass es Sophie sehen kann.

„Es scheint dir zu gefallen“, meint sie und geht.

Es dämmert schon und Jörg tuckert mit seinem Motorrad heran. Er sieht um die Ecke und muss erkennen, dass Sophie immer noch an der Stange hängt. „Haben sie dich nicht frei gemacht“, fragt er spöttisch.

„Mach mich jetzt sofort frei, sonst wirst du meine Revanche zu spüren bekommen.“

„Ach was, Revanche will meine neue Freundin?“ Jörg sieht, wie er von Walter Broder beobachtet wird. Er greift in seine Hosentasche und zieht den Schlüssel heraus. „Na gut, dann machen wir Schluss mit dem Spiel, hat es dir wenigstens gefallen?“

Sophie antwortet nicht, sie verstaut die lästigen Dinger in der dafür vorgesehenen Tasche und gibt die Schlüssel hinzu. In Gedanken sieht sie Jörg schon in einer ähnlichen Situation braten.

Walter gibt im Klagenfurter Revier Bescheid, dass er für einige Tage nach Salzburg muss. Man möchte bitte die wichtigen Utensilien alle abholen und in einem Raum sicher verstauen. Sophie wird für die Zeit der Abwesenheit das Grundstück hüten.

Ein Transporter holt alles ab, was von Bedeutung ist. Walter Broder überwacht den Abtransport persönlich. Sophie notiert alle Gegenstände auf einer Liste und wird eingewiesen auf das Grundstück zu achten und keine weiteren Spiele mit Jörg zu veranstalten. Sophie bedankt sich bei Walter Broder dafür, dass er keine Bemerkung bei ihrem Chef gemacht hat.

Am nächsten Morgen fährt Walter mit Berta zurück nach Salzburg. Im Gepäck hat Walter alle Papiere und Unterlagen. Er will Gerd Wildfang treffen um über die momentane Situation zu beraten. Eventuell sind es ja Deutsche, die hinter der Mauer umgekommen sind. So zumindest denkt er. Als Walter Broder seinem neuen Kollegen gegenüber tritt, spürt er deutlich ein feindschaftliches Gefühl. Sein „Neuer“ ist wohl eifersüchtig darüber, dass Kollege Broder schon nach wenigen Tagen der Erholung einen Leichenfund präsentieren kann, ach was einen, drei Leichen.

Walter Broder geht zuerst mal in die Kantine um sich zu stärken, das einfache Kantinenessen scheint ihm abgegangen zu sein. Zumindest weist die große Portion, die er sich aufgeladen hat, darauf hin.

Walter Broder schlürft gerade an seinem Bier, da wird er von seinem Vorgesetzten gestört.

„Darf ich mich zu ihnen setzen, der Leichenfund hat seine Kreise gezogen, es wird ein Ermittler aus Wien anreisen. Ich wollte sie nur warnen.“

„Danke, aber es gibt nichts zu verbergen, sie sind ja schon tot.“ Er soll wohl keine Ruhe zum Essen finden, er will gerade seine Gabel zum Mund führen, da läutet sein Handy. Fluchend greift er in seine Brusttasche um es herauszuangeln.

„Ach, du bist es. Erzähl, was hast du herausbekommen?“ Dietmar Lauenstein beginnt zu berichten, dass es vor etwa drei oder vier Jahren einen Geldfälscherring in dieser abgelegenen Gegend der Karawanken gegeben hat. Der genaue Platz wurde nie gefunden. Es war ein Ring aus Frankfurt. Der Kern bestand aus vier Herren unter anderem waren da zwei unserer ominösen Herren Herbert und Paul Wenninger dabei.

Walter unterbricht seinen Freund, „was für Noten haben sie denn hergestellt, weiß man das?“

„Alles haben sie nachgedruckt, hauptsächlich Dollar. Davon wurde auch ein größerer Posten gefunden. Die Qualität war ziemlich schlecht“, meint Dietmar.

Walter will natürlich gleich wissen, ob es Unterlagen gibt und wenn, wann er sie einsehen kann.

Dietmar beruhigt ihn. „Ich komme zu dir und dann sehen wir gemeinsam alles durch, am besten wir könnten zum Leichenfundort fahren. Wir brauchen einen Lageplan der vier Häuser, ich glaube, da gibt es eine Überraschung.“

Walter Broder legt auf und dann fällt ihm ein, dass er doch den Kollegen in Klagenfurt darum gebeten hat einen Plan zu besorgen. Das Essen ist inzwischen kalt und Broder hat die Lust daran verloren in den kalten Kartoffeln herumzustochern. So geht er in sein Dienstzimmer.

Er sitzt noch nicht richtig, da ruft auf dem Apparat des Kollegen, Sophie an. Ferdinand Wagner ist verärgert, reicht den Hörer über den Tisch mit der Bemerkung, „gib der Frau doch bitte deine Nummer.“

Sophie berichtet, dass sie von ihrem Kollegen Lechrainer einen Lageplan bekommen hat und was sie damit machen soll?

Walter meint nur, „super, aber auf keinen Fall zeigen sie ihn dem Jörg, ist das klar? Ich komme in Kürze und bringe auch einen Kollegen mit.“

Na, endlich ist der Lageplan vorhanden. Ganze drei Wochen sind inzwischen vergangen und Walter Broder bekommt den Eindruck, als wolle man ihn in seiner Arbeit behindern.

In zwei Tagen will Oberkommissar Gerd Wildfang bei seinem Kollegen vorbeischauen. Er will den Fundort besichtigen und sich eine eigene Meinung bilden, so wie das bei gut ausgebildeten Ermittlern üblich ist. Broder ist erleichtert, als er das erfährt, endlich hat er einen Ermittler zur Seite, der auch wirklich zu ihm hält.

Pünktlich um neun steht Walter Broder vor seiner Haustüre. Mit einem großen Rucksack, gut gefüllt mit leckerem Essbaren. Berta hat gut für ihn und seinen Freund Gerd Wildfang gesorgt. Essen für mindestens eine Woche.

Diesmal kommt Gerd Wildfang mit einem alten Ford Taunus aus dem Jahr 1953. Ein eleganter Typ in den Farben Weiß und Grau. Sie sind gerade aus der Innenstadt von Salzburg heraus, da befragt Gerd Wildfang seinen Freund Walter nach weiteren Details. Eigentlich ist er gut unterrichtet, hat sich auch die Untersuchungsergebnisse schicken lassen, aber nun will er es aus erster Hand erfahren, was hat sich getan.

Walter beginnt damit, alle Einzelheiten nochmals vorzutragen, auch Details von denen Gerd schon weiß. Walter redet und redet, bis ihn Gerd unterbricht und nach einer Kaffeepause fragt. „Weißt du hier in der Gegend ein nettes Café, ich brauch etwas zu trinken“, fragt er mit trockener Stimme.

Gerd Wildfang ist gerne hier in der Gegend und so genießt der den Blick auf die Berge und schlürft an einem großen Milchkaffee. Es ist ein zweites Frühstück, das sich die beiden gönnen.

Dann aber muss es weitergehen, denn Gerd hat für diesen Ausflug nur zwei Tage eingeplant und außerdem will er endlich die Assistentin Sophie kennenlernen, mit der er schon einige Male telefoniert hat.

Sie steuern gerade auf Klagenfurt zu und Walter Broder fragt seinen Freund, ob er Wert darauf legen würde die Kollegen vor Ort zu treffen, aber Gerd lehnt ab, ist er doch für diese Gegend gar nicht zuständig, außerdem kommt bei solchen Gesprächen meist eine Eifersucht auf, da er ja aus München kommt.

Dann endlich stehen sie vor dem Anwesen und Gerd geht ohne lange zu fragen auf den Heuschober zu. „Hier hast du also die Leichen gefunden“, fragt er seinen Kollegen. Sie gehen in dem Schober herum und Walter erklärt, wie die Lage der Leichen am Fundort war und dass man inzwischen festgestellt hat, dass der Revolver, der bei den Leichen gefunden wurde, nicht die Tatwaffe war. „Es war ein anderes Kaliber“, meint Walter.

Nachdem Gerd alles besichtigt hat, gehen sie in den Raum und Walter muss sofort feststellen, dass ein Besucher an seinen Sachen war. „Verdammt, ich hab doch alles abgesperrt“, flucht er und kann aber feststellen, dass nichts fehlt. „Hat wohl nur einer nachkontrolliert was ich gerade mache und schon herausgefunden habe.“

Gerd sieht Mechthild vorbeigehen und so winkt er ihr zu. Er geht vor die Haustüre und begrüßt sie. Dann fragt er, ob sie nicht auf einen Kaffee vorbeischauen will. Natürlich will er sie fragen, ob sie etwas beobachtet hat, aber das sagt er jetzt noch nicht. Er wird es geschickt in einer Erzählung unterbringen.

Gerd und Walter sind gerade damit beschäftigt die Daten der Projektile zu vergleichen, da klopft Mechthild schon mit einem großen Tablett mit Kaffee und Kuchen an der Türe.

Sie setzen sich zu dritt um den großen Tisch. Walter schiebt einige Unterlagen beiseite und Mechthild platziert die Tassen und Teller, verteilt den Kuchen. Dann meint sie plötzlich, „Hast du einen Klempner bestellt. Da war ein blauer Wagen mit einem Installateur, der hat behauptet, er muss nach dem Wasser sehen.“ Nun muss Gerd nicht mehr lange fragen, nun wissen sie beide, dass es schon wieder ein blauer Installationswagen war, wohl der bereits bekannte.

Dann hat Walter plötzlich einen Einfall. Er greift zu seinem Computer und googelt die Installationsbetriebe in Österreich und siehe da, da gibt es ein Unternehmen, die flächendeckend über Österreich verteilt sind. Sie haben blaue Servicefahrzeuge und tragen eine Uniform mit einer gelben Mütze, genauso, wie es Berta beschrieben hat. Der nächstliegende Betrieb ist in Klagenfurt. „Den werden wir besuchen“, meint Walter und Gerd fast gleichzeitig.

Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ steht plötzlich Sophie im Türrahmen. Gerd und sie schütteln sich die Hände und Gerd ist erstaunt, wie jung sie ist. Als er erfährt, dass sie noch eine Polizeischülerin ist und zur Unterstützung abgestellt ist, muss er lachen, da er an seine ersten Tage bei der Polizei denken muss. Mechthild fragt, wo sie denn den Wagen abgestellt habe, daraufhin meint Sophie, „Ich hab ihn gleich in die Scheune gefahren, es sieht nach Regen aus und an der Fensterscheibe ist etwas undicht, es könnte ja hinein regnen.“

„Es gibt viel zu tun, packen wir es an“, meint Gerd und schiebt die Kaffeetassen auf die Seite. Mechthild verzieht sich mit Sophie in die Küche und erzählt, dass Jörg gerade auf einer Umschulung in Wien ist. „Weißt du, es wird Zeit, dass er endlich einen richtigen Beruf erlernt. Er bekommt eine Ausbildung als Installateur, das dauert drei Monate, solange wirst du ihn nicht sehen.“

Sophie meint nur kurz, „Schade, er ist doch ein sehr lustiger Typ.“ Am Ende des Tages ziehen Walter und Gerd eine Art Zwischenbilanz und müssen feststellen, dass sie eigentlich nichts Konkretes in Händen halten. Außer, dass es einen blauen Lieferwagen gibt. Walter hat dann eine Idee und geht hinüber zu Mechthild.

Er kommt lange nicht zurück und dann reißt er die Türe auf und ruft nach Gerd Wildfang, der gerade im ersten Stock des Gebäudes damit beschäftigt ist sich frisch zu machen.

Sophie starrt ihn an, da sie durch sein plötzliches Erscheinen erschrocken ist. „Was ist los, was gibt es Neues?“

„Stellt euch vor, was mir Mechthild gerade erzählt hat. Die beiden freien Häuser sind durch einen großen Keller miteinander verbunden. Wir sollen rüber kommen, dann können wir hinein, da der Besitzer auf den Bermudas lebt.“

Das lassen sich die Drei nicht zweimal sagen. Gerd, Sophie und Walter starten umgehend und Mechthild steht bereits vor einem der beiden Häuser mit einem Schlüsselbund in der Hand. „Na dann kommt mal mit“, meint sie auffordernd. Gerd meint, als er im Gebäude steht, „das sieht ja nach einem Luxuschalet aus. Wer wohnt denn hier eigentlich?“

Mechthild kann es nicht sagen, meint nur, „es ist ein Millionär von den Bermudas. Er lässt sich nur ein, zweimal im Jahr hier blicken und dann ist er meist im Keller beschäftigt.“

Tres Amigos 3

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