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Kapitel: 11 Ein Keller mit Überraschungen

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„Dann lass uns in den Keller gehen“, meint Walter Broder und nun ist er wieder ganz der Oberkommissar.

Sie stehen in einem riesigen weiß getäfelten Raum. Einige Geräte sind abgedeckt und Gerd beginnt damit sie zu untersuchen. „Es sind Druckmaschinen, das musst du dir ansehen“, ruft er Walter Broder zu, der gerade damit beschäftigt ist einige Fotos im Büro der „Druckerei“ zu betrachten. Leider sind die Fotos unscharf und bereits ziemlich vergilbt. Walter meint etwas enttäuscht, „dass könnte einer der Wenningers sein. Aber das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.“

Sophie fragt, ob sie noch gebraucht wird, ansonsten würde sie sich gerne für diesen Tag verabschieden. „Geh nur, wenn es dir hier zu langweilig ist“, meint Gerd und winkt mit seiner rechten Hand in die Richtung, wo er Sophie vermutet. Walter ist etwas verwundert, dass Sophie nicht noch ein wenig geblieben ist. Es muss schon etwas Dringendes sein, das sie sich so schnell verabschiedet hat.

Gerd fragt Walter, ob er auch ein Bier möchte und Walter bittet ihn, auch für ihn eines aus dem Kühlschrank mitzubringen. Sie sitzen im Wohnraum und beginnen eine Diskussion, aber eigentlich ist es eher ein fabulieren, denn eigentlich wissen sie nur eines, es hängt sicher mit der Druckerei zusammen. Was haben sie da wohl gedruckt? Oder besser, was haben sie nicht gedruckt?

Walter vermutet, dass es Dokumente waren, vielleicht auch Fälschungen von Kunstdrucken oder gar Geldscheine fügt Gerd hinzu.

Der Abend will kein Ende nehmen, Walter bleibt darauf bestehen, dass es mit Sicherheit Aktien waren, damit kann man gut auf den Bahamas oder waren es die Bermudas leben.

Gerd wirft die Frage auf, „warum dann die Toten? Man muss doch niemanden umbringen, wenn man Aktien fälscht, oder vielleicht doch?“ Es ist schon gegen halb elf in der Nacht, da macht Gerd den Vorschlag, doch mal kurz bei Dieter Lauenstein in Frankfurt anzurufen. Walter meint, „um diese Zeit, da liegt der doch längst mit einer seiner Geliebten in der Falle.“

Aber sie haben sich beide getäuscht, Schon beim ersten Anläuten, ist Dieter am Telefon. Als er von den beiden erfährt, dass sie gerade in Eisenkappel recherchieren, beginnt er zu lachen. „Passt auf, dass ihr die Bewohner nicht beunruhigt.“

Gerd berichtet von der Druckerei und bittet seinen Freund Dieter doch mal in der Richtung „Kunstfälschung oder Aktienfälschung“ Erkundigungen einzuholen. Dieter findet die Idee sehr interessant, kündigt aber schon mal seinen Besuch für den übernächsten Samstag an. „Ich bringe euch beiden dann mal einige Unterlagen mit, die den Wenninger betreffen. Ich habe da einiges zusammengetragen. Ihr werdet euch wundern.“

Am folgenden Morgen steht Walter schon unter der Dusche, denn seit einer Woche gibt es ein neues Badezimmer. Walter hat keine Mühen und Kosten gescheut und einen Monteur aus der Nachbargemeinde mit der Montage beauftragt.

Gerd deckt gerade den Frühstückstisch und dann sieht er Mechthild, wie sie gerade ihr Haus absperrt. Mit einer Tasche unterm Arm, geht sie zur Bushaltestelle. Sie will wohl in die Stadt, so vermutet er. Seine Gedanken gehen natürlich gleich einen Schritt weiter. Es wäre an der Zeit, mal einen Blick in die Räume von Mechthild zu werfen. Etwas hinterlistig fragt Gerd seinen Freund Walter, was er denn davon halten würde, mal einen Blick in die Scheune von Mechthild zu werfen.

Walter ist natürlich sofort dabei, was kann schon passieren, oft haben gerade solche Nebensächlichkeiten einiges zu einer Aufklärung beigetragen.

Sie warten noch auf Sophie, sie muss ja gleich aufkreuzen, denn sie muss Schmiere stehen, falls Mechthild unverhofft zurückkommen sollte. Nach einer weiteren halben Stunde ist das Trio einsatzbereit. Sophie platziert sich ganz in der Nähe der Bushaltestelle und die beiden Walter und Gerd ziehen in Richtung Mechthilds Anwesen. Gerd geht direkt auf den dazugehörigen Heustadel zu und sie sind beruhigt, er ist nicht verschlossen. Sie untersuchen ihn sehr genau und müssen feststellen, dass die Anwesen alle vier eine sehr ähnliche Struktur haben. Immer einen Heustadel und immer einen kleinen Stall für eine Kleinviehhaltung. Im Heuschober entdecken sie dann einen recht modernen und teuren Traktor. Wozu benötigt Mechthild ein so großes Gerät. Gerd schreibt sich die Nummer des Fahrzeugs auf und wird später kontrollieren, wer der Besitzer ist. Weiter finden sie eine verrostete Druckmaschine. Eher ein antiquarisches Stück, kommentiert Walter. Neben der Maschine finden sie einen Karton mit Papieren, feucht und es ist deutlich zu sehen, dass der Karton für den Müll bereitgestellt ist. Walter entnimmt einige Papiere und stellt fest, dass sie mit der Idee von gefälschten Aktien nicht daneben lagen. Es sind Fehldrucke von Aktien einer amerikanischen Handelskette.

Leider gibt es ansonsten keine weiteren neuen Erkenntnisse. Sophie kommt zurück von ihrem Posten und berichtet, dass gerade ein blauer Lieferwagen in eine Nebenstraße abgebogen ist. Sicher nichts Besonderes, aber immerhin ein blauer Lieferwagen der Installationsfirma.

Gerd fragt eher nebenbei, wohin denn die Straße führen würde, in die der Wagen abgebogen sei. Sophie wird es mit dem Fahrrad erkunden. Sie schnappt sich das Rad von Mechthild und radelt in die Richtung wo der Lieferwagen hin verschwunden ist.

Die Beobachtungen führen zu einem interessanten Ergebnis. Etwa dreihundert Meter weiter gibt es ein sehr verlassen wirkendes Gebäude, ganz ähnlich den hiesigen Anwesen, berichtet Sophie.

Der Lieferwagen sei in die Scheune gefahren und dann hätte sie sich lieber entfernt, da sie nicht ertappt werden wollte. Walter lobt das Vorgehen von Sophie. Gerd ist schon dabei, das Gehöft auf einem Lageplan zu kennzeichnen. „Dreihundert Meter, ist ja eigentlich gleich um die Ecke. Wir werden es noch inspizieren, da bin ich mir ganz sicher“, meint Gerd.

Zeit für ein zweites Frühstück, meint Walter und geht in seine die Küche. Wie gut, dass Sophie die Croissants mitgebracht hat. Bis dann Gerd mit Sophie nachkommt, ist der Tisch bereits gerichtet.

Das Dreier-Ermittler-Team sitzt in der Küche zusammen, ähnlich einer Verschwörung. Walter hat sich einen großen Zettel besorgt und beginnt damit die Ergebnisse zusammenzutragen. Ein blauer Lieferwagen, ein Raum mit diversen Druckmaschinen, und nicht zu vergessen vier Leichen, vermutlich seit drei oder vier Jahren eingemauert. Mechthild, von der sie noch nichts wissen. Jörg, was wissen sie eigentlich von ihm? Dann der Kommandant aus Slowenien, dessen Bruder ein bekannter Schleuser ist. Ein gewisser Wenninger, oder sind es sogar drei Brüder? Wer lebt auf den Bermudas, Wenninger oder einer seiner Brüder? Warum werden sie von der Kommandantur in Klagenfurt nicht unterstützt? Fragen über Fragen.

Schade, dass Dieter Lauenstein nicht dabei sein kann, er hat immer die richtigen Einfälle, oft führen sie allerdings zu einem verheerenden Chaos und daraus entsteht meist die Auflösung. Gerd macht den Vorschlag, die Angelegenheit so lange zu vertagen, bis auch Dieter dabei sein kann. „Sagte er nicht, dass er in zwei Wochen hinzustoßen könnte“, meint Walter Broder. „Du kennst doch Dieter, wenn er etwas verspricht, kann er es nicht immer halten. Seine Dienstpläne sehen verheerend aus.

„Ja, das ist richtig“, bestätigt Sophie. Sie hätte mit ihm telefoniert. Sie hat es ganz vergessen zu berichten. Er rief vor drei Tagen bei den Kollegen in Klagenfurt an und sie hat mit ihm über den Fall gesprochen. In Frankfurt sind Unterlagen über einen gewissen Wenninger aufgetaucht. „Oh Gott, wie konnte ich es vergessen“, stöhnt Sophie.

Um den Tag zu nutzen, machen sich alle drei zu einer Wanderung auf den Weg, sie wollen als Touristen getarnt an dem Anwesen in der Nachbarschaft vorbeischauen. Sollte es sich ergeben, dann würden sie einen Blick in die Scheune werfen. Aber provozieren wollen sie lieber nichts. Einfach nur spazieren gehen und beobachten.

Zehn Minuten später hat jeder seinen Rucksack über der Schulter und sie ziehen los. Gerd hat eine kleine Kamera dabei, klein genug, dass man sie nicht gleich erkennen kann. Er wird so viele Fotos von dem Anwesen schießen wie möglich. Wenn sie angesprochen werden, werden sie englisch sprechen und so tun, als hätten sie sich verlaufen.

Sie haben bereits den Zaun des Anwesens erreicht, Gerd schießt hunderte von Fotos mit seiner kleinen Spezialkamera. Eine Türe wird aufgestoßen und eine Stimme ruft, „was haben sie hier zu suchen?“

Sophie ruft im reinsten Englisch zurück, „wir haben uns verlaufen, wo geht es zum Ort?“

Ein zweiter Mann tritt auf die Terrasse und fängt an mit einer Flinte herumzuballern. Gerd Wildfang empfiehlt den Rückzug anzutreten. „Die sind ja irre“, meint Walter Broder. Aber Gerd hat genug Fotos geschossen um die Herren identifizieren zu können. „Wir werden sie gleich mal in den Computer eingeben, da bin ich schon auf das Ergebnis gespannt. Die Kamera wird mit dem Computer verbunden und dann wird noch der Geheimcode eingegeben, schon sind sie drinnen im System der Fahndungsbehörde.

Wie gut, dass die beiden Herren aus dem Stadel vorbestraft und daher registriert sind, so dauert es nur wenige Minuten und das Ermittlerteam weiß, dass es die Brüder Eberhard und Florian Steiner sind. Mehrfach vorbestraft wegen Einbrüchen und Überfällen.

„Da werden wir in Zukunft etwas vorsichtiger sein müssen“, meint Gerd Wildfang. Aber er schickt sofort eine Mitteilung an seinen Kollegen in München ab, wer weiß, vielleicht sind sie ja bei uns ebenfalls bekannt?

An diesem Tag wird nicht mehr viel geschehen, vielleicht sollte man Mechthild, die gerade vom Bus kommt zum Kaffee einladen und ein bisschen auf den Zahn fühlen?

Walter will dann noch die Nummer des Traktors abfragen, zuerst will er kurz mit Klagenfurt reden, entschließt sich dann aber es über seine Salzburger Kollegen abzuklären.

Es dauert genau sieben Minuten und sie erfahren, dass der Traktor einer Montagefirma Steiner gehört. Adresse in Klagenfurt.

Walter Broder richtet für Mechthild einen Kaffee und sie ist erfreut, dass sie liebevoll behandelt wird. Sie sprechen über den Besuch in Villach, dort hat sie einen Bruder in einem Altenheim. „Lang macht er es nicht mehr“, meint sie mit trauriger Stimme. Walter beginnt sie über seine Tante Fanny auszufragen, „wer hat eigentlich die Tiere bekommen, waren es nicht einige Schafe und Kühe und ein Pferd?“

Mechthild zögert mit einer Antwort und meint dann, „es sind Freunde, ganz in der Nähe, sie haben die Tiere abgeholt und sie werden sich zukünftig darum kümmern. So war es auch der Wunsch von Tante Fanny gewesen.“

Gerd hätte es aber gerne etwas genauer gewusst und hakt nach, „Mechthild, wie heißen denn die netten Leute, ich will sie gerne besuchen, vielleicht sogar das Pferd zurückholen, ich reite nämlich recht gut und wenn ich dann mal hier bin, dann könnte ich ausreiten.“

Mechthild druckst herum und meint, dass sie den Namen gerade vergessen hätte. Gerd Wildfang meint, „ach lass mal Mechthild, der Walter und ein Pferd, das passt nicht zusammen.“

Aus der Reaktion und beim Vergleichen einer Ortskarte, schließen alle drei Ermittler daraus, dass es sich bei den guten Freunden von Mechthild um die Steiner Brüder handelt, haben sie doch ihren Traktor ebenfalls bei ihr abgestellt. Erstaunlich war die Reaktion von Mechthild, sie hat noch nicht mal ihren Kaffee zu Ende getrunken, wollte sie nach der Frage sofort gehen.

Walter meint, dass sie sicher etwas zu verbergen hat, es könnte sogar um Fanny gehen.

„Wo sind die Tiere abgeblieben, hat man sie zum Schlachthof gebracht, oder einfach weiter verkauft“, fragt Sophie.

„Richtig, wären da Tiere gewesen, hätten wir etwas davon bemerken müssen“, meint Walter nachdenklich.

Leider muss Gerd Wildfang noch am Nachmittag zurück nach München fahren. In einer Stunde, muss er spätestens weg. Auf die Frage, ob Walter Broder mit zurück will, meint Walter Broder, „nein, ich werde noch ermitteln und morgen Früh werde ich mit Sophie nochmals nach Slowenien fahren, da gibt es mehr und ich glaube, wir haben da etwas übersehen.“

Die Türe des alten Ford Taunus fällt wohlklingend ins Schloss, Gerd kurbelt das Fenster hinunter, denn elektrisch geht hier nichts. Sophie gibt Gerd einen leichten Kuss auf die Wange und Walter ruft, „bis dann in drei Wochen, dann ist auch Dieter Lauenstein vielleicht dabei.“

Sophie bespricht mit Walter Broder noch den folgenden Tag durch, anschließend wird auch sie sich auf den Weg machen. Sie hat bereits einige Ideen einzubringen, „wir sollten mal kontrollieren, ob es die Installationsfirma auch in Kokra in Slowenien gibt.“

Walter ist ganz stolz auf seinen alten Benz, besonders wie gut und vorsichtig Sophie damit umgeht. Kein kratzen mehr vom Getriebe, immer frisch geputzt, das ist schon ein schöner Anblick. Denkt er und beobachtet wie Sophie mit dem Wagen hinter einer Kurve verschwindet.

Walter Broder hat dann eine Idee. Er muss seine gesammelten Werke irgendwo sicher unterbringen, er kann ja nicht immer alles in einen Koffer packen und mitnehmen. So öffnet er die Lucke zum Keller. Er verlegt ein Verlängerungskabel hinunter und leuchtet den Raum aus. Ein Regal ist vorhanden, er beginnt damit es sauber zu machen. Er fegt den Boden und stellt einen alten Stuhl hinunter. Einen kleinen Tisch findet er unter dem Dachgestühl des Hauses. Immer wieder schlängelt er sich durch die schmale Lucke um Akten hinunter zu schaffen. Dann ist es endlich vollbracht. Weder im Wohnraum noch in der Küche befinden sich Unterlagen über den Fall. Kontrollierend wirft er nochmals einen Blick durch die Räume und ist zufrieden mit seinem Tun. Walter schließt die Öffnung und legt einen Teppich darüber.

Dann richtet er sich einen Wein mit einem leckeren Parmaschinken auf der Terrasse. Er sitzt in seinem Schaukelstuhl und ist mit dem bereits erreichten Ergebnis doch sehr zufrieden. Schließlich ist er erst seit gut drei Wochen am Werk, da kann man normal noch nicht allzu viel erwarten, vor allem, wenn die Sache so verdreht ist und die Kollegen nicht immer auf der richtigen Seite stehen. Aber er hat ja Sophie und seine festen Freunde, das beruhigt ihn doch sehr. Es ist ein sternenklarer Abend und Walter beginnt darüber nachzudenken, ob er nicht seinen verdienten Ruhestand hier verbringen sollte, natürlich müsste er seine langjährige Freundin Berta mitnehmen. Aber ob sie dazu bereit ist? Ein weiterer Gedanke wäre, das Haus als Ferienunterkunft an seine Kollegen zu vermieten, das brächte dann wenigsten ein kleines Taschengeld. Walter Broder weiß, dass er in dieser Nacht zu keiner Entscheidung kommen wird, so trinkt er mit einem kräftigen Schluck sein Glas aus und beginnt damit den Tisch abzuräumen. Es wird Zeit sich aufs Ohr zu legen.

Am nächsten Morgen dauert es lange bis sich Walter Broder sortiert. Ein Blick auf die Uhr verrät ihm, dass es bereits auf neun Uhr geht also Zeit um zu duschen. Halb zehn, Walter wundert sich darüber, dass seine Helferin Sophie noch nicht aufgekreuzt ist. Sie ist doch immer so pünktlich, aber vielleicht ist sie ja noch zum tanken gefahren oder hat noch einiges eingekauft.

Er ist gerade mit dem Kaffeetrinken fertig, da hört er einen Wagen vorfahren. Natürlich denkt er, es sei Sophie, aber aus dem lauten Gespräch von zwei Männern, entnimmt er, dass es Ärger gibt. Ein Blick aus dem Fenster verrät ihm, dass er mit seiner Vermutung recht hat. Ein blauer Lieferwagen, ihm entsteigen die beiden Steiner Brüder, bewaffnet mit jeweils einem langen Holzprügel.

Broder entscheidet sich schnell für eine Lösung. Er öffnet die Bodenlucke und verschwindet in seinem „Bunker“.

Sekunden später fliegt die Eingangstüre auf und dann geht es schon los. Die Beiden prügeln sich mit aller Kraft durch den Raum. Walter hört unterhalb der Lucke genau, wo sie sich gerade aufhalten. Geschirr fliegt durch die Gegend, Möbel stürzen um, Lampen fliegen durch den Raum. Das ganze Spektakel wird durch lautes Fluchen der beiden begleitet. Sie reden vom Verrat durch die Fanny und dass es Zeit wird, den gesamten Clan auszulöschen. Broder meint eigentlich schon, dass der Spuk vorbei ist, da hört er wie sie im oberen Stockwerk ihre Arbeit fortsetzen. Ein lauter Knall, dass muss das neue Badezimmer gewesen sein. Dann fliegen wohl einige Fenster durch die Gegend. Daraufhin herrscht plötzlich Ruhe, Broder kann hören, wie sie die Treppe hinunter steigen. Ein letzter Krach, das war dann der Geschirrschrank, er flog genau auf die Falltüre unter der Broder dem Tun zugehört hat. Broder versucht die Lucke anzuheben, aber sie lässt sich keinen Millimeter bewegen, der Küchenschrank ist einfach zu schwer. Broder weiß, er wird ihn niemals anheben können, er ist aus Massivholz. Dann vernimmt Walter Broder einen lauten Aufschrei, er kann nur raten, da er keine Möglichkeit hat etwas zu sehen. Zwei Schüsse fallen und dann wird die Eingangstüre ins Schloss gezogen. Der Spuk ist vorbei. Aber was war mit den beiden Schüssen? Walter Broder sitzt in seiner selbstgefertigten Falle. Er muss abwarten, bis er hier erlöst wird. Aber er weiß ja, es kann nur noch Minuten dauern, dann wird Sophie kommen, sie wird die Polizei verständigen und ihn aus seinem Verlies befreien.

Einzig was Walter Broder aufgefallen ist, dass er keinen Wagen gehört hat, der sich vom Haus entfernt hat. Sie werden doch den blauen Lieferwagen nicht vor dem Haus zurückgelassen haben? Walter Broder sucht nach der großen Stablampe, er braucht Licht um nicht in Panik zu verfallen. Er tastet sich durch den Raum, bis er endlich seine Lampe in Händen hält. Er redet es sich ein, jede Sekunde wird Sophie erscheinen und ihn befreien. Aber die Zeit will nicht vergehen, keiner taucht auf. Dann fällt ihm Mechthild ein, sie wird gleich auftauchen, es ist immer die Zeit, wo sie zum „Guten Morgen“ sagen kommt und ihre bekannte Frage stellt, „kann ich etwas besorgen, oder kann ich einen Kuchen vorbei bringen?“

Tres Amigos 3

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