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Kapitel: 5 Ein seltenes Fundstück

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Bis Walter plötzlich nach Gerd ruft. „Das musst du sehen, hier steht ein alter Wagen.“ Tatsächlich steht ganz hinten in einer alten Scheune ein alter Mercedes. Gerd umschleicht das Gefährt, als müsse er in jeder Sekunde damit rechnen, dass es über ihn herfällt. Das Gefährt ist abgeschlossen, so begeben sich nun beide auf die Suche nach den Autoschlüsseln. „Notfalls müssen wir es kurzschließen“, meint Gerd.

„Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er anspringt. Zuerst müssen wir mal sehen, ob eine Batterie an Bord ist, dann erst folgt die Frage nach dem Sprit. Aber am besten rufen wir einen Abschleppdienst um ihn nach Klagenfurt zu bringen. Verschenken, kannst du ihn ja dann immer noch“, frotzelt Gerd.

Sie lassen von der Idee ab, den Wagen zu entern. „Wir müssen zuerst Mal das Haus durchforsten“, empfiehlt Walter und begibt sich wieder in Richtung Wohngebäude. Irgendwann stolpert er über einen Haken am Boden. „So eine Scheiße, da kannst du dich ja richtig ordentlich verletzen“, schimpft er los. Dann aber betrachtet er sich den Haken genauer und muss feststellen, dass es eine Art Falltüre ist. Er hebt den völlig verschmutzten Deckel an und schaut in ein schwarzes Loch. „Verdammt, wo ist denn hier eine Taschenlampe?“ Walter geht zum Wagen und wird im Handschuhfach fündig. Auf Gerd ist eben Verlass, wo hätte eine Stablampe denn sonst sein können, denkt Walter und muss über seinen Freund Gerd lachen.

Walter leuchtet mit der Stablampe in die Finsternis. Eine schmale hölzerne Treppe kann er erkennen, mehr ist momentan nicht zu entdecken. Er steigt einige Stufen hinunter und leuchtet in den recht großen Kellerraum. Der Raum ist ordentlich und gehört nicht zum üblichen Keller. Vielleicht eine Art Luftschutzbunker, zumindest lassen die betonierten Wände darauf schließen. Der übrige Keller, der ja gleich dahinter liegen muss, ist gemauert mit alten Ziegeln. Walter ruft nach Gerd um ihn auf den Keller aufmerksam zu machen. Als Gerd die alten Gewölbe sieht, holt er eine weitere Lampe, die erheblich mehr Licht bringt. So entdecken sie diverse Akten und Fotobände. „Ach sieh mal, da ist ja auch der Wagenschlüssel.“ An einem Schlüsselbrett hängen nicht nur die Wagenschlüssel, es gibt auch, ganz zum Erstaunen der beiden, einen Safeschlüssel. Gerd wirft einen Blick in die ordentlich sortierten Akten. Schnell erkennt er, dass es sich um Dokumentationen aus vergangen Zeiten handelt. Aber warum wurden sie hier aufbewahrt, das muss einen Grund haben, zumindest glaubt das Walter mit seinem kriminalistischen Gehirn.

„Walter macht den Vorschlag in den Ort zu fahren und einen Abschleppdienst zu holen und nach einer ordentlichen Unterkunft zu fragen, vielleicht gibt es ja doch irgendwo ein Fremdenzimmer mit fließendem Wasser und etwas mehr Luxus. Das einzige funktionierende Telefon gibt es beim Kramer, erfahren sie von einer einsam lebenden Nachbarin. Von ihr erfahren sie dann auch Einzelheiten und sie weiß auch, wo im Haus sich ein Safe befindet. „Ich habe schon auf sie gewartet, da waren einige Herren, die sind schon vor ein paar Tagen durch die Räume gestöbert. – Ich bin übrigens die Mechthild. Wollen sie einen Kaffee?“ „Aber gerne!“

Schnell sind zwei Stunden vorüber, Mechthild hat so viel zu berichten, dass Walter und Gerd schon vom Zuhören ziemlich fertig sind. Aber so erfahren sie auch, dass der „Alte“ von Fanny vor gut vier Jahren verstorben ist. Es war bei einer Bergwanderung und dass er kein angenehmer Mensch war, erfahren sie beide dann auch noch. Sie sind schon auf dem Weg zu ihrer Behausung, dann ruft ihnen Mechthild noch nach, dass der Wagen bis vor einem Jahr von einem jungen Mann gefahren wurde.

Jetzt haben beide Kommissare nur noch eines im Sinn, den Wagen zu entern. Vielleicht springt er ja doch an. Denn wenn er noch vor einem Jahr gefahren wurde, dann muss auch eine Batterie und Sprit drinnen sein.

„Ohne Überklemmkabel läuft da nichts“, so der Kommentar von Gerd, dem Altwagenspezialist. Und dann tatsächlich, das alte Vehikel aus dem 1938 fängt an zu laufen. Anfänglich nicht ganz freiwillig, aber dann plötzlich surrt er wie ein Neuer. Gerd fährt ihn aus der Garage und bringt ihn ganz nah an den Waschtrog. „Der braucht erst mal Wasser.“

Während Gerd den Wagen abwäscht und von seinem verblichenen schwarz begeistert ist, findet Walter unter den Sitzen Papiere die Licht in das Anwesen bringen.

Mechthild lässt es sich nicht nehmen und bringt noch ein leckeres Abendessen vorbei.

Am Morgen des zweiten Tages wollen sich Gerd und Walter die Aktenordner vornehmen. Vielleicht gibt es ja etwas, was sie wissen sollten. Sie haben nicht viel Zeit, denn schon am folgenden Tag müssen sie die Heimreise antreten. Die Sonne gibt ihr bestes und so sitzen Walter und Gerd auf der Veranda, einen Tisch haben sie herausgetragen und nun recherchieren sie, so wie sie es als alte Hasen gewohnt sind.

Schnell finden sie heraus, dass Fanny nur ein Spitzname ist, eigentlich hieß sie Amanda, was nun besser ist, darüber lässt sich streiten. Nach den Unterlagen war ihr Ehemann Grieche aber warum hat sie seinen Namen nicht angenommen, damals war es noch üblich, dass man den Namen des Mannes annahm, wenn man heiratete. Kommissar Walter Broder ist so in seine Recherche versunken, dass er nicht bemerkt, wie sich dem Anwesen ein Motorrad nähert. Ein junger Mann, gut zu erkennen, da er keinen Sturzhelm trägt. Er will schon wenden, da ruft ihm Gerd Wildfang zu, dass er doch näher kommen soll. Etwas wiederwillig nähert er sich dem Tisch und fragt, „Was machen sie denn hier?“ Gerd fragt nach seinem Namen und berichtet, dass er schon von Mechthild erfahren hat, dass es hier einen jungen Mann gäbe, der der alten Dame Fanny geholfen hätte. Nun sei sie aber gestorben und da fragt man sich, was er denn jetzt hier noch zu suchen habe.

Er stellt sich mit dem Vornamen „Jörg“ vor. Er wohne im Dorf und sei mit der Verkäuferin aus dem Gemischtwarenladen zusammen. Nach und nach taut er langsam auf und so fragt ihn Walter, ob er eine Person wüsste, die an dem Anwesen Interesse hätte. Die Antwort kommt prompt, „hängt ganz von dem Preis ab.“

„Machen sie mir doch ganz einfach einen Vorschlag“, meint Walter und muss grinsen, da er schon erahnen kann, was ihm der junge Mann anbieten wird.

„Zehntausend, aber ich kann nur in kleinen Raten zahlen.“

Das ist wenigsten eine ehrliche Antwort, denkt Gerd und meint zu seinem Kollegen, „dann kannst du endlich mal in Urlaub fahren und dir einen neuen Anzug kaufen.“

Walter überhört die böse Antwort und schweigt. Eigentlich hätte er mit einem größeren Betrag gerechnet.

Jörg wirkt ungeduldig und so fragt ihn Walter, ob er keine Zeit hätte, oder ob er vielleicht behilflich sein könnte den alten Wagen in eine Werkstatt zu bringen. Jörg meint etwas erstaunt, "aber der alte Wagen gehört mir, Tante Fanny hat ihn mir geschenkt.“ Gerd reagiert sofort, „Gibt es da Papiere, hast du die Fahrzeugunterlagen?“

Jörg ist verärgert, „nein, die Papiere sind im Safe.“

Tres Amigos 3

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