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Die Nachfolger Konstantinos’ (337–363)
ОглавлениеUnmittelbar nach dem Ableben Konstantinos’ kam es zu Säuberungen innerhalb der kaiserlichen Familie, die möglicherweise von militärischer Seite ausgingen, die nur leibliche Söhne Konstantinos’ als Befehlshaber akzeptieren wollte. Konstantinos hatte seine Söhne Konstantinos, Konstans und Konstantios zwar zu Mitregenten, aber nicht zu augusti gemacht. Zunächst wagte es keiner, diesen Titel anzunehmen. Nach einem blutigen Sommer ließen sie sich am 9. September 337 zu augusti ausrufen und trafen sich in Viminacium in der Provinz Moesia, wo die Reichsteilung folgendermaßen festgelegt wurde: Konstantinos II. erhielt Gallien, Britannien und Spanien übertragen (seit 328 in Trier residierend), Flavius Iulius Konstantios den Orient mit Ägypten und Konstans Italien, Pannonien und Dakien. Der Neffe Konstantinos’ Flavius Dalamatius wurde zum Verwalter von Thrakien und Konstantinopel bestimmt. Konstantios II. und die in Konstantinopel stationierten Truppen anerkannten die Ordnung nicht und brachten den caesar Dalmatius um. Der Hintergrund war wiederum, dass das Militär nur die leiblichen Söhne Konstantinos’ als Befehlshaber tolerierte.
Zwischen Konstantinos II., dem senior augustus, und Konstans schwelten Spannungen wegen rechtlicher Kompetenzen, die 340 zu einem offenen Konflikt führten: Konstantinos marschierte unter dem Vorwand, Konstantios II. gegen die Perser zu unterstützen, nach Italien, wo er in einen Hinterhalt Konstans’ geriet und getötet wurde. Das Reich wurde nun von zwei augusti gelenkt. Konstans, der in Mailand residierte, war in den folgenden Jahren in Abwehrkämpfe gegen die am Rhein ansässigen Germanen verwickelt und führte 343 als letzter römischer Kaiser einen Feldzug gegen die Pikten im Norden Englands.
Konstans tat sich als eifriger Religionspolitiker hervor, er versuchte zunächst den Ausgleich zwischen Arianern und Orthodoxen, ging dann aber entschieden gegen den arianischen Glauben vor (2. Synode von Mailand 347).
Magnentius
Am 18. Januar 350 usurpierte der comes rei militaris Flavius Magnentius in Augustodunum (Autun in Burgund), der flüchtende Konstans wurde erschlagen. Obwohl Magnentius Heide war, ließ er auf seinen Münzen das Christogramm abbilden. Rasch konnte sich Magnentius die Unterstützung im Westen sichern, Konstantios musste seinen Perserfeldzug abbrechen, um gegen ihn bei Mursa (Osijek in Kroatien) zu kämpfen. Der besiegte Magnentius floh nach Gallien, wo er seine Herrschaft noch zwei Jahre aufrechterhalten konnte. Im Juli 353 wurde er in Mons Seleucus (La Bâtie-Montsaléon) zwar besiegt, setzte sich aber nach Lyon ab, wo er sich bedrängt von eigenen Gefolgsleuten das Leben nahm.
Konstantios war nun alleiniger Herrscher im gesamten Reich (Usurpationsversuch des Patricius in Jerusalem 351/352).
Im Mai 357 besuchte und besichtigte er Rom und feierte dort seinen Sieg über Magnentius triumphal. Der Redner Themistios war eigens aus Konstantinopel angereist, um die Festrede zu halten 358 musste er nach Sirmium ziehen, da sich die Quaden und Sarmaten gegen Rom verbündet hatten. In einem Friedensschluss wurde die Einsetzung eines Klientelkönigs besiegelt. Neben den Rhein- und Donaugebieten war auch die Euphratgrenze gegen die Sassaniden eine Zone ständiger Auseinandersetzungen.