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Die Nachfolger Iulianos’ I. (363–379)

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Iovianus

Die Regierungsgewalt wurde dem Gardekommandanten Iovianus übertragen (27. Juni 363), der mit den Persern in Friedensverhandlungen trat. Die Provinz Armenien wurde dabei aufgeteilt und auf römische Ansprüche jenseits des Tigris wurde verzichtet. Auf seinem Weg nach Konstantinopel starb der neue Kaiser (17. Februar 364).

Valentinianus

Eine Woche später wurde Flavius Valentinianus (364–375) in Nikaia von den militärischen Befehlshabern zum Nachfolger bestimmt mit der Auflage, die Herrschaft zusammen mit einem Kollegen zu führen. Valentinianus entschied sich für seinen jüngeren Bruder Valens als Partner. Die Kompetenzbereiche wurden geteilt. Der dem Konzil von Nikaia verpflichtete Valentinianus residierte in Mailand, während der Arianer Valens den Palast in Konstantinopel bezog. Die unterschiedlichen Glaubenseinstellungen der Herrscher wirkten sich auch auf die Tagespolitik aus: Während Valentinianus gegenüber den Anhängern des paganen Glaubens ein eher tolerantes Verhalten an den Tag legte, wurde Valens in der Bevölkerung rasch unbeliebt, da er die Anhänger des nizänischen Glaubensbekenntnisses bedrängte und kirchliche Würdenträger absetzen ließ. Er folgte der strikten Religionspolitik Konstantios’ II.

Prokopios

Iulianos’ Feldherr Prokopios usurpierte gegen Valens, nachdem er Thrakien und Bithynien unter seinen Einfluss gebracht hatte, wurde aber am 27. Mai 366 von eigenen Militärs hingerichtet. Valentinianus versuchte, sich gegen die Senatoren in Rom durchzusetzen, die dort immer noch das Sagen hatten. Außenpolitisch bemühte er sich um die Sicherung der Rheingrenze gegen die Alamannen, setzte aber nicht auf große Eroberungen, sondern auf den Ausbau fortifikatorischer Einrichtungen. Nordafrika gehörte auch zu seinem Verwaltungsbereich, wo Theodosius der Ältere (Vater des späteren Kaisers Theodosios)als Heermeister operierte. Seinen Sohn Gratianus bestimmte er 367 zum Mit-Augustus mit Tätigkeitsbereich in den Westprovinzen. Valentinianus starb 375 in Pannonien, als er gegen Quaden und Sarmaten im Einsatz war.

Hunnen

Einen Schwerpunkt der Außenpolitik des Valens bildete die Sicherung der Donaugrenze, 369 wurde nach militärischen Erfolgen ein für die Oströmer günstiger Vertrag (keine Geldzahlungen und Anerkennung der Flussgrenze) mit Athanarich unterzeichnet, der nur kurz gültig sein sollte, denn 375 trafen die Hunnen, ein mongolisches Steppenvolk, im unteren Donauraum ein. Nachdem diese um die Mitte des 4. Jahrhunderts die Alanen und Skythen vertrieben hatten, setzten sie ihren Zug nach Westen fort. Rasch besiegten sie das Ostgotenreich unter König Ermanarich; das Ostgotenreich erstreckte sich von der nordwestlichen Schwarzmeerküste bis zum Baltikum und war bis zu dieser Zeit nicht so stark in die oströmische Politik miteinbezogen worden wie die Westgoten, die seit Konstantinos regelmäßig durch foedera in direktem Kontakt mit dem römischen Kaisertum standen. Auf ihrem Ritt in den Westen kam es 376 zu einer Begegnung mit den Westgoten: Athanarich stellte sich ihnen entgegen, Fritigern wurde von Valens aufgenommen und erhielt in Thrakien Siedlungsgebiete. Durch die große Zahl der Zugezogenen entstanden bald offene Konflikte; die vom Kaiser entsandten Truppen wurden bei Markianopolis geschlagen. Valens entschloss sich, selbst einzugreifen: Am 9. August 378 wurden die oströmischen Heeresteile zur Gänze vernichtet, Valens kam um. Der Versuch, Konstantinopel einzunehmen, wurde abgewehrt, da Gratianus aus dem Westen kam und weitere Niederlagen verhinderte. Gratianus war kurz alleiniger Herrscher.

Durch Konstantinos I. verschob sich das Zentrum des Römischen Reiches allmählich nach Osten. Er bestimmte Byzantion zu seiner neuen Residenz (Umbenennung in Konstantinopel). Es schien günstiger, vom Bosporus aus die Donaugrenze und die östlichen Reichsregionen gegen die Perser kontrollieren zu können. Erst um die Mitte des 4. Jahrhunderts setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung in Konstantinopel ein; das Christentum verbreitete sich rasch, das Kaisertum verstand sich als Beschützer des rechten Glaubens und Stifter kirchlicher Einrichtungen. Die pagane Reaktion Kaiser Iulianos’ mit einer bemerkenswerten monotheistischen Theologie konnte die Entwicklung nicht mehr aufhalten.

Das Byzantinische Reich

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