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Ravenna In der im Südosten der Po-Ebene liegenden Stadt Ravenna (seit Kaiser Honorius 401 Kaiserresidenz), das zu dieser Zeit noch einen ausgezeichneten Hafen aufwies, richtete sich Theoderich ein und ließ unter anderen Gebäuden einen Palast, die Kirche von San Apollinare in Classe, das arianische Baptisterium und sein Grabmal errichten. In vielen Bauten der Stadt findet man noch heute Wandmosaike, die aus dem 5. bis 7. Jahrhundert stammen.

Theoderich stellte eine wichtige Person für den Kulturtransfer zwischen römischer Antike und dem gotischen Nachfolgeimperium dar; er unterhielt gute Beziehungen zur römischen Aristokratie und intellektuellen Schicht, darunter auch Boethius und Cassiodorus.

Henotikon

Zenon galt als ein moderater Miaphysit und er bemühte sich zusammen mit dem Patriarchen Akakios (471–498) um den Ausgleich religiöser Gegensätze, denn in den östlichen Kirchenprovinzen erlebte die miaphysitische Strömung immer mehr Zulauf. Man sah, dass die religiösen Dissonanzen für das Reich schädlich wurden. Ein Dekret der Einheit (Henotikon) wurde erarbeitet und 482 herausgegeben; darin wurden die Beschlüsse der drei ersten ökumenischen Konzilien anerkannt, das Konzil von Chalkedon (451) aber übergangen und der Disput über die zwei Naturen und die eine Natur in Christo nicht erwähnt. Nestorios und Eutyches wurden verdammt. Nur die Anhänger des Akakios (Akakianer) tolerierten das kaiserliche Dekret. Papst Felix II. (III.) (483–492) jedoch sprach sich entschieden dagegen aus und anathematisierte das Dekret (484). Es kam zu einem formalen Bruch zwischen Ost und West („Akakianisches Schisma“). Offiziell blieb das Henotikon bis 519 gültig, und es gilt als ein seltenes Beispiel dafür, dass ein Kaiser per Dekret versuchte, eine religiöse Doktrin zu erlassen.

Im Osten musste Zenon gegen regionale Machthaber wie den Heermeister Flavius Marcianus (479) vorgehen und die Grenze gegen die persische Großmacht sichern. Das Sassanidenreich hatte eine Hungerperiode durchlitten (464–471) und sah sich von dem Kuschana-Reich bedroht. Mit dem Sassaniden Perozes (457–484) wurde ein bis zu seinem Tod gültiger Friedensvertrag geschlossen. 488 erlangte Kabades in Persien die Herrschaft, der in seiner Innenpolitik den Ansichten des Priesters Mazdak folgte. Dieser sprach sich für gemeinsamen Güterbesitz und Frauengemeinschaft aus. Die persische Aristokratie konnte diesem Programm wenig abgewinnen, Kabades musste ins Exil zu den sogenannten weißen Hunnen (in Samarkand) gehen, kehrte 498 aber wieder zurück.

Das Byzantinische Reich

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