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1. Das große Kennenlernen

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Wenn Selbstbewusstsein bedeutet, sich selbst besser zu kennen als jeden anderen Menschen, was muss dann für uns der allererste logische Schritt sein? Ganz genau, wir müssen uns selbst viel besser kennenlernen. Wir brauchen das, was ich in meinen Coachings so gerne „die Bestandsaufnahme“ nenne. Ich gebe ganz offen zu, dass dies sehr banal wirkt, aber oft sind es die einfachen Dinge im Leben, die Großes bewegen. Dieser simple Grundstein, das Kennenlernen, ist das Fundament eines unerschütterlichen Selbstbewusstseins. Im vorherigen Kapitel haben wir erkannt, wie selten es im Alltag um uns geht. Wir passen uns an. Unsere Interessen, Wünsche, Stärken und Schwächen geraten viel zu oft in den Hintergrund. Stück für Stück verlernen wir, einfach wir selbst zu sein. Und genau das wollen wir ändern. Unser Ziel ist nicht, dass du ein bestimmtes Ideal erreichst. Unser Ziel ist, dass du einfach du sein kannst, wie auch immer du auf deine ganz natürliche Art und Weise sein magst. Was dein Naturell ist, weiß ich leider nicht, da ich noch nicht das Vergnügen hatte, dich persönlich kennenzulernen. Ich muss es aber auch nicht wissen, denn es geht hier nur um dich. Und alles, was wir hier machen, soll dir dabei helfen, den Weg zu ebnen, der dich zu dir selbst führt.

Für den Anfang werde ich dir einige Fragen präsentieren, die du dir selbst stellen kannst, und ich möchte dich dazu ermutigen, dich ernsthaft mit ihnen zu beschäftigen. Stell es dir mal so vor: Wenn du einen Menschen zum ersten Mal triffst und mit ihm etwas trinken gehst, dann sind es doch Fragen und ihre Antworten, mit denen ihr euch einander annähert. Man stellt dir Fragen, auf die du Antworten gibst, und umgekehrt. So bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie der jeweils andere tickt und ob er zum eigenen Leben passt oder nicht. Das hier ist nichts anderes. Im Grunde ist dies eine Konversation mit dir selbst. Nimm dir beim Lesen kurz die Zeit, um dir die Fragen zu beantworten. Manche wirst du sehr schnell abhaken können und manche werden dich ins Grübeln bringen. So soll es auch sein. Auf jeden Fall werden sie dazu führen, dass du dich mal wieder etwas mehr mit dir selbst beschäftigst. Stell dir also mal ganz in Ruhe die folgenden Fragen:

* Wer bin ich überhaupt?

* Bin ich zufrieden mit mir?

* Falls nicht: Was stört mich an mir?

* Bin ich mit meinem Leben zufrieden?

* Falls nicht: Was würde ich gerne ändern?

* Wie ist mein Gesundheitszustand?

* Gebe ich mir regelmäßig Mühe, bei guter Gesundheit zu bleiben?

* Welche sind meine besten Charaktereigenschaften?

* Welche meiner Charaktereigenschaften mag ich nicht?

* Worin bin ich eigentlich wirklich gut?

* Wie oft kommen meine Stärken im Alltag zum Einsatz?

* Welche Schwächen stehen mir im Alltag im Weg?

* Welche meiner Schwächen habe ich bereits erfolgreich überwunden?

* Welche Sorgen und Probleme beschäftigen mich aktuell?

* Was unternehme ich gegen meine Sorgen und Probleme?

* Wohin führt mein Leben? Wenn alles so weitergeht wie bisher, wird es dann ein Happy End für mich geben oder werde ich unglücklicher sein?

* Wie soll mein Leben eigentlich in zehn Jahren sein? Was soll oder wird sich gegenüber heute verändert haben?

* Was ist mein Job und mache ich ihn gerne?

* Wenn ich mir irgendeinen Beruf aussuchen könnte, welcher würde es sein und warum?

* Wie ist mein Sozialleben?

* Habe ich viele Bekannte, aber keine Freunde oder aber umgekehrt?

* Habe ich vielleicht überhaupt keine Freunde? Falls ja: Bedrückt mich das?

* Wie zufrieden bin ich in meiner Partnerschaft? Oder alternativ: Bin ich glücklich damit, in keiner Partnerschaft zu sein?

* Wie ist mein Verhältnis zu meiner Familie? Fühle ich mich respektiert oder passe ich mich an, um Konflikten aus dem Weg zu gehen?

* Was hat meiner Meinung nach zur Schwächung meines Selbstbe- wusstseins, Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls geführt?

* Wenn es keine Modetrends gäbe, würde ich dann die Kleidung tragen, die ich nun mal täglich trage?

* Welche Statussymbole besitze ich?

* Besitze ich sie, weil sie mir gefallen oder weil andere mich dafür bewundern?

* Ist es mir wichtig, was andere über mich denken?

* Falls ja, was glaube ich, warum das so ist?

* Welchen Einfluss hat die Meinung anderer auf mein alltägliches Leben?

* Sage ich manchmal Ja zu anderen, obwohl ich eigentlich lieber Nein sagen würde?

* Wie nimmt mich wohl jemand wahr, der mir zum ersten Mal begegnet?

* Würde mir persönlich dieser erste Eindruck gefallen?

* Was war der größte Misserfolg meines Lebens?

* Was war der härteste Schicksalsschlag meines Lebens?

* Worauf bin ich wirklich stolz?

* Was sind meiner Meinung nach die größten Erfolge meines Lebens?

* Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wie würde ich meine Zeit dann verbringen?

* Wenn ein magischer Flaschengeist mir erlauben würde, irgendet- was in meinem Leben zu verändern, was würde ich mir wünschen?

* Wie oft nehme ich mir einfach mal Zeit für mich?

* Wann habe ich es mir zuletzt mit einem guten Buch gemütlich gemacht?

* Wann habe ich zuletzt etwas Gutes für meine mentale Gesund- heit getan?

* Wann habe ich mir zuletzt konkrete Ziele gesetzt?

* Bleibe ich beim Erreichen meiner Ziele am Ball oder gebe ich schnell wieder auf?

* Bin ich jemand, der vieles anfängt, aber nur wenige Dinge zu Ende bringt?

* Falls ja: Woran könnte das liegen?

* Wenn ich etwas an der Vergangenheit ändern könnte, was würde ich zuerst verändern?

* Wenn ich mit meinem zehn Jahre jüngeren Ich sprechen könnte, welchen Rat würde ich ihm geben?

* WARUM möchte ich endlich selbstbewusst werden?

Ja, das sind eine ganze Menge Fragen. 50, um genau zu sein. 50 Fragen, die dich dazu bringen, dich mit dir, deinen Wünschen, deiner Vergangenheit, deiner aktuellen Situation und deiner Zukunft zu beschäftigen. Daran, wie leicht oder schwer es dir fällt, sie dir zu beantworten, kannst du sehr gut den aktuellen Status deines Selbstbewusstseins überprüfen. Ich weiß, dass es sich ziemlich intensiv anfühlen kann, vor all diesen Fragen zu stehen. Sie sind jedoch wichtig. Wir können kein Selbstbewusstsein aufbauen, wenn wir kein Bewusstsein über uns selbst und unser gesamtes Leben etablieren. Also nimm dir etwas Zeit für die Fragen und ihre Beantwortung. Du kannst auch gerne erst einmal weiterlesen und später zu ihnen zurückkehren. Die Hauptsache ist, dass du dich nicht davor scheust, dich mit dir selbst zu beschäftigen. Das ist das A und O unserer gemeinsamen Reise.

Von jetzt an solltest du es dir insgesamt angewöhnen, mehr über dich selbst und deine Interessen nachzudenken. Hinterfrage andere Meinungen. Bilde dir deine eigene Meinung zu Dingen, die du hörst, wie zum Beispiel die täglichen Nachrichten. Wenn du erfährst, dass jemand etwas Besonderes gemacht hat, dann frage dich, ob du es auch so gemacht hättest. Wenn nicht: Wie hättest du es gemacht?

Sprich mit anderen über dich und deine Interessen. Grabe alte Geschichten aus, denn dabei kommt man oft ins Plaudern und findet Erinnerungen, die man gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Öffne dich ein wenig. Denn wenn du dich anderen ein wenig öffnest, dann auch automatisch dir selbst. Du ahnst es vielleicht schon: Von jetzt an geht es nur noch um dich. Was für ein Schocker, oder? Fühlt sich der Gedanke unangenehm an? Fühlst du dich bei der Vorstellung egoistisch? Glaubst du, das sei kontraproduktiv? Wenn ja, dann ist das völlig normal! Den meisten Menschen geht es so. Deshalb gehen wir jetzt gemeinsam zum nächsten Kapitel, wo wir die Angst vor dem Egoismus ein wenig unter die Lupe nehmen.

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