Читать книгу Endlich selbstbewusst - Michael Leister - Страница 5

Selbstbewusstsein – Was ist das überhaupt?

Оглавление

Was bedeutet es eigentlich, selbstbewusst zu sein? Heißt das, ein selbstsicheres Auftreten zu haben, mit dem man andere Menschen beeindruckt? Ist es die Fähigkeit, die Meinung anderer an sich abperlen zu lassen und seinen Weg konsequent zu verfolgen? Oder ist es vielleicht der Mut, seinem Chef mal so richtig zu sagen, was man denkt? Die Antwort darauf ist simpel: Nichts davon ist die Definition von Selbstbewusstsein, aber all das und mehr ist möglich, wenn ein Mensch wirklich selbstbewusst ist! Es ist wichtig zu verstehen, dass ein selbstbewusster Mensch nicht zwingend extrovertiert und taff sein muss. Man kann genauso gut rücksichtsvoll, sensibel oder introvertiert sein. Es geht nicht darum, irgendein Ideal zu erreichen, ganz im Gegenteil. Es geht darum, zu sich selbst zu finden und herauszufinden, wer man wirklich ist. Von dort aus sind alle erdenklichen Entwicklungen möglich. Damit du für dich herausfinden kannst, wer du bist und wie du dein Potenzial nutzen möchtest, beschäftigen wir uns jetzt kurz mit den wichtigsten Grundlagen.

Beim Blick ins Wörterbuch – in diesem Fall in den Duden – finden wir für das Selbstbewusstsein zwei Definitionen:

1. Das Bewusstsein (des Menschen) von sich selbst als denkendem Wesen

2. Das Überzeugtsein von seinen Fähigkeiten, von seinem Wert als Person, das sich besonders in selbstsicherem Auftreten ausdrückt

Die zweite Definition erinnert an das, was den meisten Menschen beim Thema Selbstbewusstsein zuerst in den Sinn kommt: eine Person, die Stärke ausstrahlt und von sich überzeugt ist. Das mag richtig sein, aber gleichzeitig auch ein wenig voreilig. Denn wie soll man von etwas überzeugt sein, das man noch überhaupt nicht kennt? Was sind denn die „Fähigkeiten“ und wo liegt der „Wert als Person“? Um diese Fragen beantworten zu können, brauchen wir die erste Definition. Sie ist zwar unscheinbar, aber deutlich wichtiger! Eine Person muss erst einmal ein Bewusstsein dessen entwickeln, wer sie ist, worin ihre Interessen liegen und über welche Fähigkeiten sie verfügt. Erst dann kann sie von all diesen Dingen überzeugt sein. Oder hast du vielleicht schon einmal ein Restaurant empfohlen, in dem du noch nie gegessen hast? Kannst du deinen Freunden ein gutes Buch ans Herz legen, das du noch nie gelesen hast? Oder würdest du behaupten, sehr gut im Fußball zu sein, ohne jemals ausprobiert zu haben, ob das stimmt? Wir sind im Alltag so sehr damit beschäftigt, Erwartungen zu erfüllen und es anderen recht zu machen, dass wir selbst in den Hintergrund geraten. Unsere Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Qualitäten und auch unser Selbstwert werden von vielen Faktoren beiseitegedrängt, mit denen wir uns später noch ausführlich beschäftigen werden. Wir vergessen regelrecht, wer wir sind, was wir können und was wir vom Leben wollen. Wir verlernen, unsere Fähigkeiten optimal einzusetzen. Deshalb ist unser höchstes Ziel dieser gemeinsamen Reise, wieder ein Selbst-Bewusstsein im wahrsten Sinne zu schaffen.

Wie selbstbewusst du aktuell bist, wirst du im Laufe dieses Buches immer wieder ganz automatisch überprüfen können, indem du das Gelernte auf dich und deine aktuelle Lebenssituation überträgst. Grundsätzlich gilt: Wer selbstbewusst ist, kennt sich durch und durch. Ohne Wenn und Aber. Uns selbst wie einen besten Freund zu kennen, ist die Grundlage für jede positive Veränderung. Wenn wir uns unserer Stärken, Schwächen, Interessen, Wünsche und Fähigkeiten bewusst sind, können wir in jeder Situation fundierte Entscheidungen für uns und unser Leben treffen.

* „Soll ich meinen Job kündigen?“

* „Soll ich mich selbstständig machen?“

* „Soll ich mir dieses Auto kaufen?“

* „Soll ich mit meiner Partnerin bzw. meinem Partner Schluss machen?“

* „Welche Ziele soll ich mir für die nächsten fünf Jahre setzen?“

* „Was möchte ich eigentlich aus mir und meinem Leben machen?“

All diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Die damit verbundenen Entscheidungen können grundlegende Veränderungen in deinem Leben auslösen und deshalb wollen sie reiflich durchdacht werden. Was können wir tun, um die Beantwortung dieser Fragen zu vereinfachen? Unter welchen Umständen wird dir klar werden, was zu tun ist? Du ahnst es bereits: Je besser du dich kennst, desto besser kannst du einschätzen, was das Richtige für dich ist! Je mehr Hintergrundinformationen du hast und je bewusster du dir deiner Wünsche und Interessen bist, desto leichter fällt es dir, die für dich richtigen Entscheidungen zu treffen. Denk einmal an die selbstbewussteste Person, die du kennst. Erweckt sie nicht stets den Eindruck, als würde sie immer alles im Leben richtig machen? Sie trifft fortlaufend die für sich richtigen Entscheidungen, nicht wahr? Das ist kein Zufall. Selbstbewusstsein ist der Schlüssel zu dieser Fähigkeit, und wir wissen nun, warum das so ist.

Lange Rede, unglaublich wichtiger Sinn: Beim Selbstbewusstsein geht es im Grunde um nichts anderes, als sich selbst besser kennenzulernen als jeden anderen Menschen. Dein Ziel sollte es sein, deine beste Freundin bzw. dein bester Freund zu werden. Sich selbst zu kennen ist die Grundlage, um jeden Tag aufs Neue die richtigen Entscheidungen für sich zu treffen und somit ein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen aufzubauen.

Und hier kommen wir auch schon zu dem vielleicht wichtigsten Zusammenhang im gesamten Buch: Wie wird aus dem Bewusstsein seiner selbst das „Überzeugtsein“ von seinen Fähigkeiten und seinem Wert als Person? Lass uns mal einen kurzen Blick darauf werfen!

In meinem Buch „Drauf geschissen!“ (ja, das heißt wirklich so) spreche ich von den „Drei S“. Diese sind: Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Sie stehen in einer direkten Wechselwirkung zueinander, und es ist ganz wichtig, dass wir diese Begriffe nicht über einen Kamm scheren, sondern individuell betrachten. Wie wir ausführlich besprochen haben, ist das Selbstbewusstsein das Bewusstsein seiner selbst. Dabei geht es also darum, sich selbst auf eine völlig neue und sehr persönliche Weise kennenzulernen. Sobald wir uns ausreichend kennengelernt haben, beginnen wir auch, uns zu vertrauen. Das ist nur logisch. Würdest du zum Beispiel jemandem vertrauen, den du nicht kennst? Um Vertrauen und ein Gefühl von Freundschaft zu etablieren, muss immer erst ein gründliches Kennenlernen stattfinden. Denk einmal an deine allerbeste Freundin bzw. deinen besten Freund und daran, wie sehr du dieser Person vertraust. Gab es dieses Vertrauen umsonst? Oder hat es nicht eher viel Zeit und wertvolle gemeinsame Erlebnisse gebraucht, ehe dieses starke Band entstanden ist? Bei uns selbst ist das natürlich nicht anders. Je besser wir uns mit uns selbst anfreunden, desto stärker wird unser Selbstvertrauen und desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich uns. Wir gewinnen den Mut, wichtige Entscheidungen zu treffen, weil wir uns und unserem Urteilsvermögen trauen. Wir fangen an, über uns hinauszuwachsen, und sammeln Erfolgserlebnisse, die wir zuvor nicht für möglich gehalten hätten. Diese Erfolgserlebnisse erhöhen unsere Lebensqualität. Wir beginnen, ein stärkeres Selbstwertgefühl zu entwickeln, indem wir stolz auf uns sind. Wir haben uns soeben bewiesen, dass wir großartig sind. Indem wir uns selbst besser kennenlernen, entdecken wir ungeahntes Potenzial, das wiederum zu ungeahnten Möglichkeiten führt.

Müsste ich das gesamte Prinzip noch einmal in wenigen Worten zusammenfassen, würde ich es so formulieren: Selbstbewusstsein heißt, sich und seine Stärken besser kennenzulernen. Dadurch entsteht Selbstvertrauen, welches wir nutzen, um uns neuen Herausforderungen zu stellen. Die dadurch hervorgerufenen Erfolgserlebnisse formen schließlich unser Selbstwertgefühl. Wir sind stolz auf uns und lernen uns somit von einer neuen Seite kennen. Das beflügelt dann wieder unser Selbstbewusstsein und der Kreislauf geht weiter.

Mir ist bewusst, dass ich mich an der ein oder anderen Stelle wiederholt habe, aber das Ganze ist so wichtig, dass es mehr als nur eine Erwähnung verdient. Dieses kostbare Wissen kann nicht fest genug sitzen. Im Grunde ist es herrlich simpel, oder? Aber wenn es doch so einfach zu sein scheint, warum sind wir dann nicht alle selbstbewusst? Wozu gibt es dieses Buch und wieso liest du es? Hauptsächlich liegt das daran, dass es sehr, sehr viele Dinge und äußere Einflüsse gibt, die unser Selbstbewusstsein stören oder unterdrücken. Tatsächlich ist bei meinen Recherchen so viel Material zusammengekommen, dass es vermutlich für ein eigenes Buch reichen würde. Deshalb möchte ich mich im Folgenden auf die meiner Meinung nach fünf wichtigsten Gründe für mangelndes Selbstbewusstsein konzentrieren. Wie du sehen wirst, decken sie einen Großteil unserer täglichen Probleme ab, und mit Sicherheit wirst du dich hier und da wiederfinden. Allein mit dem Wissen um diese Einflussfaktoren wirst du in der Lage sein, alltägliche Zusammenhänge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es wird dir nicht nur möglich sein, ein sehr starkes Selbstbewusstsein aufzubauen. Mit den richtigen Erkenntnissen wirst du es auch nachhaltig vor äußeren Einflüssen schützen können!

Nach den fünf wichtigsten Gründen für mangelndes Selbstbewusstsein werde ich dir dann endlich 25 sehr effektive Möglichkeiten vorstellen, um die „Drei S“ zu stärken. Vielleicht glaubst du es noch nicht, aber in deinem Leben gibt es unglaublich viel Potenzial, das nur darauf wartet, von dir ausgeschöpft zu werden. Ich möchte das Folgende noch einmal ausdrücklich betonen: Du hast ein Recht auf ein glückliches, selbstbestimmtes und erfülltes Leben, und es wird Zeit, dass du Gebrauch davon machst. Wie du gleich sehen wirst, ist es in vielen Fällen nicht deine Schuld, dass dein Selbstbewusstsein geschwächt wurde. Du hast nun jedoch die Chance, etwas zu verändern, dich zu schützen und über dich hinauszuwachsen. Diesen wichtigen Schritt zu gehen, ist pure Selbstliebe und Eigenverantwortung. Ich wünsche dir viel Freude mit all den positiven Entwicklungen, die sich dadurch ergeben werden.

Endlich selbstbewusst

Подняться наверх